Gilles de Souvré (Marschall)

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Le Manège Royal (1623) oder L'Instruction du Roy, en L'Exercice de Monter a Cheval (um 1625), von oder nach Crispin de Passe der Jüngere,im Vordergrund: der Duc de Bellegarde (Großstallmeister von Frankreich), Marschall Gilles de Souvré, Ludwig XIII., der Reitlehrer Antoine de Pluvinel, M. du Pré (v. l. n. r.)

Gilles de Souvré (* wohl 1540; † 1624[1], 84 Jahre alt) Seigneur de Souvré, Marquis de Courtenvaux etc., war einer der Mignons des Königs Heinrich III., loyal gegenüber Heinrich IV., Gouverneur des Dauphin und späteren Königs Ludwig XIII., der ihn zum Marschall von Frankreich ernannte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilles de Souvré war der Sohn von Jean I. de Souvré, Seigneur de Courtenvaux, und Françoise Martel, Dame de La Roche.

Er trat in den Dienst von Henri de Valois, Duc d’Anjou, den er 1573 begleitete, als dieser zum König von Polen gewählt worden war, und kehrte mit ihm im Jahr darauf zurück, als er (als Heinrich III.) König von Frankreich geworden war. Heinrich III. ernannte ihn zum Grand-Maître de sa garde-robe und zum Kapitän von Schloss Vincennes, wo kurz darauf François de Montmorency inhaftiert wurde. Die Königinmutter Caterina de’ Medici fasste den Plan, den Gefangenen zu vernichten, traf bei Souvré aber auf Widerstand, so dass sie ihr Vorhaben aufgab.[2]

Am 31. Dezember 1585 wurde Gilles de Souvré in den Orden vom Heiligen Geist aufgenommen. Am 29. Oktober 1587 kämpfte er im Rahmen des Achten Hugenottenkrieg in der Schlacht von Coutras gegen die Hugenotten unter Heinrich von Navarra. Es gelang ihm, in der Auseinandersetzung mit der Katholischen Liga die Stadt Tours loyal zum König zu halten. Im Jahr darauf, 1588, wurde er zum Gouverneur und Lieutenant-géneral der Touraine ernannt.

Er war einer der ersten, die Heinrich IV. als neuen König anerkannten (1589) und lehnte auch den Bestechungsversuch des Herzogs von Mayenne, der ihn gegen 100.000 Écu d’Or für die Katholische Liga anwerben wollte.

1609 erhielt Gilles de Souvré von Heinrich IV. die von François II. d’Aubusson, Seigneur de Beauregard, wegen des Mordes (1605) an seiner Ehefrau Marguerite de Calvimont konfiszierten Güter.[3][4]

Heinrich IV. ernannte ihn zum Gouverneur des 1601 geborenen Dauphin (Ludwig XIII.), dessen Premier Gentilhomme de la Chambre du Roi er 1610 wurde, und der ihn 1614 zum Marschall von Frankreich ernannte – wohl ehrenhalber, da seine militärischen Erfahrungen und Verdienste der Beförderung kaum entsprachen.

Im Jahr 1610 trat er als Gouverneur von Touraine zugunsten seines Sohnes Jean zurück, der im Mai 1610 (dem Monat, in dem Heinrich IV. ermordet wurde) ernannt wurde. Gilles de Souvré starb 1624[5] im Alter von 84 Jahren.

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilles de Souvré heiratete im Mai 1582 Françoise de Bailleul, Dame du Renouard, Tochter von Jean de Bailleul, Sieur du Renouard, und Jeanne d‘Aché. Ihre Kinder sind:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pelletier, Discours sur la mort de Gilles de Souvré, Marquis de Courtenvaux, Paris 1626
  • Louis Moréri, Le grand dictionnaire historique, Band 9, 1759, S. 523
  • Louis-Gabriel Michaud, Biographie universelle ancienne et moderne, Band 43, 1825, S. 212
  • Gédéon Tallemant des Réaux, Historiettes de Tallemant des Réaux, Band 3, J. Techener, Paris, 1854, S. 139f
  • Général Bertin, Gilles de Souvré, Marquis de Courtenvaux, Gouverneur de Touraine, Gouverneur du Dauphin Louis XIII, Maréchal de France, Bulletin de la Société archéologique de Touraine, Band 41, 1985, S. 201–221, ISSN 1153-2521 (online, abgerufen am 1. April 2021),

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michaud; Moréri: † 1626
  2. Jacques-Auguste de Thou, Histoire universelle, Buch 61
  3. Arch. Dép. Maine-et-Loire, 20 J 73
  4. Siehe auch: Schloss L’Herm
  5. Michaud; Moréri: † 1626
  6. Château de Bois-Dauphin in Précigné