Großer Preis von Österreich 1985

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 Großer Preis von Österreich 1985
Renndaten
10. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985
Streckenprofil
Name: XXIII Großer Preis von Österreich
Datum: 18. August 1985
Ort: Spielberg
Kurs: Österreichring
Länge: 308,984 km in 52 Runden à 5,942 km

Wetter: bewölkt, aber trocken
Zuschauer: ~ 75.000
Pole-Position
Fahrer: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:25,490 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:29,241 min
Podium
Erster: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Italien Michele Alboreto Italien Ferrari

Der Große Preis von Österreich 1985 fand am 18. August auf dem Österreichring in der Nähe von Zeltweg statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Manfred Winkelhock an dem Wochenende, das zwischen dem Großen Preis von Deutschland und dem elften WM-Lauf des Jahres in Österreich lag, bei einem Sportwagen-Rennen im Mosport Park ums Leben gekommen war, wurde er bei RAM Racing durch Kenny Acheson ersetzt.

Das Team Toleman erweiterte sein Engagement auf zwei Wagen und nahm dazu den bei Osella entlassenen Piercarlo Ghinzani unter Vertrag.

Niki Lauda kündigte an, seine Rennfahrer-Karriere zum Saisonende endgültig zu beenden. Keke Rosberg wurde als sein Nachfolger bei McLaren engagiert. Dessen Platz bei Williams wurde daraufhin Nelson Piquet zugesichert, der seinerseits durch Elio de Angelis ersetzt werden sollte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alain Prost absolvierte seine schnellste Trainingsrunde als Einziger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 250 km/h und sicherte sich so die Pole-Position vor Nigel Mansell. Die zweite Reihe bildeten Niki Lauda und Keke Rosberg vor Nelson Piquet und Teo Fabi.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauda ging zunächst in Führung. Aufgrund einer Massenkollision, in die unter anderem Nigel Mansell, Michele Alboreto, Elio de Angelis und Gerhard Berger verwickelt waren, wurde das Rennen jedoch noch vor dem Ende der ersten Runde durch die rote Flagge abgebrochen.

Beim Neustart, der nach rund 45-minütigen Aufräumarbeiten durchgeführt wurde, übernahm Prost die Spitze vor Rosberg. Da dieser jedoch bereits nach vier Runden aufgrund eines Motorschadens ausschied, ergab sich eine McLaren-Doppelführung vor Piquet, de Angelis und Mansell.

In der 14. Runde verunfallte Andrea de Cesaris bei hoher Geschwindigkeit. Sein Wagen überschlug sich mehrfach, kam aber letzten Endes wieder auf den Rädern zum Stehen. Als de Cesaris, der zuvor bereits mehrfach durch schwere Unfälle aufgefallen war, unverletzt zu Fuß in seine Box zurückkehrte, wurde er umgehend von seinem Teamchef Guy Ligier entlassen.

Durch einen Boxenstopp fiel Prost in der 26. Runde hinter Lauda zurück. Ayrton Senna war unterdessen an de Angelis vorbei auf den dritten Rang gelangt, was durch die technisch bedingten Ausfälle von Mansell und Piquet begünstigt wurde.

Zwölf Runden vor dem Ende des Rennens schied Lauda aufgrund eines Turboladerschadens aus, sodass Prost vor Senna und Alboreto siegte. Stefan Johansson, Elio de Angelis und Marc Surer erreichten die Plätze vier bis sechs.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Osterreich Niki Lauda McLaren MP4/2B TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 014 Renault EF4B 1.5 V6t G
4 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 012 Ford Cosworth DFY 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW10 Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Schweiz Marc Surer
Vereinigtes Konigreich Skoal Bandit Formula 1 Team 9 Frankreich Philippe Alliot RAM 03 Hart 415T 1.5 L4t P
10 Vereinigtes Konigreich Kenny Acheson
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 97T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE60B Renault EF15 1.5 V6t G
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Osterreich Gerhard Berger Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Toleman Group Motorsport 19 Italien Teo Fabi Toleman TG185 Hart 415T 1.5 L4t P
20 Italien Piercarlo Ghinzani
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 184TB Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Niederlande Huub Rothengatter Osella FA1G P
Frankreich Équipe Ligier 25 Italien Andrea de Cesaris Ligier JS25 Renault EF4B 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 156/85 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson
Italien Minardi F1 Team 29 Italien Pierluigi Martini Minardi M185 Motori Moderni 615-90 1.5 V6t P
Deutschland West Zakspeed Racing 30 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 841 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:25,490 250,219 km/h keine Zeit 01
02 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:26,453 247,432 km/h 1:26,052 248,585 km/h 02
03 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:26,250 248,014 km/h 1:26,727 246,650 km/h 03
04 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:26,333 247,775 km/h 1:26,762 246,550 km/h 04
05 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:26,568 247,103 km/h 1:26,404 247,572 km/h 05
06 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:26,664 246,829 km/h keine Zeit 06
07 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:26,799 246,445 km/h keine Zeit 07
08 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:27,722 243,852 km/h 1:27,502 244,465 km/h 08
09 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:29,774 238,278 km/h 1:27,516 244,426 km/h 09
10 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:29,485 239,048 km/h 1:27,851 243,494 km/h 10
11 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:27,954 243,209 km/h 1:50,796 193,068 km/h 11
12 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:28,134 242,712 km/h 1:27,961 243,190 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:30,602 236,101 km/h 1:28,006 243,065 km/h 13
14 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:28,123 242,743 km/h 3:04,856 115,718 km/h 14
15 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:29,181 239,863 km/h 1:28,249 242,396 km/h 15
16 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:28,617 241,389 km/h 1:28,262 242,360 km/h 16
17 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:28,566 241,528 km/h 1:28,762 240,995 km/h 17
18 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 1:28,666 241,256 km/h keine Zeit 18
19 Italien Piercarlo Ghinzani Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:28,894 240,637 km/h keine Zeit 19
20 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:29,031 240,267 km/h 1:29,608 238,720 km/h 20
21 Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:32,766 230,593 km/h 1:29,827 238,138 km/h 21
22 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 1:31,022 235,011 km/h 1:30,514 236,330 km/h 22
23 Vereinigtes Konigreich Kenny Acheson Vereinigtes Konigreich RAM-Hart keine Zeit 1:35,072 225,000 km/h 23
24 Niederlande Huub Rothengatter Italien Osella-Alfa Romeo 1:35,329 224,393 km/h 1:58,090 181,143 km/h 24
25 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 1:36,060 222,686 km/h 1:35,787 223,320 km/h 25
26 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni keine Zeit 1:36,765 221,063 km/h 26
DNQ Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:39,247 215,535 km/h 1:37,317 219,809 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 52 1 1:20:12,583 01 1:29,241
02 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 52 0 + 30,002 14 1:31,666
03 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 52 0 + 34,356 09 1:31,536
04 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 52 0 + 39,073 12 1:31,501
05 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 52 1 + 1:22,092 07 1:30,949
06 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 51 0 + 1 Runde 11 1:32,935
07 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Renault 49 1 DNF 22 1:34,219 Kraftstoffmangel
08 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 49 2 + 3 Runden 16 1:32,758
09 Niederlande Huub Rothengatter Italien Osella-Alfa Romeo 48 0 + 4 Runden 24 1:38,336
10 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 46 1 DNF 08 1:31,525 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 43 0 DNF 15 1:33,708 Unfall
Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Motori Moderni 40 2 DNF 26 1:38,727 Aufhängungsschaden
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 39 0 DNF 03 1:30,052 Turboladerschaden
Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 33 0 DNF 17 1:33,663 Turboladerschaden
Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 31 3 DNF 06 1:31,089 Motoraussetzer
Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 29 0 DNF 13 1:33,677 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Kenny Acheson Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 28 0 DNF 23 1:36,491 überhitzter Motor
Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 26 0 DNF 05 1:31,816 defekte Auspuffanlage
Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 25 0 DNF 02 1:31,835 Motorschaden
Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 25 0 DNF 10 1:34,254 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 17 0 DNF 25 1:35,792 Motorschaden
Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 16 2 DNF 21 1:34,040 defekte Zündung
Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 13 0 DNF 18 1:33,883 Unfall
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 05 0 DNF 20 1:35,522 Motorschaden
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 04 0 DNF 04 1:31,667 Öldruckverlust
Italien Piercarlo Ghinzani Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 00 0 DNF 19 Motorschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Alain Prost McLaren 50
02 Italien Michele Alboreto Ferrari 50
03 Italien Elio de Angelis Lotus 28
04 Schweden Stefan Johansson Ferrari 19
05 Finnland Keke Rosberg Williams 18
06 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 15
07 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 13
08 Frankreich Patrick Tambay Renault 11
09 Frankreich Jacques Laffite Ligier 10
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
10 Belgien Thierry Boutsen Arrows 9
11 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 6
12 Osterreich Niki Lauda McLaren 5
13 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Renault 4
14 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 4
15 Italien Andrea de Cesaris Ligier 3
16 Frankreich René Arnoux Ferrari 3
17 Schweiz Marc Surer Brabham 2

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 72
02 Vereinigtes Konigreich McLaren 55
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 43
04 Vereinigtes Konigreich Williams 24
05 Frankreich Renault 15
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Brabham 15
07 Frankreich Ligier 13
08 Vereinigtes Konigreich Arrows 9
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 4

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Übersicht“ (Memento des Originals vom 8. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. April 2013)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 23. April 2013)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 8. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. April 2013)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]