Glambecker See

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Glambecker See
Badeanstalt am Glambecker See
GKZ 58114442
Geographische Lage Neustrelitz, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Zuflüsse Quellen an der Südseite
Abfluss unterirdisch, Einzugsgebiet der Havel
Daten
Koordinaten 53° 21′ 59″ N, 13° 4′ 26″ OKoordinaten: 53° 21′ 59″ N, 13° 4′ 26″ O
Glambecker See (Mecklenburg-Vorpommern)
Glambecker See (Mecklenburg-Vorpommern)
Höhe über Meeresspiegel 64 m ü. NHN[1]
Fläche 13 ha[1]
Länge 574 m[1]
Breite 284 m[1]
Volumen 1.652.881 m³ [1]
Umfang 1,437 km[1]
Maximale Tiefe 28,09 m[2]
Mittlere Tiefe 12,76 m[1]
Einzugsgebiet 2,7 km²[1]

Besonderheiten

GKZ: 58114442
Seekataster MV: 27128

Der Glambecker See, von den Einheimischen auch Glammi genannt, ist einer der Stadtseen von Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Natursee ist 12,95 ha groß, bis zu 28,09 m tief. Er wurde mit einer Tiefenbelüftungsanlage ausgestattet.[2]

Geologie und Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See ist geologisch gesehen ein typischer, in einem Sandgebiet gelegener Kesselsee, der an seiner Südseite durch Quellen gespeist wird. Er hat keinen oberirdischen und keinen verrohrten Abfluss, wird aber wie der oberirdisch durch den Kammerkanal zum Woblitzsee entwässerte, benachbarte Zierker See dem Einzugsgebiet der Havel zugerechnet. Ein unterirdischer Abfluss zum Langen See bei Weisdin, wie im Stadtführer von 1965[3] behauptet, ist physikalisch unmöglich, denn der Wasserspiegel des langen Sees liegt mehr als 5 Meter über dem des Glambecker Sees.[1]

Gewässernutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See liegt nahe beim Stadtzentrum von Neustrelitz. Die Badeanstalt an seinem Ufer fungiert als das städtische Freibad. Mit seinem Fischbestand ist er gleichzeitig ein Angelgewässer.[2]

Gewässername[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name weist auf die früher am See gelegene Wüstung Glambek hin. Der Ort wird erstmals 1366 als Glambecke erwähnt und erhielt seinen Namen nach dem häufig vorkommenden Gewässernamen des Sees. Das Adjektiv glãboky bedeutete „tief“ in der heute als Altpolabisch bezeichneten Sprache der früher hier ansässigen Slawen.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie ein Bild von Wilhelm Riefstahl zeigt, war der See früher von Eichen umgeben. Die Neustrelitzer Hausfrauen nutzten ihn zum Wäschespülen, bis die Stadt eine Wasserleitung erhielt. Zu diesem Zweck befanden sich an seiner Südseite Stege und zum Bleichen der Wäsche die große Stadtbleiche. Die villenartige Umbauung des Sees wurde 1911 geplant, erfolgte aber erst in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts.[3] Die heute öffentliche Badeanstalt war früher eine Militärbadeanstalt.[5]

1898 konnte ein aus einem Eichenstamm gefertigter Einbaum aus dem See geborgen werden.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glambecker See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Kartenportal Umwelt Mecklenburg-Vorpommern → Wasser → Gewässer → Standgewässer → Seen → Abfrage DLM25W Seen lt. Seekataster M-V
  2. a b c Glambecker See., In: anglermap.de Abgerufen am 25. Januar 2018.
  3. a b Neustrelitzer Stadtführer (1965) Erarbeitung: Annalise Wagner und E. Lubs, Einband und Zeichnungen: Gerd Gombert
  4. Sophie Wauer: Auf den Spuren der Slawen. In: Mecklenburg-Strelitzer Kalender 1999 - Ein Jahrbuch. Freundeskreis ses Karbe-Wagner-Archivs e.V. (Hrsg.), Neustrelitz 1998.
  5. Harald Witzke: Neustrelitz in alten Ansichten. Karbe-Wagner-Archiv, Neustrelitz 1991, ISBN 9028851917, Bild 48.
  6. Marlies Steffen: Einbaum wurde tatsächlich einst gefunden. In: Nordkurier. 18. April 2017, abgerufen am 16. Mai 2022.