Gerhard Andreas Müller

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Gerhard Andreas Müller (* 23. Februar 1718 in Ulm, lt. anderer Quelle in Weimar; † 26. Februar 1762 in Gießen) war ein deutscher Physiker, Chirurg, Botaniker, erster Professor der Medicin in Giessen und Mitglied der Gelehrtengesellschaft „Leopoldina.“

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Andreas Müller studierte Medizin und Naturwissenschaft in Tübingen und später Straßburg. Er reiste dann nach Homburg, um sich durch den praktischen Unterricht des dortigen Leibarztes zu vervollkommnen. Er promovierte im Jahr 1740 gemeinsam mit Gottlob August Jenichen an der Universität Giessen. Die Arbeit trug den Titel „Observationes selectae de Columbaris.“[1] Er wurde Garnisonsarzt und später Rath des Herzogs von Sachsen-Weimar, Inspector der Weimarischen Bibliothek sowie erster Professor der Medicin in Giessen. Er beschäftigte sich mit Physik, Botanik, der Artzneigelehrtheit, dem Bibliothekswesen[2] und wurde auch als Übersetzer tätig. Am 16. August 1755 wurde er in die „Leopoldina“ aufgenommen.[3] Er trug den Beinamen ANAXIMENOS II. (Matrikel-Nr. 596)

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Andreä Müllers Med. Lic. und Hoch-Fürstl. Sächs. Garnisons-Medici Vermischte Gedanken über allerhand zur Naturlehre, Artzneykunst und überhaupt Litteratur gehörigen Materialien, mit Beiträgen von Friedrich Schönemann, Cuno Jena 1745.
  • Schreiben an einen guten Freund von der Ursache und von dem Nutzen der Electricität, als ein Anhang der wahren Ursache vom Neutons Allgemeiner Schwehre, wie auch der bewegenden Kräffte der Cörper, Beiträger Marcello Palingènio Stellato, Hoffmann Weimar 1746.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 517 Digitalisat
  • Wilhelm HeßMüller, Gerhard Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 546 f.
  • Konstanze Grutschnig-Kieser: „Tingire du uns noch mit göttlicher Tinctur / Und heile durch und durch Natur und Creatur!“, zum Wirken des inspirierten Mediziners Johann Philipp Kämpf (1688–1753), in: Irmtraud Sahmland und Hans-Jürgen Schrader: Medizin- und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus. Heilkunst und Ethik, arkane Traditionen, Musik und Literatur, in memoriam Christa Habrich, Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, zu Gerhard Andreas Müller S. 132.
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 222 Digitalisat
  • Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 161 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Andreas Müller und Gottlob August Jenichen: Observationes selectae de Columbaris, Lammers Giessae 1751, Gießen Univ. Dissertation 1751.
  2. Friedrich Karl Gottlob Hirsching: Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands nach alphabetischer Ordnung der Städte, Erster Band Johann Jakob Palm Erlangen 1786, S. 205.
  3. Mitgliedseintrag von Gerhard Andreas Müller bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Januar 2018.