Gottfried Renn

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Grabstätte des Künstlers, Hauptfriedhof Speyer
Werksignatur „Renn fct.“ (Renn fecit), am Friedhofskreuz des Hauptfriedhofs Speyer
Speyerer Dom, Westwerk, Figuren- und Ornamentschmuck von Gottfried Renn, darunter die Trägerfigur eines Speyerer Brezelverkäufers (rechts oben)
Immaculata im Dom zu Frankfurt, 1856
Signiertes Grabmal der Mutter von Kardinal Franziskus von Bettinger, Bobenheim-Roxheim, mit verkleinerter Ausführung seiner Immaculata auf der Mariensäule Trier
Trierer Mariensäule von Südsüdwesten

Gottfried Renn (* 15. Oktober 1818 in Imst; † 3. Oktober 1900 in Speyer) war ein aus Österreich stammender Bildhauer, der vor allem in Deutschland arbeitete.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renn wurde in Imst in Tirol als Sohn des Bildhauers Franz Xaver Renn (1784–1875) geboren. Bereits der Urgroßvater Josef Anton Renn (1715–1790) und der Großvater Josef Chrysogonus Renn (1750–1806) hatten den gleichen Beruf.[1]

Der Vater – Schüler von Johann Martin Fischer in Wien – war ein bekannter Holzbildhauer und formte eine eigene Bildhauerschule, aus der u. a. Joseph Knabl (1819–1881) und Josef Beyrer (1839–1924) hervorgingen. Auch Gottfried Renn erlernte dort die Holzbildhauerei- bzw. -schnitzerei und schrieb sich ab 25. November 1836 an der Kunstakademie in München ein.[2] Dort erlernte er die Steinbildhauerei und war Schüler von Ludwig Schwanthaler. Die dort tätigen Maler Joseph Schwarzmann und Johann Schraudolph empfahlen ihn an den Bischof Nikolaus von Weis für die Restaurierung des Doms in Speyer. Hier ließ er sich dauerhaft nieder.

Renn lebte in Speyer bis zu seinem Tode im Jahr 1900. Sein Grab ist auf dem Hauptfriedhof Speyer erhalten (2016). 1961 wurde ihm zu Ehren der Gottfried-Renn-Weg im Speyerer Süden benannt.

Seine Brüder Josef Willhelm (1820–1894) und Franz Xaver II. (1821–1842) waren gleichfalls Bildhauer. Renns Sohn Hermann Renn (1850–1901) arbeitete in Speyer in der Werkstatt des Vaters als Bildhauer mit. Nach dessen frühem Tod führte Renns Neffe, der Bildhauer Julius Renn (1825–1914) das Speyerer Geschäft fort. 1919 wurden Wohnhaus und Atelier in der Kleinen Pfaffengasse an die neugegründete Pilger-Druckerei verkauft. Die Gebäude wurden zunächst umgebaut und mussten dann 1933/34 einem Neubau weichen. Heute ist an dieser Stelle in der Kleinen Pfaffengasse das Bistumsarchiv untergebracht.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renn startete eine erfolgreiche Karriere als Stein- und Holzbildhauer. Bekannte Werke sind:

Auf den Speyerer Friedhöfen befinden sich noch zahlreiche Grabsteine von seiner Hand, auf dem Hauptfriedhof Speyer ist auch das neugotische Friedhofskreuz von ihm geschaffen.

Der aus über 800 Modellgipsen bestehende bildhauerische Nachlass der Bildhauerfamilie gelangte nach 1919 in das Historische Museum der Pfalz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gottfried Renn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eduard Widmoser: Tirol A bis Z. Südtirol-Verlag, 1970, S. 313 (Ausschnitt);
    Gert Ammann: Klassizisten--Nazarener, Kunst im Oberland 1800–1850, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 1982, S. 39 (Ausschnitt).
  2. Eintrag im Matrikelbuch 1809–1841.
  3. Franz Xaver Remling: Nikolaus von Weis, Bischof zu Speyer, im Leben und Wirken. Band 2, Speyer 1871, S. 311.
  4. Mariologisches. Heft 4, 2011, S. 6–7 (imak-kevelaer.de (Memento des Originals vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.imak-kevelaer.de PDF).
  5. Albert Schwartzenberger: II. Die Krypta – Grabstein Rudolfs von Habsburg. In: Der Dom zu Speyer, das Münster der fränkischen Kaiser. L. Witter, Neustadt a. d. Haardt 1903, S. 67–68 (Textarchiv – Internet Archive – Mit Beschreibung der Platte und Erwähnung weiterer Arbeiten im Buch).
  6. Historische Vereine Wiens (Hrsg.): Festschrift zur sechshundertjährigen Gedenkfeier der Belehnung des Hauses Habsburg mit Österreich. Selbstverlag, Wien 1882, S. 124–126 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Webseite zur Spitalkapelle Deidesheim