Georg Milbradt

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Georg Milbradt

Georg Milbradt (* 23. Februar 1945 in Eslohe (Sauerland)) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 2002 bis Mai 2008 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen.

Milbradt war als Nachfolger von Kurt Biedenkopf der zweite Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Er wurde im September 2004 trotz beträchtlicher Stimmverluste bei den Landtagswahlen in Sachsen im Amt bestätigt und bildete eine Koalition mit der SPD. Am 14. April 2008 kündigte Georg Milbradt seinen Rücktritt als Ministerpräsident und Landesvorsitzender der CDU an. Am 27. Mai 2008 trat er als Ministerpräsident zurück. Am 28. Mai 2008 wurde der bisherige sächsische Finanzminister Stanislaw Tillich, welcher auch sein Nachfolger als Vorsitzender der Sachsen-CDU wurde, als sein Nachfolger zum Ministerpräsidenten gewählt.

Georg Milbradt ist verheiratet mit Angelika Meeth-Milbradt (Professorin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden[1]), katholisch und hat zwei Söhne.

Biographie

Seine Familie stammt aus Posen (bzw. Wongrowitz), siedelte aber nach Dortmund um, wo er 1964 das Abitur ablegte. Von 1964 bis 1968 studierte er Volkswirtschaft, Jura und Mathematik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, die er mit dem Diplom als Volkswirt verließ.

Von 1970 bis 1980 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Münster. 1973 promovierte er zum Dr. rer. pol. („summa cum laude“). 1980 folgte der Erwerb der Lehrbefugnis für Volkswirtschaft. Von 1980 bis 1983 vertrat er einen Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Volkswirtschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1985 wurde er zum außerplanmäßigen Professor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ernannt.

Milbradt ist seit 1973 Mitglied der CDU. Von 1983 bis 1990 war er Finanzdezernent der Stadt Münster. Von 1990 bis Januar 2001 war er sächsischer Staatsminister der Finanzen. Aufgrund der von ihm angestoßenen Nachfolgediskussion wurde er vom damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf aus dem Kabinett entlassen. Seit 1991 ist er im Landesvorstand der sächsischen CDU und seit 1994 Mitglied des Sächsischen Landtages. Zurzeit ist er direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 53 (Kamenz I). Er wurde 1999 stellvertretender Landesvorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen und 2001 Vorsitzender. Am 18. April 2002 wurde er gegen den ausdrücklichen Willen seines Vorgängers Biedenkopf zum Ministerpräsidenten von Sachsen gewählt. Anfangs Chef einer CDU-Alleinregierung, führte er seit den Landtagswahlen vom 19. September 2004 eine Regierung aus CDU und SPD. Am 10. November 2004 wurde er – allerdings erst im zweiten Wahlgang – im Amt bestätigt.

Am 14. April 2008 kündigte Milbradt seinen Rücktritt von allen Ämtern für Ende Mai an. Er zog damit die Konsequenzen aus seiner Verwicklung in der Sachsen-LB-Affäre. In der Affäre wurde er nicht nur wegen seiner Rolle als Finanzminister kritisiert, sondern auch, weil er 1996 und 1999 private Kredite von der Sachsen LB in Anspruch genommen hatte.[2] Seinen Rücktritt hat Milbradt am 27. Mai 2008 eingereicht[3]; am 28. Mai wurde Finanzminister Tillich zum 3. Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen gewählt. Bei der Landtagswahl 2009 trat er nicht wieder als Kandidat an und schied folglich im September 2009 aus dem Landtag aus.

Gesellschaftliche Ämter

Georg Milbradt ist Vorstandsvorsitzender der Kramerstiftung der Handelshochschule Leipzig sowie Schirmherr der Initiative Schüler Helfen Leben. Er ist außerdem Schirmherr der Auszeichnung SACHSEN ASSE und Mitglied des Kuratoriums der Peter Escher Stiftung für krebskranke Kinder.

Ehrungen

Werke

  • Georg Milbradt, Johannes Meier: Die demographische Herausforderung. Sachsens Zukunft gestalten. Bertelsmann Stiftung, 2004, ISBN 3-89204-793-6.
  • Georg Milbradt, Thomas Rietzschel: Kraft der Visionen. Kiepenheuer, 2003, ISBN 3-378-01065-7.

Einzelnachweise

  1. HTW-Dresden, FB Wirtschaftswissenschaften, Personal
  2. Tagesschau: Ministerpräsident Milbradt tritt zurück vom 14. April 2008.
  3. Sachsen:Milbradt reichte Rücktritt ein vom 27. Mai 2008.

Weblinks

 Wikinews: Artikel über Georg Milbradt – in den Nachrichten