Gold(I)-chlorid

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Gold(I)-chlorid
_ Au+ 0 _ Cl
Kristallsystem

tetragonal

Raumgruppe

I41/amd (Nr. 141)Vorlage:Raumgruppe/141

Gitterparameter

a = 6,734 Å, c = 8,674 Å[1]

Allgemeines
Name Gold(I)-chlorid
Andere Namen

Goldmonochlorid

Verhältnisformel AuCl
Kurzbeschreibung

hellgelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10294-29-8
EG-Nummer 233-655-8
ECHA-InfoCard 100.030.583
PubChem 27366
Wikidata Q2371753
Eigenschaften
Molare Masse 232,42 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

7,57 g·cm−3 (25 °C)[3]

Schmelzpunkt

289 °C (Zersetzung)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314​‐​317
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[3]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−34,7 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gold(I)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reines Gold(I)-chlorid wurde erstmals 1873 vom Chemiker Georg Leuchs als ein Goldchlorürpräparat hergestellt.[5][6]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gold(I)-chlorid kann durch thermischen Abbau eines aus Tetrachlorogold(III)-säure erhaltenen Gold(III)-chlorids[2]

oder durch Reaktion von reinstem, trockenen Chlor mit fein verteiltem Gold bei 250 °C gewonnen werden.[2]

Ebenfalls möglich ist die Herstellung durch thermische Zersetzung von Gold(III)-chlorid.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gold(I)-chlorid ist ein hellgelber Feststoff. Er ist löslich in Alkalichloridlösungen und zersetzt sich beim Lösen in Wasser in Gold und Trichlorhydroxogold(III)-säure.[7]

Dafür sind manche Gold(I)-chlorid-Komplexe sehr beständig.[7]

Die Verbindung hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Cmmm (Raumgruppen-Nr. 65)Vorlage:Raumgruppe/65, a = 6,41 Å, b = 3,36 Å, c = 9,48 Å (andere Quelle Raumgruppe I41/amd (Nr. 141)Vorlage:Raumgruppe/141[8]). Seine Bildungsenthalpie beträgt −34,7 kJ/mol.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gold(I)-chlorid kann als Katalysator für organische Synthesen verwendet werden.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. M. W. Janssen, J. C. W. Folmer, G. A. Wiegers: The preparation and crystal structure of gold monochloride AuCl. In: Journal of Less-Common Metals. Band 38, Nr. 1, Oktober 1974, S. 71–76, doi:10.1016/0022-5088(74)90204-5.
  2. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1012.
  3. a b c d e Datenblatt Gold(I) chloride, 99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 2. April 2013 (PDF).
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.
  5. G. Leuchs: Ueber Darstellung und Eigenschaften des Goldchlorürs in J. prakt. Chem. N.F. 6 (1873) 156.
  6. Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 59 pdf.
  7. a b Gert Blumenthal, Dietmar Linke, Siegfried Vieth: Chemie: Grundwissen Für Ingenieure. Springer DE, 2006, ISBN 3-8351-9047-4, S. 352 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. G. Tozer-Hotchkiss: Theilheimer's Synthetic Methods of Organic Chemistry. Karger Publishers, 2008, ISBN 3-8055-8639-6, S. 200 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).