Gerhard Stoffert

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Gerhard Stoffert, 2018

Gerhard Stoffert (* 2. September 1926[1][2] in Hannover) ist ein deutscher Professor für Gartenbau und Gartenbauökonomie und Autor von Sachbüchern zur Heimatkunde.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Stoffert wurde im 1907 nach Hannover eingemeindeten Klein-Buchholz[4] als Urenkel von Friedrich und Sohn des Gartenbauinspektors Robert Stoffert geboren.[5][3]

In der Nachkriegszeit und noch während der Britischen Militärregierung erhielt der unter der Adresse Podbielskistraße 243 wohnhafte Stoffert einen 11. Juli 1946 datierten Arbeitsausweis: Der „Ausweis / (Angemeldet beim Arbeitgeber) [...] der Firma Leibniz-schule“ vermerkte seine Beschäftigung „als Schüler“ der Leibnizschule.[6]

Zur Zeit des sogenannten „Wirtschaftswunders“ in den jungen Jahren der Bundesrepublik Deutschland schrieb Gerhard Stoffert am 9. Dezember 1958[3] an der von seinem Vater mitgegründeten Fakultät für Gartenbau und Landeskultur der seinerzeitigen Technischen Hochschule Hannover[7] seine Dissertation unter dem Titel Arbeitszeitaufwand und Arbeitszeitbedarf im Erwerbsgartenbau. Unter besonderer Berücksichtigung der methodischen Probleme.[3] Während seines Studiums in Hannover wurde er Mitglied bei Corps Saxonia Hannover.

Als Professor für Gartenbau und Gartenbauökonomie an die heutige Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover berufen, schrieb er nach seiner Emeritierung nach einem Buch zur Historie von Klein-Buchholz ein zweibändiges, fast 1000 Seiten umfassendes Werk eines über den Stadtteil Bothfeld mit dem Titel Von Botvelde 1274 bis Bothfeld 2009.[8]

2013 veröffentlichte Stoffert eine Schrift über seine Vorfahren und Verwandten in dem Buch Robert Stoffert. Seine Familie und die Plantage Liststadt an der Podbielskistraße, in der unter anderem die Geschichten von „8 Generationen Stoffert“ dargestellt werden.[3]

Karl-Ludwig-Schleich-Weg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In jüngerer Zeit zog Gerhard Stoffert mediales Interesse auf sich, als er sich für eine korrigierende Umbenennung[9] der 1959 in Groß-Buchholz angelegten Karl-Ludwig-Schleich-Straße[10] einsetzte, die Stoffert selbst bewohnt: Der mit der Straßenbenennung geehrte Namensgeber und Mediziner Carl Ludwig Schleich schreibt sich tatsächlich mit C anstatt mit K wie auf dem Straßenschild. Drei Mal stellte Stoffert vergeblich an die Stadt einen Antrag auf eine Umbenennung nach der korrekten Schreibweise des Mediziners. Die Ablehnung der Stadt beruht auf den hohen Kosten für eine Umbenennung. Zudem erläuterte Stadtsprecher Alexis Demos: „Die Schreibweise des Vornamens orientierte sich bei Straßenbenennung an den gültigen Regeln der Rechtschreibung“, man habe Ende der 1950er Jahre einen Karl grundsätzlich mit „K“ geschrieben, selbst wenn der Namensgeber zu Lebzeiten noch mit „C“ unterschrieb habe.[9]

Immerhin genehmigte die Landeshauptstadt Hannover dem emeritierten Professor, auf eigene Kosten von rund 130,- Euro am Straßenschild eine Legendentafel anzubringen mit der Aufschrift

„Carl Ludwig Schleich (1859–1922), Professor, Chirurg und Schriftsteller, Erfinder der Infiltrationsanästhesie (örtliche Betäubung), die die Chloroformnarkose ersetzte.“[9]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

zur Historie:

  • Tradition Klein-Buchholz e. V. (Hrsg.): Von den Urzeiten bis zur Gegenwart. Chronik und Heimatbuch Klein-Buchholz mit Lahe. 1. Auflage. Tradition Klein-Buchholz, 2004, ISBN 3-89384-027-3.
  • Tradition Klein-Buchholz e. V. (Hrsg.): Altes und Neues aus Klein-Buchholz mit Lahe, 3/4 Meile von Hannover. Heimatbuch. 1. Auflage. Tradition Klein-Buchholz, 2006, ISBN 3-00-019946-2.
  • von Botvelde 1274 bis Bothfeld 2009. Chronik und Heimatbuch in zwei Teilen mit 1308 Abbildungen, Hannover: Selbstverlag, 2009
    • Gerhard Stoffert: Teil 1
    • Bernd Sperlich: Teil 2
  • Gerhard Stoffert: Bothfeld und Klein-Buchholz mit Lahe. Was uns nach über 100 Jahren noch an diese alten Dörfer (bis 1907) erinnert. Bauwerke bis zum Eingemeindungsjahr 1907. Ein Vademecum für Spaziergänge durch die historischen Dorfstraßen. 1. Auflage. Selbstverlag, Hannover-Klein-Buchholz 2010.
  • Gerhard Stoffert: Robert Stoffert. Seine Familie und die Plantage Liststadt an der Podbielskistraße. Selbstverlag, Hannover-Klein-Buchholz 2013; Inhaltsverzeichnis
  • Gerhard Stoffert: Es begann am Sedantag 1926, Autobiografie, Zeitgeschichte Stuttgart Verlag 2020. ISBN 978-3-9822296-0-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gerhard Stoffert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Stoffert, Bothfeld und Klein-Buchholz mit Lahe, Hannover 2010 (Eigenverlag); Epilog
  2. http://buch-info.org/autor/Gerhard_Stoffert@1@2Vorlage:Toter Link/buch-info.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b c d e Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) nebst Querverweisen
  4. Klaus Mlynek: Buchholz. In: Stadtlexikon Hannover. S. 90 f.
  5. Vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  6. Abbildung des von der Schule gestempelten und unterzeichneten Ausweises in Ulrich Junghans, Karl-Wilhelm Steinwede, Martin Stupperich, Gerd Tiedje (Red.): Die Leibnizschule in der Nachkriegszeit, in dies: Leibnizschule Hannover 1874–1999. 125 Jahre Gymnasium. Festschrift zum Jubiläum (Innentitel: 125 Jahre Leibnizschule Hannover. Ein Gymnasium im Zeichen der Reformen von 1874 bis 1999), herausgegeben von der Leibnizschule mit Unterstützung des Leibnizforums e.V. und des Verbandes ehemaliger Leibnizer VEL anläßlich ihres 125-Jubiläums, Hannover 1999, S. 115
  7. N.N.: Stoffert / Robert in der Liste der beizubehaltenden Straßennamen [der Landeshauptstadt Hannover], hrsg. vom Team Städtische Erinnerungskultur unter dem Arbeitstitel Wissenschaftliche Betrachtung namensgebender Persönlichkeiten, herunterladbar von der Seite hannover.de in der Version vom 20. März 2016.
  8. Christian Behrens: Geschichte / Mammutwerk von 1274 bis heute. In: Neue Presse vom 9. Oktober 2009 in der online-Ausgabe (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neuepresse.de
  9. a b c Benjamin Behrens: Namensgebung in Groß-Buchholz / Streit um den Schleich-Weg. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17. Februar 2015, aktualisiert am 20. Februar 2015; online (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de-Ausgabe
  10. Helmut Zimmermann: Karl-Ludwig-Schleich-Straße. In ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 138.