Großer Preis von Australien 2002

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 Großer Preis von Australien 2002
Renndaten
1. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002
Streckenprofil
Name: 2002 Foster's Australian Grand Prix
Datum: 3. März 2002
Ort: Melbourne
Kurs: Albert Park Circuit
Länge: 307,574 km in 58 Runden à 5,303 km

Wetter: bewölkt
Zuschauer: ~ 127.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Zeit: 1:25,843 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:28,541 min (Runde 37)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW
Dritter: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes

Der Große Preis von Australien 2002 (offiziell 2002 Foster's Australian Grand Prix) fand am 3. März auf dem Albert Park Circuit in Melbourne statt und war das erste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felipe Massa, Allan McNish, Takuma Satō und Mark Webber gaben ihr Formel-1-Debüt. Mika Salo kehrte nach einer einjährigen Pause für Toyota in die Formel 1 zurück.

Toyota trat zum ersten Mal in der Formel 1 an. Das Benetton-Team wurde von Renault übernommen, die erstmals seit 1985 als Werksteam in der Formel 1 antraten.

Als amtierender Weltmeister ging Michael Schumacher in die Saison.

Mit Michael Schumacher (zweimal), David Coulthard und Eddie Irvine (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen am Sonntag fanden vier Trainingssitzungen statt, jeweils zwei am Freitag und Samstag. Die Sitzungen am Freitagmorgen und -nachmittag dauerten jeweils eine Stunde; die dritte und vierte Sitzung am Samstagmorgen dauerte jeweils 45 Minuten.

Am Freitag erzielte Michael Schumacher die schnellste Rundenzeit vor seinem Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello und seinem Bruder Ralf Schumacher.[1] In den Samstagstrainings belegte Michael Schumacher erneut die Führungsposition vor Barrichello. Dritter wurde Juan Pablo Montoya.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying am Samstagnachmittag dauerte eine Stunde. Jeder Fahrer war auf zwölf Runden begrenzt, wobei die Startreihenfolge durch die schnellsten Runden der Fahrer bestimmt wurde. Während dieser Sitzung war die 107-Prozent-Regel in Kraft, die erforderte, dass jeder Fahrer eine Zeit innerhalb von 107 % der schnellsten Runde aufstellte, um sich für das Rennen zu qualifizieren.

Das Qualifying begann unter trockenen Bedingungen. Zunächst wurde das Qualifying abgebrochen um den Rennwagen von Debütant Satō, der liegengeblieben war, zu bergen. Anschließend begann es zu regnen, sodass die meisten Piloten nur eine schnellste Runde erzielten. Barrichello erzielte die Pole-Position vor Michael Schumacher und dessen Bruder Ralf. Dabei war der Brasilianer nur 5-tausendstel Sekunden schneller als sein Teamkollege.[3] Satō, der nur eine Zeit im nassen Vorweisen konnte, wurde, obwohl er an der 107-Prozent-Regel gescheitert war, zum Rennen zugelassen.

Warm Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Warm Up am Sonntagmorgen fand unter nassen Bedingungen statt. Die schnellste Runde erzielte Michael Schumacher vor seinem Teamkollegen Barrichello. Coulthard belegte den dritten Platz.[4]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweitplatzierte Michael Schumacher hatte im Vergleich zu seinem Bruder und Barrichello keinen guten Start und daher kam es vor der ersten Kurve zu einem Duell zwischen Ralf Schumacher und dem führenden Barrichello. Ralf Schumacher fuhr dicht auf Barrichello auf und kollidierte schließlich mit dem Ferrari-Piloten. Dabei hob er ab und flog über Barrichello in die Auslaufzone. Neben den beiden Piloten schieden Giancarlo Fisichella, Massa, Nick Heidfeld, Jenson Button, Olivier Panis und McNish in der ersten Kurve aus. Kimi Räikkönen war zwar auch in den Startunfall involviert, er konnte jedoch weiterfahren. Sein Teamkollege Coulthard übernahm schließlich die Führung vor Jarno Trulli. Michael Schumacher lag hinter Montoya auf dem vierten Platz.

Das Rennen wurde nicht unterbrochen, allerdings kam das Safety-Car auf die Strecke. Nach dem Restart des Rennens schied Trulli in der achten Runde aus. Im weiteren Verlauf kam es zu einigen Führungswechseln: Michael Schumacher übernahm die Führung in der elften Runde und gab sie eine Runde später an Montoya ab. In der 17. Runde ging Schumacher erneut in Führung und behielt diese bis zum Ende des Rennens.

Einen weiteren Ausfall zu beklagen hatte das Jordan-Team, dessen Pilot Satō einen Elektrikschaden erlitten hatte. Außerdem fiel Jacques Villeneuve mit einem Unfall nach einem Heckflügelbruch und Coulthard mit einem Getriebeschaden aus. Die Arrows-Piloten, die aus der Boxengasse gestartet waren, wurden beide in der Anfangsphase des Grand Prix disqualifiziert. Enrique Bernoldi, weil er zu spät das Auto gewechselt hatte, und Heinz-Harald Frentzen, weil er bei rot aus der Boxengasse gefahren war.

Schlussendlich erreichten acht Piloten, von denen die ersten drei in der Führungsrunde waren, das Ziel. Michael Schumacher gewann das Rennen vor Montoya und Räikkönen. Jaguar-Pilot Irvine wurde Vierter. In den letzten Runden kam es zu einem Duell um Platz fünf zwischen Webber und Salo. Webber gelang es die Position zu verteidigen und er holte beim ersten Rennen, das zugleich sein Heim-Grand-Prix war, für Minardi startend die ersten Punkte in der Formel 1. Salo im TF102 hingegen erzielte als Sechster den ersten Punkt für Toyota.

In der Fahrerwertung entsprach das Rennergebnis dem dortigen Stand. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari vor Williams-BMW und McLaren-Mercedes.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2001 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 03 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren MP4-17 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
04 Finnland Kimi Räikkönen
Vereinigtes Konigreich BMW.WilliamsF1 Team 05 Deutschland Ralf Schumacher Williams FW24 BMW 3.0 V10 M
06 Kolumbien Juan Pablo Montoya
Schweiz Sauber Petronas 07 Deutschland Nick Heidfeld Sauber C21 Petronas 3.0 V10 B
08 Brasilien Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich DHL Jordan Honda 09 Italien Giancarlo Fisichella Jordan EJ12 Honda 3.0 V10 B
10 Japan Takuma Satō
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 11 Kanada Jacques Villeneuve BAR 004 Honda 3.0 V10 B
12 Frankreich Olivier Panis
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 14 Italien Jarno Trulli Renault R202 Renault 3.0 V10 M
15 Vereinigtes Konigreich Jenson Button
Vereinigtes Konigreich Jaguar Racing 16 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar R3 Ford Cosworth 3.0 V10 M
17 Spanien Pedro de la Rosa
Vereinigtes Konigreich Orange Arrows Cosworth 20 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Arrows A23 Ford Cosworth 3.0 V10 B
21 Brasilien Enrique Bernoldi
Italien KL Minardi Asiatech 22 Malaysia Alex Yoong Minardi PS02 Asiatech 3.0 V10 M
23 Australien Mark Webber
Japan Panasonic Toyota Racing 24 Finnland Mika Salo Toyota TF102 Toyota 3.0 V10 M
25 Vereinigtes Konigreich Allan McNish

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 1:25,843 01
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:25,848 02
03 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:26,279 03
04 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:26,446 04
05 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:27,161 05
06 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:27,249 06
07 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 1:27,710 07
08 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:27,869 08
09 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 1:27,972 09
10 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 1:28,232 10
11 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 1:28,361 11
12 Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:28,381 12
13 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:28,657 13
14 Finnland Mika Salo Japan Toyota 1:29,205 14
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 1:29,474 15
16 Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 1:29,636 16
17 Brasilien Enrique Bernoldi Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 1:29,738 17
18 Australien Mark Webber Italien Minardi-Asiatech 1:30,086 18
19 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:30,113 19
20 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:30,192 20
21 Malaysia Alex Yoong Italien Minardi-Asiatech 1:31,504 21
107-Prozent-Zeit: 1:31,852 min (bezogen auf Bestzeit von 1:25,843 min)
DNQ Japan Takuma Satō[# 1] Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 1:53,351 22
Anmerkungen
  1. Satō scheiterte an der 107-Prozent-Regel, da er keine Rundenzeit im Trockenen vorweisen konnte. Er wurde dennoch zum Rennen zugelassen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 58 1 1:35:36,795 02 1:28,628 (32.)
02 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 58 1 + 18,624 06 1:29,143 (35.)
03 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 58 2 + 25,066 05 1:28,541 (37.)
04 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 57 1 + 1 Runde 19 1:32,548 (36.)
05 Australien Mark Webber Italien Minardi-Asiatech 56 1 + 2 Runden 18 1:33,296 (52.)
06 Finnland Mika Salo Japan Toyota 56 2 + 2 Runden 14 1:32,225 (53.)
07 Malaysia Alex Yoong Italien Minardi-Asiatech 55 1 + 3 Runden 21 1:34,653 (36.)
08 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 53 2 + 5 Runden 20 1:31,539 (51.)
Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 33 0 DNF 04 1:31,186 (21.)
Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 27 2 DNF 13 1:33,540 (25.)
Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 12 1 DNF 22 1:35,197 (08.)
Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 8 0 DNF 07 1:34,233 (07.)
Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 0 0 DNF 01
Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 0 0 DNF 03
Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 0 0 DNF 08
Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 0 0 DNF 09
Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 0 0 DNF 10
Vereinigtes Konigreich Jenson Button Frankreich Renault 0 0 DNF 11
Frankreich Olivier Panis Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 0 0 DNF 12
Vereinigtes Konigreich Allan McNish Japan Toyota 0 0 DNF 16
DSQ Deutschland Heinz-Harald Frentzen[A 1] Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 16 1 15 1:33,534 (16.)
DSQ Brasilien Enrique Bernoldi[A 2] Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 15 1 17 1:35,052 (08.)
Anmerkungen
  1. Frentzen wurde disqualifiziert, weil er bei rot aus der Boxengasse gefahren war.
  2. Bernoldi wurde disqualifiziert, weil er nach Rennstart unerlaubterweise in den Ersatzwagen gewechselt war.

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 10
02 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams-BMW 6
03 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 4
04 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 3
05 Australien Mark Webber Minardi-Asiatech 2
06 Finnland Mika Salo Toyota 1
07 Malaysia Alex Yoong Minardi-Asiatech 0
08 Spanien Pedro de la Rosa Jaguar-Cosworth 0
Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 0
Kanada Jacques Villeneuve BAR-Honda 0
Japan Takuma Satō Jordan-Honda 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
Italien Jarno Trulli Renault 0
Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 0
Deutschland Ralf Schumacher Williams-BMW 0
Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Honda 0
Brasilien Felipe Massa Sauber-Petronas 0
Deutschland Nick Heidfeld Sauber-Petronas 0
Vereinigtes Konigreich Jenson Button Renault 0
Frankreich Olivier Panis BAR-Honda 0
Vereinigtes Konigreich Allan McNish Toyota 0
Deutschland Heinz-Harald Frentzen Arrows-Cosworth 0
Brasilien Enrique Bernoldi Arrows-Cosworth 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 10
02 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 6
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 4
04 Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 3
05 Italien Minardi-Asiatech 2
06 Japan Toyota 1
Pos. Konstrukteur Punkte
Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 0
Vereinigtes Konigreich Jordan-Honda 0
Frankreich Renault 0
Schweiz Sauber-Petronas 0
Vereinigtes Konigreich Arrows-Cosworth 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Großer Preis von Australien 2002 – 1. Freies Training“ (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de)
  2. „Großer Preis von Australien 2002 – 2. Freies Training“ (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de)
  3. „Großer Preis von Australien 2002 – Qualifikationstraining“ (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de)
  4. „Großer Preis von Australien 2002 – Warm up“ (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]