George Cruikshank

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George Cruikshank, Selbstporträt

George Cruikshank (* 27. September 1792 in London; † 1. Februar 1878 ebenda) war ein britischer Karikaturist und Illustrator. Er gilt als Nachfolger des 1815 verstorbenen James Gillray.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

George Cruikshank wurde 1792 als zweiter Sohn des Lithographen Isaac Cruikshank in London geboren. Bereits im Alter von zwölf Jahren begann er Scheine für Kinderlotterien, Groschenhefte, Grußkarten und Straßenballaden zu illustrieren. Nach dem Tod Admiral Nelsons in der Seeschlacht von Trafalgar im Jahr 1805 zeichnete Cruikshank dessen Begräbnis, ein Jahr später karikierte er Napoleon und den britischen König Georg III. In den folgenden Jahren entstanden eine Reihe von Napoleon-Karikaturen, erste größere Bekanntheit erlangte Cruikshank aber 1819 mit der Illustration der Satire The political house that Jack built von William Hone, die das sogenannte „Peterloo-Massaker“ vom 16. August 1819 thematisierte. Mit der Illustration von Pierce Egans Life in London, das von Oktober 1820 bis 1821 in Monatslieferungen erschien, gelang Cruikshank der endgültige Durchbruch.

Boney wird ausgelöscht!, 1814

Die Illustrationen von William Clarke Three courses and a dessert (1830) und William Carpenters Political Alphabet (1831) festigten seinen Ruf als bester englischer Buchillustrator. Neben seinen politischen Karikaturen illustrierte Cruikshank unter anderem Grimms Märchen (1823), Chamissos Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1823)[1], Defoes Robinson Crusoe (1831), den Don Quijote von Cervantes (1833), Scotts Waverley-Romane (1836) sowie den Oliver Twist von Dickens (1837).

Kupferstich-Illustration Cruikshanks zu Charles DickensOliver Twist, 1837

Noch immer unter dem Eindruck des Alkoholtodes seines Vaters im Jahre 1811 stehend, trat Cruikshank 1847 einer Temperenzbewegung bei, die sich für ein alkoholfreies Leben einsetzte. Mit Hilfe seiner Illustrationen wurden die beiden Traktate The bottle und The drunkards children zu einem großen Erfolg. 1875 fertigte Cruikshank seinen letzten Kupferstich an und starb drei Jahre später in seiner Heimatstadt London.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ursula Bode, Marianne Müseler & Jürgen Schultze: George Cruikshank. 1792–1878. Karikaturen zur englischen und europäischen Politik und Gesellschaft im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Hatje, Stuttgart 1983, ISBN 3-7757-0190-7 – Katalog anlässlich der durch das Wilhelm-Busch-Museum Hannover veranstalteten ersten Cruikshank-Ausstellung in Deutschland mit überwiegend farbigen Abbildungen. Die insgesamt 176 in den Band aufgenommenen Karikaturen reflektieren die gesellschaftliche und politische Situation in Großbritannien und Europa zwischen 1807 und 1826 und bilden einen repräsentativen Querschnitt durch das karikaturistische Œuvre Cruikshanks.
  • John Buchanan-Brown: The book illustrations of George Cruikshank. Newton Abbot [u. a.] 1980, ISBN 0-7153-7862-7
  • Mary & Hilary Evans: The Man Who Drew the Drunkard’s Daughter: The Life and Art of George Cruikshank, 1792–1878. Frederick Muller, 1978, ISBN 0-584-10259-3
  • Mary Dorothy George: Hogarth to Cruikshank: social change in graphic satire. London 1967
  • Albert Mayer Cohn: George Cruikshank: a catalogue raisonné of the work executed during the years 1806–1877. With collations, notes, approximate values, facsimiles, and illustrations. London 1924
  • Albert Mayer Cohn: A bibliographical catalogue of the printed works illustrated by George Cruikshank. London [u. a.] 1914
  • Robert L. Patten: George Cruikshank's life, times, and art. 2 Bände. London 1992 – Ausführliches Referenzwerk zu Leben und Werk Cruikshanks
  • Christina Schenk: George Cruikshanks Karikatur im Wandel der Bildmedien. Lang, Frankfurt [u. a.] 1992, ISBN 3-631-43774-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: George Cruikshank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von den acht in dieser Ausgabe enthaltenen Kupferstichen sind sechs in der Ausgabe des Verlags der Nation, Berlin, 1981, enthalten.