Gerard David

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Die Taufe Christi, Altar des Jean des Trompes, 1502–1508, Groeningemuseum, Brügge
Die Gefangennahme des Sisamnes, 1498, Groeningemuseum, Brügge

Gerard David (* um 1460 in Oudewater bei Gouda; † 13. August 1523 in Brügge) war ein altniederländischer Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David war der Sohn des Handwerkers Jan David aus Oudewater. 1483 kam David nach Brügge und trat im Januar des darauffolgenden Jahres als Schüler in die örtliche Malergilde ein. Beim Eintritt in die Gilde galt David bereits als Schüler von Hans Memling. Neben seiner künstlerischen Karriere wirkte er in Brügge auch kommunalpolitisch. 1488 benannte die Gilde ihn als Geschworenen für den Rat der Stadt. Danach hatte David dieses Amt noch 1495/96 und 1498/99 inne. Nach dem Tod seines Meisters Hans Memling wurde Gerard David der offizielle Stadtmaler Brügges.

Kurz vor dem Jahr 1500 heiratete David in Brügge Cornelia Cnoop, eine Tochter des Vorstehers der örtlichen Goldschmiedezunft. Mit ihr hatte er eine Tochter. Durch diese Heirat, aber auch durch seine Kunst, wurde er mit den Jahren sehr wohlhabend. Das versetzte ihn in die Lage, 1521 den Karmelitinnen vom Kloster Zion einen größeren Betrag zu leihen.

1503 wurde David in Brügge Mitglied der Laiengesellschaft Unserer Lieben Frau zum trockenen Baum. In Antwerpen wurde er 1515 in den Liggeren der St. Lukasgilde als Meister eingetragen. Davids künstlerisches Schaffen zeigte schon früh einen eigenen Stil, obwohl Anlehnungen an Jan van Eyck, Rogier van der Weyden und Hugo van der Goes durchaus erkennbar sind. Stilistische Ähnlichkeiten zu Davids Stil finden sich wiederum im Werk des Meisters der Andre-Madonna. Im Alter von fast 70 Jahren starb Gerard David am 13. August 1523 in Brügge. Von seinen Altarbildern sind die Taufe Christi in der Akademie und die Kreuzabnahme in der Kirche St.-Basile zu Brügge, eine Madonna mit heiligen Jungfrauen und Engeln im Museum zu Rouen und ein Christus am Kreuz im Berliner Museum erhalten geblieben.

Verschiedene Werke Davids[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. National Gallery, London:
    • Kreuzabnahme, Öl auf Holz, 63 × 62 cm.[1]
    • Die Mystische Ehe der Heiligen Katherina, 1505–10, Öltempera auf Holz, 106 × 144 cm.[2]
  2. Louvre, Paris:
    • Die Hochzeit zu Cana, um 1500, Öl auf Holz, 100 × 128 cm.[3]
  3. The Metropolitan Museum of Art, New York:
    • Jungfrau und Kind mit vier Engeln, um 1505, Öl auf Holz, 63,2 × 39,1 cm.[4]
    • Die Anbetung der Könige, um 1520, Öl auf Holz[4]
  4. Städel Museum, Frankfurt:
    • Der heilige Hieronymus in der Wildnis, um 1509, Mischtechnik auf Eichenholz, 31,5 × 21,8 cm.
    • Die Verkündigung an Maria, um 1509, Eichenholz, 40,9 × 32,1 cm.
  5. Musées royaux d’art et d’histoire, Brüssel:
    • Madonna und Kind mit der Milchsuppe, um 1520, Öl auf Eichenholz, 35 × 29 cm.[5]
  6. Szépművészeti Múzeum, Budapest:
    • Die Geburt Christi, um 1490, Holz, 76,5 × 56 cm.[6]
  7. Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen:
    • Die Heiligen Frauen und der Heilige Johannes auf Golgotha, 1480–85, Öl auf Holz, 45 × 42,5 cm.[7]
  8. Alte Pinakothek, München:
  9. Groeningemuseum, Brügge:
    • Das Urteil des Cambyses (linke Tafel), 1498, Öl auf Holz, 202 × 172,8 cm;[8] (rechte Tafel), 1498, Öl auf Holz, 202 × 172,8 cm.[9]
  10. Musée des beaux-arts de Rouen, Rouen:
    • Jungfrau und Kind mit weiblichen Heiligen, um 1509, Öl auf Holz, 120 × 213 cm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gerard David – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philip Hendy: Die National-Galerie London. Droemer Knaur, München/Zürich 1960.
  • Manfred Wundram: Die Berühmtesten Gemälde der Welt. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1976.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. wga.hu
  2. wga.hu
  3. wga.hu
  4. a b wga.hu
  5. wga.hu
  6. wga.hu
  7. wga.hu
  8. linke Tafel
  9. rechte Tafel