Grappertshofen

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Grappertshofen
Koordinaten: 49° 40′ N, 10° 27′ OKoordinaten: 49° 40′ 26″ N, 10° 26′ 48″ O
Höhe: 313 m ü. NHN
Einwohner: 114 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91443
Vorwahl: 09162
Katholische Kapelle
Katholische Kapelle

Grappertshofen (fränkisch: Grabbadshoufm[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt direkt westlich der Staatsstraße 2421, die nach Burgambach (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Scheinfeld verläuft (1,4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls nach Scheinfeld (1,3 km südöstlich). Etwas weiter im Osten fließt die Scheine, ein Quellfluss des Laimbaches.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde in einem Casteller Lehenbuch aus dem Jahre 1376 als „Grozbrechtshouen“ erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚Zu den Höfen eines Grōʒbrecht‘. Die Lehen der Grafen von Castell wurden von den Schwarzenberger im 15. Jahrhundert Zug um Zug erworben. Im Jahr 1790 bestand der Ort aus zwölf Bauernhöfen und einem Wirtshaus,[5] woran sich bis 1970 kaum etwas änderte. Seitdem kamen zum nördlich gelegenen Altort mehrere Wohngebiete. Der einst ländliche Charakter des Ortes veränderte sich in Richtung eines Vorortes von Scheinfeld. Im Jahr 1825 wurde eine kleine Kapelle im Ort erbaut.

Im Jahre 1806 kam Grappertshofen zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Grappertshofen dem Steuerdistrikt Schnodsenbach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Grappertshofen, zu der Hohlweiler und Hohlweilermühle gehörten. Sie unterstand dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg[6] und hatte eine Gebietsfläche von 5,019 km².[7] Am 1. Januar 1972 wurde Grappertshofen im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.[8][9]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 1: katholische Kapelle
  • Bildstock
ehemaliges Baudenkmal
  • Haus Nr. 10: zweigeschossiges verputztes Wohnstallhaus mit Walmdach, 18. Jahrhundert; massives Erdgeschoss von vier zu fünf Achsen; Fenster mit geohrten und profilierten Hausteinrahmen sowie profilierter Sohlbank; Obergeschoss Fachwerk[10]
Im Vordergrund Scheinfeld, im Hintergrund Grappertshofen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grappertshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 61. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „grabədshoúfṃ“.
  3. Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 61 f.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 84 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
  8. https://wiki.genealogy.net/Scheinfeld#Politische_Einteilung
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  10. G. Hojer: Landkreis Scheinfeld. S. 85. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.