Gerhard Händler (Fußballspieler)

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Gerhard Händler (* 1926; † nach 1966) war ein deutscher Fußballspieler, der in den 1950er Jahren in der Fußball-Oberliga des Deutschen Sportausschusses der DDR für Chemie Leipzig, Vorwärts Leipzig und Vorwärts Berlin spielte. Mit Vorwärts Berlin wurde er 1954 DDR-Pokalsieger.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Händler bestritt für die BSG Chemie Leipzig sein erstes Oberligaspiel am vierten Spieltag der Saison 1952/53. Im Heimspiel gegen die BSG Motor Oberschöneweide wurde er als rechter Außenstürmer eingesetzt und erzielte mit seinem Tor zum 4:1-Sieg auch sein erstes Oberligator. Bis zur Winterpause bestritt er weitere zehn Punktspiele, in denen er, weiterhin als Stürmer spielend, sein Torekonto auf vier Treffer erhöhte. Im Dezember 1952 ließ sich Händler zusammen mit sechs weiteren Chemie-Spielern vom Lokalrivalen und Oberligakonkurrenten KVP Vorwärts Leipzig abwerben. Gleichzeitig wurde er Angehöriger der Deutschen Volkspolizei.[1]

Er wurde sofort vom ersten Punktspiel der Oberliga-Rückrunde an eingesetzt und bestritt bis zum Saisonende insgesamt 14 Punktspiele, in denen er, auf verschiedenen Angriffspositionen aufgeboten, mit acht Treffern auch in der neuen Mannschaft seine Torgefährlichkeit ausspielte. Acht Spieltage vor Saisonschluss war Vorwärts Leipzig nach Ost-Berlin umgesiedelt worden und stand am Ende der Spielzeit als Absteiger fest. 1953/54 in der zweitklassigen DDR-Liga spielend, wurde Händler zum Verteidiger umgeschult. Er bestritt alle 26 Punktspiele und wurde in der Regel auf der rechten Abwehrseite eingesetzt. Auch auf seiner neuen Position gelangen ihm drei Punktspieltore. Nach einem Jahr der Zweitklassigkeit gelang Vorwärts Berlin die sofortige Rückkehr in die Oberliga und krönte diesen Erfolg zusätzlich mit dem Gewinn des DDR-Fußballpokals. Beim 2:1-Sieg über Motor Zwickau spielte Händler wie gewohnt als rechter Verteidiger.

Zurück in der Oberliga wurde Händler 1954/55 wieder von Beginn an eingesetzt und spielte weiter auf seiner angestammten Position. Mit einigen Ausfällen kam er bis zur Winterpause auf neun Oberligaeinsätze, blieb aber ohne Torerfolg. In der Rückrunde erschien er nicht mehr im Aufgebot der Oberligamannschaft von Vorwärts Berlin. Er tauchte danach auch nicht mehr im höherklassigen Fußball der DDR auf.

Händler war ab November 1960 als Technischer Leiter der Fußballsektion des Armeesportklubs Vorwärts (ASK Vorwärts) tätig (Nachfolger von Rudolf Mitzschke).[2] Ab 1966 war er Geschäftsführer des 1. FC Union Berlin.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Sportecho: Jahrgänge 1952–1956. ISSN 0323-8628.
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 184.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 326.
  • Wieland Becker: Favoritensiege oder: einmal – und nie wieder: Spitzenteams und „Außenseiter“ bei den Fußball-Landesmeisterschaften und Pokalwettbewerben in den europäischen Ländern 1945 bis 1990, Pro BUSINESS GmbH, Berlin 2009, S. 33.
  • DSFS (Hrsg.): DDR-Chronik – DDR-Fußball 1949–1991 (Band 8). Berlin 2010, S. 189.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gespräch mit Nationalspieler Heinz Fröhlich, und seinen Kameraden. die den Ehrendienst in der Deutschen Volkspolizei antraten. In: Neues Deutschland, 30. Dezember 1952, S. 5.
  2. Vom Berliner Sportleben. In: Berliner Zeitung, 20. November 1960, S. 4.
  3. Ausflug mit dem 1. FC Union. In: Berliner Zeitung, 29. März 1966, S. 7.