Großer Preis von Japan 2004

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 Großer Preis von Japan 2004
Renndaten
17. von 18 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004
Streckenprofil
Name: 2004 Formula 1 Fuji Television Japanese Grand Prix
Datum: 10. Oktober 2004
Ort: Suzuka
Kurs: Suzuka Circuit
Länge: 308,513 km in 53 Runden à 5,821 km

Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:33,542 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Zeit: 1:32,730 min (Runde 30)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW
Dritter: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda

Der Große Preis von Japan 2004 (offiziell 2004 Formula 1 Fuji Television Japanese Grand Prix) fand am 10. Oktober auf dem Suzuka Circuit in Suzuka statt und war das 17. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Belgien stand Michael Schumacher bereits als Fahrerweltmeister fest. Nach dem Großen Preis von China führte er in der Fahrerwertung uneinholbar mit 28 Punkten vor Rubens Barrichello und mit 57 Punkten vor Jenson Button. Nach dem Großen Preis von Ungarn stand Ferrari als Konstrukteursweltmeister fest. Sie führten in der Konstrukteurswertung mit 139 Punkten uneinholbar vor BAR-Honda und mit 148 Punkten vor Renault.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Jarno Trulli bestritt sein erstes Rennen für Toyota, nachdem er zuvor in China bei Renault durch Jacques Villeneuve ersetzt wurde. Er ersetzte dort wiederum Ricardo Zonta.

Für Olivier Panis sollte es der letzten Grand Prix werden, da er anschließend seine Karriere beendete.

Mit Michael Schumacher (fünfmal) und Barrichello (einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2003 waren berechtigt am Freitag im Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Anthony Davidson (BAR-Honda), Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth), Ryan Briscoe (Toyota), Robert Doornbos (Jordan-Cosworth) und Bas Leinders (Minardi-Cosworth) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Am Freitag war Michael Schumacher mit 1:47,906 Minuten der Schnellste vor Giancarlo Fisichella und Barrichello.[1]

Am Samstag fuhr erneut Michael Schumacher die schnellste Runde, gefolgt von Fisichella und Kimi Räikkönen.[2]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Qualifying, in dem die Startpositionen für das zweite Qualifying ermittelt wurden, erzielte Trulli die schnellste Runde vor Michael und Ralf Schumacher.[3]

Im Qualifying erzielte dann Michael Schumacher die schnellste Zeit und sicherte sich die Pole-Position vor Ralf Schumacher und Mark Webber.[4] Aufgrund der Wetterbedingungen wurde das Qualifying erst am Sonntagmorgen ausgetragen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einigen von schlechtem Wetter geplagten Tests startete das Rennen unter trockenen Bedingungen und Sonnenschein. Beim Start hatten Michael und Ralf Schumacher keine Schwierigkeiten, die Führung zu behaupten. Webber hingegen startete schlecht und wurde von Button, Takuma Satō und Trulli überholt. Michael Schumacher verschaffte sich sofort einen deutlichen Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Der Einzige, der ein ähnliches Tempo fuhr, war sein Bruder Ralf, der in der 9. Runde allerdings auch als Erster an die Box ging. Als Michael Schumacher vier Runden später nachtankte, kam er als Führender wieder auf die Strecke, vor Button (der mit einer Zwei-Stopp-Strategie startete und daher noch nicht an die Box gekommen war). Das Rennen um den ersten Platz war praktisch schon vorbei. Während das BAR-Duo um den dritten Platz kämpfte (Satō mit einer Drei-Stopp-Strategie gegen die von Button), wurde das Rennen durch das Comeback von Barrichello, Juan Pablo Montoya, Räikkönen und Fernando Alonso belebt.

In Runde 20 schied Webber aus einem eher ungewöhnlichen Grund aus: Das Cockpit seines Jaguars überhitzte sich aus unerklärlichen Gründen so sehr, dass der australische Fahrer leichte Verbrennungen am Oberschenkel erlitt. Nach der ersten Serie von Stopps begannen Jarno Trulli, Montoya, Barrichello und Fisichella ein intensives Duell. Michael Schumacher führte weiterhin ungestört und gab die Führung keine Runde lang ab. Auch sein Bruder Ralf hatte keine besonderen Schwierigkeiten, seinen zweiten Platz vor den beiden BAR-Fahrern zu verteidigen. David Coulthard klettert in der Gesamtwertung stark nach oben und legt zunächst nur zwei Stopps ein. Rund zwanzig Runden vor Schluss lag der Schotte auf dem fünften Platz, nachdem er bereits zum zweiten Mal getankt hatte.

Hinter ihm erholte sich Barrichello jedoch schnell. In Runde 38 versuchte der Brasilianer einen Angriff, doch der McLaren-Fahrer kam aus der Kurve und die beiden berührten sich anschließend. Die beiden Wagen waren irreparabel beschädigt und beide mussten aufgeben. Alonso rückte damit auf den fünften Platz vor. Währenddessen setzte sich Button im Duell um das Podium gegen seinen Teamkollegen durch. In den letzten Runden gab es keine Überraschungen mehr und Michael Schumacher gewann vor Ralf Schumacher, Button, Satō, Alonso, Räikkönen, Montoya und Fisichella. Für Ferrari war es der fünfzehnte Sieg der Saison. Damit stellten sie den bisherigen Rekord des McLaren MP4/4 ein, der 1988 fünfzehn von sechzehn Grands Prix-Siege errang, und des Ferrari F2002, der im Jahr 2002 fünfzehn von siebzehn gewann.[5]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2004 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich BMW.WilliamsF1 Team 03 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams FW26 BMW 3.0 V10 M
04 Deutschland Ralf Schumacher
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren MP4-19 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
06 Finnland Kimi Räikkönen
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 07 Kanada Jacques Villeneuve Renault R24 Renault 3.0 V10 M
08 Spanien Fernando Alonso
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 09 Vereinigtes Konigreich Jenson Button BAR 006 Honda 3.0 V10 M
10 Japan Takuma Satō
35 Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson[M 1]
Schweiz Sauber Petronas 11 Italien Giancarlo Fisichella Sauber C23 Petronas 3.0 V10 B
12 Brasilien Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich Jaguar Racing 14 Australien Mark Webber Jaguar R5 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich Christian Klien
37 Schweden Björn Wirdheim[M 1]
Japan Panasonic Toyota Racing 16 Italien Jarno Trulli ToyotaTF104 Toyota 3.0 V10 M
17 Frankreich Olivier Panis
38 Australien Ryan Briscoe[M 1]
Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 18 Deutschland Nick Heidfeld Jordan EJ14 Ford 3.0 V10 B
19 Deutschland Timo Glock
39 Niederlande Robert Doornbos[M 1]
Italien Minardi F1 Team 20 Italien Gianmaria Bruni Minardi PS04B Cosworth 3.0 V10 B
21 Ungarn Zsolt Baumgartner
40 Belgien Bas Leinders[M 1]

Anmerkungen

  1. a b c d e Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:38,397 1:33,542 01
02 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:38,864 1:34,032 02
03 Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:39,170 1:34,571 03
04 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:40,135 1:34,897 04
05 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:41,423 1:35,157 05
06 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 1:37,716 1:35,213 06
07 Italien Giancarlo Fisichella Schweiz Sauber-Petronas 1:40,151 1:36,136 07
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:41,126 1:36,156 08
09 Kanada Jacques Villeneuve Frankreich Renault 1:41,857 1:36,274 09
10 Frankreich Olivier Panis Japan Toyota 1:40,029 1:36,420 10
11 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:42,056 1:36,663 11
12 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:41,517 1:36,820 12
13 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:44,370 1:37,653 13
14 Osterreich Christian Klien Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:42,054 1:38,258 14
15 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 1:41,001 1:38,637 15
16 Deutschland Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 1:42,434 1:41,953 16
17 Deutschland Timo Glock Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 1:43,682 1:43,533 17
18 Italien Gianmaria Bruni Italien Minardi-Cosworth 1:45,415 1:48,069 18
19 Ungarn Zsolt Baumgartner[A 1][A 2] Italien Minardi-Cosworth keine Zeit keine Zeit Box
20 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 1:41,707 keine Zeit 19

Anmerkungen

  1. Baumgartner durfte am Rennen teilnehmen, da er im Training ausreichend schnell gefahren war.
  2. Baumgartner musste aus der Boxengasse starten, da an seinem Wagen Teile ausgetauscht wurden, als er unter Parc-fermé-Bedingungen stand.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 53 3 1:24:26,985 01 1:32,796 (41.)
02 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 53 3 + 14,098 02 1:33,467 (23.)
03 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 53 2 + 19,662 05 1:33,819 (33.)
04 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 53 3 + 31,781 04 1:33,742 (28.)
05 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 53 2 + 37,767 11 1:34,279 (29.)
06 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 53 2 + 39,362 12 1:33,920 (35.)
07 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 53 3 + 55,347 13 1:33,779 (30.)
08 Italien Giancarlo Fisichella Schweiz Sauber-Petronas 53 3 + 56,276 07 1:33,850 (44.)
09 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 53 3 + 1:29,656 19 1:33,614 (40.)
10 Kanada Jacques Villeneuve Frankreich Renault 52 2 + 1 Runde 09 1:35,290 (28.)
11 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 52 3 + 1 Runde 06 1:34,626 (52.)
12 Osterreich Christian Klien Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 52 2 + 1 Runde 14 1:35,261 (32.)
13 Deutschland Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 52 3 + 1 Runde 16 1:35,524 (25.)
14 Frankreich Olivier Panis Japan Toyota 51 3 + 2 Runden 10 1:34,438 (11.)
15 Deutschland Timo Glock Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 51 3 + 2 Runden 17 1:36,667 (14.)
16 Italien Gianmaria Bruni Italien Minardi-Cosworth 50 3 + 3 Runden 18 1:39,352 (27.)
Ungarn Zsolt Baumgartner Italien Minardi-Cosworth 41 3 DNF Box 1:39,434 (26.)
Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 38 2 DNF 08 1:33,917 (14.)
Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 38 2 DNF 15 1:32,730 (30.)
Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 20 2 DNF 03 1:34,229 (13.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten acht jedes Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 146
02 Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 108
03 Vereinigtes Konigreich Jenson Button BAR-Honda 85
04 Spanien Fernando Alonso Renault 54
05 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams-BMW 48
06 Italien Jarno Trulli Toyota / Renault 46
07 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 37
08 Japan Takuma Satō BAR-Honda 31
09 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 24
10 Italien Giancarlo Fisichella Sauber-Petronas 22
11 Deutschland Ralf Schumacher Williams-BMW 20
12 Brasilien Felipe Massa Sauber-Petronas 11
13 Australien Mark Webber Jaguar-Cosworth 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
14 Frankreich Olivier Panis Toyota 6
15 Brasilien Antonio Pizzonia Williams-BMW 6
16 Osterreich Christian Klien Jaguar-Cosworth 3
17 Brasilien Cristiano da Matta Toyota 3
18 Deutschland Nick Heidfeld Jordan-Ford 3
19 Deutschland Timo Glock Jordan-Ford 2
20 Ungarn Zsolt Baumgartner Minardi-Cosworth 1
21 Brasilien Ricardo Zonta Toyota 0
22 Spanien Marc Gené Williams-BMW 0
23 Kanada Jacques Villeneuve Renault 0
24 Italien Giorgio Pantano Jordan-Ford 0
25 Italien Gianmaria Bruni Minardi-Cosworth 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 254
02 Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 116
03 Frankreich Renault 100
04 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 74
05 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 61
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Schweiz Sauber-Petronas 33
07 Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 10
08 Japan Toyota 9
09 Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 5
10 Italien Minardi-Cosworth 1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Japan 2004 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Japan 2004 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 8. August 2023.
  2. Großer Preis von Japan 2004 - 1. Freies Training (2) - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 8. August 2023.
  3. Großer Preis von Japan 2004 - Qualifying, 1st run - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 8. August 2023.
  4. Großer Preis von Japan 2004 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 8. August 2023.
  5. Großer Preis von Japan 2004 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 8. August 2023.