Gerbéviller

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Gerbéviller
Gerbéviller (Frankreich)
Gerbéviller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meurthe-et-Moselle (54)
Arrondissement Lunéville
Kanton Lunéville-2
Gemeindeverband Meurthe Mortagne Moselle
Koordinaten 48° 30′ N, 6° 31′ OKoordinaten: 48° 30′ N, 6° 31′ O
Höhe 224–317 m
Fläche 23,94 km²
Einwohner 1.321 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 55 Einw./km²
Postleitzahl 54830
INSEE-Code

Turm der ehemaligen Kirche Saint-Pierre

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Gerbéviller ist eine französische Gemeinde mit 1321 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Lunéville und zum Kanton Lunéville-2.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerbéviller liegt 14 Kilometer südlich von Lunéville, 23 Kilometer nordwestlich von Rambervillers und gut 40 Kilometer nördlich von Épinal. Der Ort liegt am Fluss Mortagne, hauptsächlich an seinem linken Ufer. Nachbargemeinden von Gerbéviller sind Haudonville, Moriviller, Remenoville, Seranville, Vallois, Moyen, Fraimbois, Hériménil, Xermaménil und Blainville-sur-l’Eau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerbéviller wurde erstmals 1149 erwähnt. Zur gleichen Zeit wurden eine Burg und eine Stadtmauer gebaut. Bis zum Ende des Jahrhunderts gehörte der Ort zur Apanage der jüngeren Söhne des Hauses Châtenois. 1265 zwang Friedrich III., Herzog von Lothringen, dem Ort – gleichzeitig mit Lunéville und Einville – eine Verfassung auf. Später ging Gerbéviller in den Besitz der Familien Wisse, Du Châtelet bzw. Tornielle über.

1636, während der Belagerung von Moyen, wurde Gerbéviller niedergebrannt. Die Burg wurde – wie der größte Teil der Burgen Lothringens und Frankreichs – auf Befehl Richelieus zerstört. Die Stadtmauern wurden 1681 abgerissen, aber zwischen 1704 und 1707 wieder aufgebaut.

1737 erbte Camille de Lambertye von seinem Onkel Anne-Joseph de Tornielle die Baronie Gerbéviller, die zu einer Markgrafschaft erhoben wurde. Lambertye ließ von Germain Boffrand, der u. a. auch die Burg von Lunéville baute, das Château de Gerbéviller bauen, einen der schönsten Adelssitze Lothringens.

Ende August 1914 stieß der Vormarsch der 6. deutschen Armee im Ort Gerbéviller auf starken Widerstand. Die Deutschen exekutierten daraufhin zivile Einwohner und brannten das Dorf nieder. Die Gemeinde trug danach zeitweise den Namen „Gerbéviller-la-Martyre“. Präsident Raymond Poincaré besuchte Gerbéviller am 29. November 1914[1] und zeichnete die Schwestern von Saint-Charles de Nancy des Hospice-ambulance de Gerbéviller mit ihrer Oberin Sœur Julie für ihren rettenden Einsatz zugunsten verletzter französischer Soldaten mit dem Titel der Ehrenlegion aus.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2020
Einwohner 857 899 970 1300 1275 1402 1368 1330

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Gerbéviller

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auguste Gaudel (1880–1969), römisch-katholischer Bischof, geboren in Gerbéviller.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gerbéviller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Catherine Chadefaud: Histoire des femmes en France de la Renaissance à nos jours (= Collection « Biographies et mythes historiques »). Éditions Ellipses, Paris 2023, ISBN 978-2-340-07811-6, S. 336.