Groß Behnkenhagen

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Groß Behnkenhagen
Gemeinde Sundhagen
Koordinaten: 54° 12′ N, 13° 9′ OKoordinaten: 54° 12′ 6″ N, 13° 8′ 38″ O
Höhe: 23 m ü. NN
Einwohner: 25 (31. Dez. 2015)
Postleitzahl: 18519
Vorwahl: 038333
Groß Behnkenhagen (Mecklenburg-Vorpommern)
Groß Behnkenhagen (Mecklenburg-Vorpommern)

Lage von Groß Behnkenhagen in Mecklenburg-Vorpommern

Groß Behnkenhagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Sundhagen im Landkreis Vorpommern-Rügen.

Groß Behnkenhagen, Behnkendorf und Klein Behnkenhagen zwischen 1880 und 1920

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groß Behnkenhagen liegt 12 Kilometer nordöstlich der Stadt Grimmen, 12 Kilometer südlich von Stralsund und 20 Kilometer nordwestlich von Greifswald. Östlich nahe dem Ort verläuft die vierstreifig ausgebaute Autostraße B 96. Der Anschluss Stralsund der A 20 ist 15 Kilometer entfernt. Östlich des Ortes verläuft seit 1863 die Bahnstrecke Greifswald–Stralsund und weiter östlich die ehemalige Bundesstraße 96, die jetzige Bundesstraße 105.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behnkenhagen wurde erstmals 1304 als Benekenhaghen urkundlich genannt. In der Urkunde vom 5. März 1304 verleihen die Fürsten von Rügen Wizlaw III. und Zambor (Sambor) dem Heiligengeisthaus in Stralsund das Eigentum an den Dörfern Ahrendsee und Behnkenhagen.[1] Am 8. März 1304 verkaufen die Gebrüder Pritbur, Nikolaus und Thece von Borantenhagen (Boranteshagen und auch von Putbus) dem Heiligengeisthaus in Stralsund die ihnen gehörigen Güter von Ahrendsee und Behnkenhagen.[2]

Mit diesen Urkunden wird klar, dass es zu der Zeit nur einen Ort mit dem Namen gab. Die Unterscheidung in Groß und Klein wurde wohl erst viel später eingeführt.

1835 zeigte sich in dem preußischen Urmesstischblatt (PUM) als ein Kilometer langes Straßendorf mit dem Gut am östlichen und dem Dorf entlang der Straße bis zum westlichen Ende. Südlich von der Dorfmitte abgelegen war das Gehöft des Schäfers. Am westlichen Ende des Dorfes waren 4 Bauernhöfe mit einigen Landarbeiterkaten platziert. Dieser Dorfteil wurde später als Behnkendorf eigenständig (bis heute). Westlich davon lag der dann so genannte Ort Klein Behnkenhagen, der nur aus zwei Bauerngehöften und zwei Katen bestand.

1871 hatte 1871 hatte Groß Behnkenhagen folgende amtliche Statistik: Groß Behnkenhagen – Bauerndorf hatte 25 Wohngebäude, in denen 34 Haushaltungen vorhanden waren. Der Wohnplatz hatte 153 Einwohner, 1867 waren es noch 167. Groß Behnkenhagen – Vorwerk hatte 6 Wohngebäude, in denen 10 Haushaltungen vorhanden waren. Der Wohnplatz hatte 65 Einwohner, 1867 waren es noch 69. Alle Einwohner der Wohnplätze hatten die evangelische Konfession.[3]

1880 wurde lt. Messtischblatt (MTB) nochmals eine Änderung der Wohnplätze vorgenommen. Das vorgenannte Bauerndorf (später Behnkendorf) wurde jetzt Klein Behnkenhagen zugeordnet. Das Gut im Teil Groß Behnkenhagen wurde kompakter modernisiert und es gab nur noch wenige Landarbeiterkaten. Es handelte sich dabei wohl um den mit Vorwerk bezeichneten Teil in der Statistik von 1871.

In dem MTB von 1920 wurde die heute noch gültige Dreiteilung der Ansiedlung aufgezeichnet. Es entstanden jetzt Groß Behnkenhagen, Behnkendorf und Klein Behnkenhagen. Das Gut in Groß Behnkenhagen vergrößert sich noch einmal und ein Park wurde angelegt. Die zugehörige Landarbeitersiedlung wurde ebenfalls modernisiert und rückte näher zum Gut.

Mit der Bodenreform von 1945 reduzierte sich die Gutsanlage bis auf das Herrenhaus, Park und wenige Wirtschaftsgebäude, es entstanden längs der Dorfstraße mehrere Neubauernhöfe. Später entstand nördlich des Gutes ein Agrarkomplex (LPG), der nach 1990 verkleinert und modernisiert wurde.

Groß Behnkenhagen gehörte zur Gemeinde Behnkendorf. Diese schloss sich am 7. Juni 2009 mit den Gemeinden Brandshagen, Horst, Kirchdorf, Miltzow, Reinberg und Wilmshagen zur neuen Gemeinde Sundhagen zusammen.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gutsanlage mit Herrenhaus (Denkmal) und Park

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Sundhagen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Königl. Statistisches Büro, „Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung“, III. Provinz Pommern, Volkszählung vom 1. Dez. 1871, Berlin 1874.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pommersches Urkundenbuch (PUB) Band 4/1, Nr. 2147, S. 127.
  2. Pommersches Urkundenbuch (PUB) Band 4/1, Nr. 2148, S. 128.
  3. Königl. Statistisches Büro, „Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung“, III. Provinz Pommern, Volkszählung vom 1. Dez. 1871, Berlin 1874.
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009