Glycidyltrimethylammoniumchlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Glycidyltrimethylammoniumchlorid
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Glycidyltrimethylammoniumchlorid
Andere Namen
  • 2,3-Epoxypropyltrimethyl­ammoniumchlorid
  • Oxiranmethanammonium-N,N,N-trimethylchlorid
  • 2,3-EPOXYPROPYLTRIMONIIUM CHLORIDE (INCI)[1]
  • EPTAC
  • GMAC
Summenformel C6H14ClNO
Kurzbeschreibung

geruchloser weißlicher Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3033-77-0
EG-Nummer 221-221-0
ECHA-InfoCard 100.019.293
PubChem 18205
Wikidata Q2939557
Eigenschaften
Molare Masse 151,63 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

1,13 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

133–137 °C[3]

Löslichkeit

löslich in Wasser (852 g·l−1 bei 20 °C)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302+312​‐​317​‐​318​‐​341​‐​350​‐​361f​‐​373​‐​412
P: 201​‐​273​‐​280​‐​302+352+312​‐​305+351+338+310​‐​308+313[3]
Toxikologische Daten

2600 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Glycidyltrimethylammoniumchlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der substituierten quartären Ammoniumsalze.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glycidyltrimethylammoniumchlorid kann aus Epichlorhydrin, Trimethylamin und Wasser synthetisiert werden. Salzsäure und Natriumhydroxid werden dabei als Katalysatoren benötigt. Kommerzielle Produkte enthalten durch den Herstellungsprozess 3-Chlorhydroxypropyltrimethylammoniumchlorid (< 4 %), 2,3-Dihydroxypropyltrimethylammoniumchlorid (< 3,5 %) und einige weitere Verbindungen (z. B. Spuren von Epichlorhydrin) als Verunreinigung.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glycidyltrimethylammoniumchlorid ist ein brennbarer geruchloser weißlicher hygroskopischer Feststoff.[2] Er zersetzt sich nach dem Schmelzen.[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glycidyltrimethylammoniumchlorid wird hauptsächlich für Kationisierung von Stärken in der Papierindustrie[2] verwendet. Im Jahr 2001 wurden etwa 6000 Tonnen der Verbindung dafür eingesetzt. Sie kommt meist als etwa 75 % Lösung in Wasser in den Handel.[4]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind einige Fälle von Dermatitis und Sensibilisierung, ausgelöst durch den gewerblichen Umgang mit Glycidyltrimethylammoniumchlorid trotz Arbeit unter Sicherheitsvorkehrungen, bekannt. Die Verbindung ist direkt mutagen und kanzerogen.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu 2,3-EPOXYPROPYLTRIMONIIUM CHLORIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. a b c The MAK Collection for Occupational Health and Safety: Glycidyltrimethylammoniumchlorid (MAK Value Documentation in German language, 1991), doi:10.1002/3527600418.mb303377d0017 (freier Volltext).
  3. a b c d e f Eintrag zu Glycidyltrimethylammoniumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  4. a b c d e ECHA: EU RISK ASSESSMENT, abgerufen am 16. August 2014.
  5. Eintrag zu 2,3-epoxypropyltrimethylammonium chloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.