Grünenbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Lindau (Bodensee) | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Argental | |
Höhe: | 715 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,13 km2 | |
Einwohner: | 1465 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88167 | |
Vorwahl: | 08383 | |
Kfz-Kennzeichen: | LI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 76 113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 50 88167 Grünenbach | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Markus Eugler (Unabhängige Gemeinderäte) | |
Lage der Gemeinde Grünenbach im Landkreis Lindau (Bodensee) | ||
Grünenbach (westallgäuerisch Grienebach) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee) und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Argental.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage, Gemarkungen und höchste Erhebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grünenbach liegt in der Region Allgäu, genauer im Westallgäu.
Es existieren folgende Ortsteile und Gemarkungen:
- Gemarkung Ebratshofen: Ortsteile Ebratshofen, Schüttentobel, Hohenegg, Oberried, Unterried, Bischlecht, Steig, Gerstland, Pferrenberg
- Gemarkung Grünenbach:
- Altgemarkung Grünenbach: Ortsteile Grünenbach, Heimhofen, Au
- Altgemarkung Schönau: Ortsteile Schönau, Schneit, Laubenberg, Motzgatsried
Die höchste Erhebung ist der Laubenberg mit 916 Metern ü. NN.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gestratz | Maierhöfen | |
Röthenbach (Allgäu) | ![]() |
Weitnau |
Weiler-Simmerberg | Stiefenhofen | Missen-Wilhams |
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An der Quelle des Grünen Bachs befindet sich ein Kultplatz vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung,[2][3] ein Findling aus Nagelfluh mit noch deutlich erkennbaren vorgeschichtlichen Einfriedungen.
Durch Grünenbach verlief die römerzeitliche Straße von Bregenz nach Cambodunum,[4] die eine wichtige Verbindung für Importe aus dem Mittelmeergebiet ins Voralpenland darstellte (für Olivenöl, Wein, Fischsauce, Oliven).[5]
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der heutigen Gemeinde Grünenbach zu drei verschiedenen Territorien:
- Grünenbach mit Heimhofen und Au: Gehörte zu Österreich, Herrschaft Bregenz, Gericht Grünenbach.
- Schönau mit Schneit, Motzgatsried und Laubenberg: Bildete die Herrschaft Laubenberg. Die Lehenshoheit über die Herrschaft wechselte zu einem unbekannten Zeitpunkt von der Fürstabtei St. Gallen an Österreich. Die Herrschaft gehörte zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Reichsritterkreises Schwaben. Inhaber der Herrschaft waren bis 1647 die Familie von Laubenberg und dann die Familie Pappus von Tratzberg.
- Ebratshofen mit Schüttentobel, Hohenegg, Oberried, Unterried, Bischlecht, Steig, Gerstland und Pferrenberg: Gehörte zu Österreich, Herrschaft Bregenz, Gericht Hohenegg. Das Gericht Hohenegg bestand aus der ehemaligen Herrschaft Hohenegg, welche Lehen der Abtei Kempten war und 1359 mit der damals montfortischen Grafschaft Bregenz vereinigt wurde. 1451 kam das hoheneggische Gebiet von Montfort an Österreich. Im Gegensatz zu den anderen Gebieten der österreichischen Herrschaft Bregenz (auch "Herrschaft Bregenz-Hohenegg" genannt) behielt das Gericht Hohenegg stets eine gewisse Sonderstellung.
Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die Gebiete zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstanden die drei modernen Gemeinden Grünenbach, Schönau und Ebratshofen.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1860 wurde Schönau nach Grünenbach eingegliedert, und am 1. April 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ebratshofen nach Grünenbach eingemeindet.[6]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1961: 1171 Einwohner
- 1970: 1140 Einwohner
- 1987: 1124 Einwohner
- 1991: 1160 Einwohner
- 1995: 1253 Einwohner
- 2000: 1285 Einwohner
- 2005: 1385 Einwohner
- 2010: 1445 Einwohner
- 2015: 1503 Einwohner
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister ist seit Mai 2008 Markus Eugler (Unabhängige Gemeinderäte).
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Wahl 2014 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder.[7]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Geteilt und halb gespalten; oben in Silber ein grüner Schräglinksbalken, damasziert mit schwarzen Wellenfäden, belegt mit der goldenen Majuskel „G“, unten vorne in Gold ein rotgezungter, schwarzer Stierkopf, hinten in Rot schrägbalkenweise drei silberne Lindenblätter.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eistobel im Naturschutzgebiet gleichen Namens
Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 160 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 96 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 396. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei und im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 67 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1415 ha.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den Süden des Gemeindegebiets verläuft die Allgäubahn München–Lindau. Der nächste Bahnhof ist Röthenbach (Allgäu).
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):
- Kindergärten: 56 Kindergartenplätze mit 56 Kindern
- Volksschule: eine mit dem Namen Laubenbergschule Grünenbach, erbaut 2003.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Anton Zumstein (1875–1973), Kartograph und Verleger
- Otto Frommknecht (1881–1969), Bayerischer Staatsminister für Verkehr von 1947 bis 1950
- Jörg Baldauf (* 1967), ehemaliger Behindertensportler, lebt in Schönau
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eintrag zum Wappen von Grünenbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 4. Januar 2018 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Kultplatz vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung. Denkmalnummer D-7-8326-0018
- ↑ Anzeige des Kultplatzes im Bayernatlas
- ↑ Anzeige des Verlaufes der römerzeitlichen Trasse im Bayernatlas
- ↑ Schimmer: Amphoren aus Cambodunum (Kempten). 2012, ISBN 978-3-89500-659-3.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.513.
- ↑ http://vg-argental.de/cms/index.php/gem-gruenenbach/buerger/politik/gemeinderat