Grasleben

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Wappen Deutschlandkarte
Grasleben
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grasleben hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 18′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 52° 18′ N, 11° 1′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Helmstedt
Samtgemeinde: Grasleben
Höhe: 99 m ü. NHN
Fläche: 11,27 km2
Einwohner: 2469 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38368
Vorwahl: 05357
Kfz-Kennzeichen: HE
Gemeindeschlüssel: 03 1 54 008
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 4
38368 Grasleben
Website: www.samtgemeinde-grasleben.de
Bürgermeister: Carsten Strauß (SPD)
Lage der Gemeinde Grasleben im Landkreis Helmstedt
KarteSachsen-AnhaltBraunschweigLandkreis GifhornLandkreis WolfenbüttelWolfsburgBahrdorfBeierstedtBrunsleberfeldDanndorfFrellstedtGevenslebenGrafhorstGraslebenGroß TwülpstedtHelmstedtHelmstedtHelmstedtHelmstedt (gemeindefreies Gebiet)JerxheimKönigslutter (gemeindefreies Gebiet)Königslutter (gemeindefreies Gebiet)Königslutter am ElmKönigslutter am ElmKönigslutter am ElmLehre (Niedersachsen)Mariental (Niedersachsen)Mariental (gemeindefreies Gebiet)Mariental (gemeindefreies Gebiet)Mariental (gemeindefreies Gebiet)QuerenhorstRäbkeRennauSchöningenSchöningen (gemeindefreies Gebiet)Söllingen (Niedersachsen)SüpplingenSüpplingenburgVelpkeWarbergWolsdorf
Karte

Grasleben ist eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen (Deutschland). Die Gemeinde Grasleben ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Grasleben.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerdeutsche Grenze bei Grasleben (Juli 1989)

Die Gemeinde Grasleben liegt 13 Kilometer nördlich der Kreisstadt Helmstedt im Naturpark Elm-Lappwald. Die östliche Gemeindegrenze zur Stadt Oebisfelde-Weferlingen ist gleichzeitig die Kreisgrenze zum Landkreis Börde und Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 war sie Teil der Innerdeutschen Grenze. Zu Grasleben gehört der Ortsteil Heidwinkel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung Graslebens ist um 1150 in einem Güter- und Abgabenverzeichnis des Klosters St. Ludgeri vor Helmstedt nachgewiesen. Die Geschichte Graslebens wurde maßgeblich durch die Nachbarschaft zum Kloster Mariental beeinflusst, zu dessen Besitz Grasleben lange gehörte.[2] 1830 wurde die Kirche ohne Turm gebaut, der später davorgesetzt wurde.[3] Das Salzbergwerk diente unter den Nationalsozialisten als Depot für Archivalien, etwa Schallfolien mit Tonmitschnitten von Sitzungen des Reichstags der Weimarer Republik.[4]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1150 Graseslove, 1191 Graslove, um 1191 Graselowe, 1197 Graslove, 1225 Grasleve und ca. 1226 Grasleve. Der Ortsname setzt sich aus dem alten Vornamen „Graso“ und „-leben“, niederdeutsch „-leve“, also „Hinterlassenschaft, Erbe“, zusammen. Der alte Vorname ist aber nur schwer zu fassen; daher ist vielleicht ein anderer Ansatz vorzuziehen: „Hlaiw“ bedeutet „Hügel“, also wäre auch die Bedeutung „Grashügel“ möglich.[5]

Ein Kuriosum ist, dass der Ortsname rückwärtsgelesen das Wort Nebelsarg ergibt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Grasleben setzt sich aus 13 Ratsmitgliedern zusammen.

2021–2026
Gemeinderat 2021
     
Insgesamt 13 Sitze
  • SPD: 3
  • BLG: 1
  • FWfG: 3
  • FDP: 1
  • CDU: 5
Gemeinderatswahl 2021[6]
Wahlbeteiligung: 56,1 %
 %
40
30
20
10
0
37,51 %
23,91 %
21,26 %
10,96 %
6,37 %
FWfGc
BLGd
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freies Wählerbündnis für Grasleben
d Bürgerliste Grasleben

CDU und FDP bilden eine Gruppe. Des Weiteren kooperieren SPD, FWfG und BLG.[7]

2016–2021
  • CDU: 7 Sitze
  • Bürgerliste Grasleben: 5 Sitze
  • Einzelwahlvorschlag: 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Rat wurden gewählt:

(Stand: konstituierende Ratssitzung November 2021)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Silber ein grüner Schräglinksbalken, belegt mit einem silbernen Salzhaken.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fördergerüst Schacht 1 des Steinsalzwerks Braunschweig-Lüneburg

Bis in die 1990er-Jahre stellte die Allerthal-Werke AG in Grasleben Gummiwaren her; Später wurde der Unternehmenssitz nach Köln verlegt. In Grasleben befindet sich das zu K+S gehörende aktive Steinsalzwerk Braunschweig-Lüneburg, in dem Speise-, Auftau- und Industriesalz gefördert wird.

Im Jahre 2006 wurde in unmittelbarer Nähe des Salzbergwerkes eine Biogasanlage errichtet. Das K+S-Werk ist Abnehmer der von der Anlage erzeugten Wärme. Derzeit gibt es Überlegungen für weitere Biogasanlagen, um weitere Firmen, Großeinrichtungen oder sogar Wohngebiete mit der erzeugten Wärme zu versorgen. Weiterhin wird in Grasleben Quarzsand abgebaut und die Firma Sport-Thieme, ein großer Sportartikel-Versender mit Vertretungen im europäischen Ausland, hat in Grasleben ihren Hauptsitz.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grasleben ist durch die Kreisstraße 50 und 56 sowie mit der Landesstraße 651 verbunden. Bis zur Autobahn 2 sind es nur 6 Kilometer südlich, Auffahrt Helmstedt-West. Grasleben liegt an der ausschließlich von Güterzügen befahrenen Bahnstrecke Helmstedt–Oebisfelde.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche St. Maria
Katholische Kirche St. Norbert

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Maria von 1830 befindet sich an der Kirchstraße, sie ist die nördlichste Kirche der Propstei Helmstedt. Zur Kirchengemeinde gehört auch der neben der Kirche befindliche Kindergarten „Abenteuerland“ an der Magdeburger Straße.

Die katholische Kirche St. Norbert von 1961 befindet sich an der Helmstedter Straße. Heute gehört die Kirche zur Pfarrgemeinde St. Ludgeri in Helmstedt. Zur Kirchengemeinde gehört auch der neben der Kirche befindliche Kindergarten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Schmid: Grasleben – vom Bauerndorf zur Industriegemeinde. Die Geschichte eines Klosterdorfes am Lappwald. Grasleben 2000, ISBN 3-00-007248-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grasleben – Sammlung von Bildern
  • Webpräsenz der Gemeinde
  • Aus der Geschichte. (pdf, 799 kB) Samtgemeinde Grasleben, 6. Juni 2006, archiviert vom Original am 26. Juni 2007;.
  • Geschichte. Samtgemeinde Grasleben;
  • Literatur von und über Grasleben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Rudi Fischer: 800 Jahre Calvörde – Eine Chronik bis 1991.
  3. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover: Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen. Band 54, 1908, S. 219.
  4. Die Reichsrundfunkgesellschaft beschloss Anfang der 1940er Jahre, besonders relevantes Archivmaterial aus Berlin auszulagern und in Sicherheit zu bringen. Die Briten fanden die Schallfolien bei Kriegsende 1945, brachten sie nach London, wo sie von der BBC auf Tonbänder überspielt und ans Deutsche Rundfunkarchiv nach Frankfurt geschickt wurden. Das Material ist im Archivradio zu hören.
  5. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 11. März 2019.
  6. https://votemanager.kdo.de/20210912/031545401/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_1868
  7. Mandatsträger. Abgerufen am 13. November 2021.
  8. Regional heute: Veronika Koch abgewählt: Carsten Strauß neuer Bürgermeister von Grasleben. Abgerufen am 18. Februar 2022.