Grippesaison 2017/2018
Die Grippesaison 2017/2018 erstreckte sich vom Herbst 2017 bis Frühjahr 2018; die aufgetretenen Erkrankungen rührten von verschiedenen Stämmen des Influenzavirus her, insbesondere der B/Yamagata-Linie.[1]
Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Influenzaimpfstoff für die Saison 2017/2018 setzt sich nach den Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen folgender Viren zusammen:[2]
- A/Michigan/45/2015 (H1N1) pdm09 -ähnlicher Stamm
- A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2) -ähnlicher Stamm
- B/Brisbane/60/2008 -ähnlicher Stamm
Quadrivalente Impfstoffe sollten um eine Variante von B/Phuket/3073/2013-ähnlichem Stamm (B/Yamagata-Linie) erweitert sein.
In der Saison 2017/2018 wurden insbesondere folgende Viren isoliert: A(H1N1)pdm09, A(H3N2), B/Yam und 13 B/Vic.[3] Das Virus B/Yam wurde nur durch die Vierfach-Impfung abgedeckt, aber nicht durch die Dreifach-Impfung.[4][5]
Die Anzahl der Arztbesuche wegen der Grippe wird für die Saison vom Robert Koch-Institut (RKI) auf 9 Millionen geschätzt.[6] Die höchste Zahl von Arztbesuchen beobachtete man in der achten Kalenderwoche 2018.[7] 334.000 Influenzafälle waren laborbestätigt. 60.000 Fälle wurden hospitalisiert. Laborbestätigte Todesfälle, die an das RKI gemeldet wurden, belaufen sich auf 1.674 Fälle.[8][9] Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Toten durch Influenza in jener Saison in Deutschland jedoch insgesamt auf 25.100.[6][4]
Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) berichtete: „Rund 66% der zirkulierenden Influenzaviren der Grippesaison 2017/18 gehörten zu B-Viren der Yamagata-Linie, 23% zu A-Viren des Subtyps H1N1pdm09. Influenza-A-Viren des Subtyps H3N2 und B-Viren der Victoria-Linie wurden nur sporadisch nachgewiesen.“[10]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Summary of the 2017-2018 Influenza Season (englisch), Centers for Disease Control and Prevention, abgerufen am 7. Mai 2020.
- Influenza in Europe, summary of the season 2017–18 (englisch), European Centre for Disease Prevention and Control, abgerufen am 7. Mai 2020.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Grippesaison war ungewöhnlich stark. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/01/09/vierfach-impfstoffe-in-oesterreich-nicht-mehr-lieferbar
- ↑ Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2017/18. (pdf) Robert Koch-Institut, 2018, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ a b Wie schlimm war die Grippe 2018/19 und wie bestimmt man Grippetodesfälle? In: PTAheute. Deutscher Apotheker Verlag, 4. Oktober 2019, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Saisonbilanz. Ungewöhnlich schwere Grippewelle – mehr als 1600 Tote. Spiegel Online, 24. Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ a b Wie bestimmt das RKI Todesfälle bei Grippe? In: Deutsche Apothekerzeitung. Deutscher Apotheker Verlag, 4. Oktober 2019, abgerufen am 16. April 2020.
- ↑ S. Buda, R. Dürrwald, B. Biere, U. Buchholz, K. Tolksdorf, K. Prahm, P. Gau, U. Preuß, W. Haas, AGI-Studiengruppe: Kalenderwoche 20 (12.05. bis 18.05.2018). (pdf) In: Influenza-Wochenbericht. Arbeitsgemeinschaft Influenza, Robert Koch-Institut, Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2018/19. (PDF) Robert Koch-Institut, 2019, abgerufen am 2. Mai 2020.
- ↑ Andrea Hertlein: RKI: Grippewelle 2017/18 forderte mehr als 25.000 Tote. In: univadis. 1. Oktober 2019, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Bericht zur Grippesaison 2017/18. (pdf) In: Übertragbare Krankheiten 32/18. Bundesamt für Gesundheit, 6. August 2018, abgerufen am 7. Mai 2020.