Giselher Hickel

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Giselher Hickel (* 1943 in Bromberg) ist ein deutscher evangelischer Pfarrer und Theologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hickel studierte Evangelische Theologie an der Karl-Marx-Universität Leipzig und wurde zum Pfarrer ordiniert. Nach einem Dienst als Gemeindepfarrer in Leipzig wurde er Landesjugendwart für Schülerarbeit in Sachsen. Danach wurde er 1978 von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens freigestellt für den Dienst als Generalsekretär des Ökumenischen Jugendrates in Europa. Seit 1982 arbeitete er beim Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR, zunächst als Fachreferent für den Ökumenischen Jugenddienst (ÖJD), seit 1982 als Geschäftsführer des Facharbeitskreises Ökumenische Diakonie. Er war inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit und berichtete unter dem Decknamen „Kiesel“ dem MfS.[1]

Nach Auflösung des Kirchenbundes, 1991, quittierte er den kirchlichen Dienst, arbeitete zwei Jahre als sozialpädagogischer Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe in Berlin-Hohenschönhausen und seit 1994 als Friedhofsarbeiter auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof.[2]

Hickel war viele Jahre Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz und für diese ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen auf nationaler wie auf internationaler Ebene tätig, zuletzt seit 1999 als amtierender Sekretär des internationalen Koordinierungsausschusses der CFK. In dieser Funktion musste er 2002 die aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen erzwungene Auflösung der internationalen CFK verantworten.

Hickel ist in der Niederländisch-Ökumenischen Gemeinde in Berlin aktiv und ist Mitglied im Vorstand des Vereins der Freunde des Hendrik-Kraemer-Hauses e. V.[3]

Hickel lebt in Berlin, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seit Mitte März 2010 hält er sich in Palästina auf, wo er als Mitarbeiter eines Programms des Ökumenischen Rates der Kirchen tätig ist: „Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel“ (EAPPI; Ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel).[4]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorotheenstädtischer Kirchhof. Mit Fritz, Margarete. - EL Berlin 2002, 1. Aufl.
  • Vom Wert der Erfahrung des Scheiterns. Erev-Rav, Verein für Biblische und Politische Bildung, Wittingen 1996
  • Ost und West - herausgefordert zu mehr Gerechtigkeit in der Weltwirtschaft. Verlag Dienste in Übersee, Hamburg 1989
  • Gottes Option für die Armen leben - Über die Zukunft der Arbeit im Hendrik-Kraemer-Haus, in: Horst Dohle / Joachim Heise / Rimco Spanjer (Hg.), Der Geschichte ins Gesicht sehen. Zum 80. Geburtstag von Bé Ruys. Autobiographische Skizzen, Erinnerungen und Betrachtungen

Als Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die soziale Revolution steht noch aus. Rezension zu: Axelle Kabou, Weder arm noch ohnmächtig. Eine Streitschrift gegen schwarze Eliten und weisse Helfer, Lenos 2001[6]
  • Zum Kirchenverständnis der EKD-Denkschrift: Gemeinwohl und Eigennutz[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Karnetzki: Rezension: Giselher Hickel, Theologie im Kontext der Wende - Vom Wert der Erfahrung des Scheiterns. Wittingen, Erev-Rav, Verein für biblische und politische Bildung 1996

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hubertus Knabe: Die unterwanderte Republik. Propyläen, 1999, ISBN 9783549055892 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Heike Krohn: Der Friedhof (PDF-Datei)
  3. Hendrik-Kraemer-Hauses und Niederländischen Ökumenischen Gemeinde. In: hendrik-kraemer-haus.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2014; abgerufen am 1. Januar 2015.
  4. Notizen aus Bethlehem (I), 30. März 2010; Rundbrief im Privatarchiv BrThomas
  5. Broschüre zu Ehren Carl Ordnungs (Memento vom 4. Januar 2009 im Internet Archive)
  6. reflect! In: reflect-online.org. 3. Juni 2014, abgerufen am 1. Januar 2015.
  7. Weißenseer Blätter. In: weissenseerblaetter.de. Abgerufen am 1. Januar 2015.