Großer Preis der Niederlande 1975

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 Großer Preis der Niederlande 1975
Renndaten
8. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975
Streckenprofil
Name: XXII Grote Prijs van Nederland
Datum: 22. Juni 1975
Ort: Zandvoort
Kurs: Circuit Park Zandvoort
Länge: 316,95 km in 75 Runden à 4,226 km

Wetter: zunächst regnerisch, später abtrocknend
Pole-Position
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:20,29 min
Schnellste Runde
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:21,54 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Hesketh
Zweiter: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Dritter: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari

Der Große Preis der Niederlande 1975 fand am 22. Juni in Zandvoort statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Hunt feiert seinen ersten Grand-Prix-Sieg
James Hunt vor Tom Pryce und Niki Lauda

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Parnelli-Team trat nicht zum Großen Preis der Niederlande an, da Stammfahrer Mario Andretti an einem Rennen in seiner Heimat USA teilnahm. Das Team Ensign Racing war hingegen wieder am Start und engagierte Gijs van Lennep als Ersatzfahrer für den verletzten Roelof Wunderink. Nachdem das Privatteam Harry Stiller Racing aus der Formel 1 ausgestiegen war, verpflichtete Graham Hill dessen Fahrer Alan Jones als neuen zweiten Stammfahrer neben Tony Brise. Das Team Maki Engineering trat nach zwei Einsätzen während der Saison 1974 erstmals wieder bei einem Grand-Prix-Wochenende an. Der Debütant Hiroshi Fushida wurde als Fahrer gemeldet.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach zuletzt drei Siegen in Folge ging Niki Lauda als klarer Favorit ins Wochenende, was er mit dem Erreichen seiner bereits vierten Pole-Position in dieser Saison untermauerte. Sein Teamkollege Clay Regazzoni komplettierte die erste Startreihe. Dahinter lag James Hunt, der die Trainingszeit von Jody Scheckter knapp unterboten hatte. Es folgten Carlos Reutemann und Emerson Fittipaldi vor Tony Brise, der am Steuer des Hill GH1 erneut eine starke Leistung zeigte.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Rennens regnete es. Niki Lauda nutzte den Vorteil der klaren Sichtverhältnisse an der Spitze, während sich Regazzoni bereits nach wenigen Metern auf dem dritten Rang hinter Scheckter und nur knapp vor Hunt wiederfand. Es folgten Jochen Mass und Tom Pryce auf den Plätzen vier und fünf.

Als die Strecke nach und nach abtrocknete, konnten unterschiedliche Strategien der Fahrer und Boxenteams beobachtet werden. James Hunt und Jean-Pierre Jarier stoppten sehr früh, um auf Slicks zu wechseln. Dies zahlte sich aus, denn nachdem später der bis dato führende Lauda seinen Reifenwechsel vollzogen hatte, kam er lediglich als dritter hinter den beiden zurück auf die Strecke.

In der 44. Runde eroberte Lauda nach einem spannenden Duell den zweiten Platz von Jarier. Dieser drehte sich eine Runde später aufgrund eines Reifendefektes und schied aus. Währenddessen verkürzte Lauda den Vorsprung des Führenden Hunt.

Aufgrund eines Motorschadens verlor Scheckter in der 68. Runde den dritten Platz an Regazzoni. Während der letzten 15 Runden duellierte sich Lauda mit Hunt um den Sieg. Der Brite blieb vorn und gewann seinen ersten Grand Prix. Es war zudem der erste und einzige Sieg des Teams Hesketh Racing.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team Texaco 1 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi McLaren M23 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 007 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Schweden Ronnie Peterson Lotus 72E G
6 Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT44B G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March 9 Italien Vittorio Brambilla March 751 G
Vereinigtes Konigreich Lavazza March 10 Italien Lella Lombardi G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 312T Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Stanley B.R.M. 14 Vereinigtes Konigreich Bob Evans BRM P201 BRM P200 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich UOP Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN5 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 18 Vereinigtes Konigreich John Watson Surtees TS16 G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 20 Sudafrika 1961 Ian Scheckter Williams FW03 G
21 Frankreich Jacques Laffite Williams FW04
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing with Graham Hill 22 Australien Alan Jones Hill GH1 G
23 Vereinigtes Konigreich Tony Brise
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 24 Vereinigtes Konigreich James Hunt Hesketh 308 G
Vereinigte Staaten Penske Cars 28 Vereinigte Staaten Mark Donohue Penske PC1 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 30 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Copersucar FD03 G
Vereinigtes Konigreich HB Bewaking Team Ensign 31 Niederlande Gijs van Lennep Ensign N174 G
Japan Maki Engineering 35 Japan Hiroshi Fushida Maki F101C G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:20,29 189,483 km/h 01
02 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:20,57 188,825 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:20,70 188,520 km/h 03
04 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:20,74 188,427 km/h 04
05 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:20,87 188,124 km/h 05
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:20,91 188,031 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Tony Brise Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 1:20,94 187,961 km/h 07
08 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,01 187,799 km/h 08
09 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:21,06 187,683 km/h 09
10 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:21,10 187,591 km/h 10
11 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:21,14 187,498 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:21,16 187,452 km/h 12
13 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:21,20 187,360 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:21,23 187,290 km/h 14
15 Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:21,32 187,083 km/h 15
16 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,46 186,762 km/h 16
17 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 1:22,01 185,509 km/h 17
18 Vereinigte Staaten Mark Donohue Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:22,33 184,788 km/h 18
19 Sudafrika 1961 Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:22,82 183,695 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich Bob Evans Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:22,97 183,363 km/h 20
21 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:23,20 182,856 km/h 21
22 Niederlande Gijs van Lennep Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:23,30 182,636 km/h 22
23 Italien Lella Lombardi Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:23,99 181,136 km/h 23
24 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:24,15 180,791 km/h 24
DNQ Japan Hiroshi Fushida Japan Maki-Ford 1:33,37 162,939 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 75 1 1:46:57,40 03
02 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 75 1 + 1,06 01 1:21,54
03 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 75 1 + 55,06 02
04 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 74 1 + 1 Runde 05
05 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 74 0 + 1 Runde 09
06 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 74 0 + 1 Runde 12
07 Vereinigtes Konigreich Tony Brise Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 74 0 + 1 Runde 07
08 Vereinigte Staaten Mark Donohue Vereinigte Staaten Penske-Ford 74 0 + 1 Runde 18
09 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 73 2 + 2 Runden 13
10 Niederlande Gijs van Lennep Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 71 1 + 4 Runden 22
11 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 71 0 + 4 Runden 24
12 Sudafrika 1961 Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 70 1 + 5 Runden 19
13 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 70 1 + 5 Runden 17
14 Italien Lella Lombardi Vereinigtes Konigreich March-Ford 70 1 + 5 Runden 23
15 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 69 1 DNF 16 Kraftstoffmangel
16 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 67 0 DNF 04 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 64 0 DNF 15 Motorschaden
Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 61 1 DNF 08 Fahrfehler
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 44 1 DNF 10 Reifenschaden
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 43 0 DNF 14 Vibrationen
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 40 1 DNF 06 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Bob Evans Vereinigtes Konigreich B.R.M. 23 0 DNF 20 Differentialschaden
Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 06 0 DNF 21 Motorschaden
Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 00 0 DNF 11 Aufhängungsschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 38,0
02 Argentinien Carlos Reutemann Brabham 25,0
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi McLaren 21,0
04 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 18,0
05 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 16,0
06 Vereinigtes Konigreich James Hunt Hesketh 16,0
07 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 15,0
08 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 11,0
09 Deutschland Jochen Mass McLaren 10,5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
10 Belgien Jacky Ickx Lotus 3,0
11 Vereinigte Staaten Mario Andretti Parnelli 3,0
12 Schweden Ronnie Peterson Lotus 3,0
13 Vereinigte Staaten Mark Donohue Penske 2,0
14 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow 2,0
15 Frankreich Jean-Pierre Jarier Shadow 1,5
16 Italien Vittorio Brambilla March 1,0
17 Vereinigtes Konigreich Tony Brise Hill 1,0
18 Italien Lella Lombardi March 0,5

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 41,0
02 Vereinigtes Konigreich Brabham 36,0
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 26,5
04 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 19,0
05 Vereinigtes Konigreich Hesketh 16,0
06 Vereinigtes Konigreich Lotus 6,0
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Shadow 3,5
08 Vereinigte Staaten Parnelli 3,0
09 Vereinigte Staaten Penske 2,0
10 Vereinigtes Konigreich Hill 1,0
11 Vereinigtes Konigreich March 1,0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 22. Januar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 22. Januar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 11. Mai 2005 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 22. Januar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]