Gerard Radnitzky

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Gerard Alfred Karl Norbert Maria Hans Radnitzky (* 2. Juli 1921 in Znaim, Südmähren, Tschechoslowakei; † 11. März 2006 in Korlingen) war ein deutsch-schwedischer Professor für Wissenschaftstheorie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Znaimer Gymnasium machte Radnitzky sein Abitur. Während des Zweiten Weltkrieges diente er bei der Luftwaffe der Wehrmacht als Pilot, zuletzt auch auf dem Jagdbomber Me 262. Im April 1945 desertierte er nach Schweden,[1] wo er den Großteil seines Lebens verbrachte und die schwedische Staatsangehörigkeit erwarb. Er begann dort ein Studium der Psychologie und Statistik, beendete dieses allerdings nicht. Stattdessen erwarb er an der Universität Stockholm das kandidatexamen (vergleichbar mit einem Bachelor) an der Universität Göteborg das licentiatexamen (eine Stufe vor dem Doktor) in angewandter Philosophie und docent (Habilitation) in der Wissenschaftstheorie.

Radnitzky war ordentlicher Professor für Wissenschaftstheorie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Universität Trier. Außerdem war er Mitglied der Mont Pelerin Society. Er war ein Anhänger von Friedrich August von Hayek und Karl R. Popper. Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) zeichnete den Wissenschaftstheoretiker mit dem Arthur-Koestler-Preis 2004 aus. Er war auch Empfänger des von der dänischen Libertas-Gesellschaft ausgelobten Adam-Smith-Preises 2002.

Radnitzky war Mitherausgeber der Zeitschrift Aufklärung und Kritik[2] und publizierte dort und in weiteren Fachzeitschriften sowie im paläolibertären Monatsmagazin eigentümlich frei[3] und der rechtskonservativen Wochenzeitung Junge Freiheit.[4]

In seinen dortigen Beiträgen beklagte er den „Schuldkult der Deutschen“, den „sudetendeutschen Holocaust“, bezeichnete Churchill und Eisenhower als „Kriegsverbrecher und Massenmörder“. Nach seinem Geschichtsverständnis war das Münchner Abkommen die „Korrektur eines der Fehler des Versailler Vertrags“ und nur der „zähe Widerstand an der Ostfront“ hätte „den Rand Europas vor dem sowjetischen Totalitarismus“ bewahrt.[5]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Do Ideas Matter? Essays in Honour of Gerard Radnitzky, Herausg. Hardy Bouillon (CNE, Brüssel Juli 2001).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerard Radnitzky: Das verdammte 20. Jahrhundert. Erinnerungen und Reflexionen eines politisch Unkorrekten. Olms, Hildesheim 2006, ISBN 3-487-08460-0.
  2. Aufklärung und Kritik permanentes Editorial
  3. http://ef-magazin.de/autor/gerard-radnitzky/
  4. Autorenverzeichnis (Memento vom 15. März 2015 im Internet Archive) Junge Freiheit
  5. Das Dumme am Verbotsgesetz Der Standard vom 3. März 2006.