Gerda Kafka

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Stolperstein für Gerda Kafka, Bergener Straße 1, Berlin-Prenzlauer Berg

Gerda Kafka, geborene Dressmer, (* 9. April 1920 in Berlin; † 25. April 1945 in Berlin) war eine deutsche Arbeiterin, Kommunistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.[1] Sie starb während der letzten Kriegstage in Berlin durch Beschuss einer SS-Einheit in Berlin-Pankow bei der Beschaffung von Lebensmitteln für Verfolgte.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerda Kafka stammte aus einer Arbeiterfamilie, war Mitglied der KPD und arbeitete als Verkäuferin.[3] Sie war mit Alfred Kafka verheiratet und hatte mit ihm zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.[1] Zuletzt lebte sie in Prenzlauer Berg in der Bergener Straße 1.[4]

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehörte Gerda Kafka zur Widerstandsgruppe um Bernhard Karl, Gerda Sredzki und Gerhard Sredzki, ab 1943 war sie Mitglied der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe.[3] Bis Ende April 1945 beschaffte sie in einem Quartierladen Lebensmittel für „Illegale“ und versah gemeinsam mit ihrem Mann Kurierdienste.[2] Zudem stellte sie Verbindungen zu anderen Widerständigen her, überbrachte Informationen und Flugblätter. Sie verbarg die aus der Haft entflohenen Gerhard Pargementer und Josef Karb in ihrer Wohnung in Prenzlauer Berg.[1]

Gerda Kafka starb vermutlich bei der Beschaffung von Lebensmitteln im Laden von Lore Barthelmann am 25. April 1945 durch SS-Beschuss in Pankow.[1] Ihre Kinder wuchsen drei Jahre bei Lore Barthelmann auf, bis ihr Vater Alfred Kafka sie 1948 wieder zu sich nehmen konnte.[2]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor ihrem letzten Wohnhaus in Berlin-Prenzlauer Berg wurde 2009 ein Stolperstein verlegt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Hans-Joachim Fieber: Gerda Kafka. In: Geschichtswerkstatt der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (BV VVN-BdA) e. V. (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Band 4. trafo Wissenschaftsverlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89626-350-6.
  2. a b c Karlen Vesper: Die Hundertjährige, die Hitler den Kampf angesagt hatte (nd-aktuell.de). Abgerufen am 25. April 2022.
  3. a b Gerda Kafka. In: Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 18. September 2022 (deutsch).
  4. a b Stolpersteine in Berlin | Orte & Biografien der Stolpersteine in Berlin. Abgerufen am 25. April 2022.