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Rosennock

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Rosennock
Großer Rosennock, rechts dahinter der Kleine Rosennock
Großer Rosennock, rechts dahinter der Kleine Rosennock
Höhe 2440 m ü. A.
Lage Kärnten, Österreich
Gebirge Nockberge, Gurktaler Alpen
Dominanz 18,4 km → Eisenhut
Schartenhöhe 657 m ↓ Turracher Höhe
Koordinaten 46° 52′ 38″ N, 13° 42′ 45″ OKoordinaten: 46° 52′ 38″ N, 13° 42′ 45″ O
Rosennock (Kärnten)
Rosennock (Kärnten)
Gestein Para- und Orthogneise, Glimmerschiefer, Amphibolit

Der Rosennock ist ein Bergmassiv in den Nockbergen, einem Teil der Gurktaler Alpen in Kärnten. Sein Hauptgipfel, der Große Rosennock, ist mit 2440 m ü. A. der zweithöchste Berg der Nockberge (hinter den nur um einen Meter höheren Eisenhut). Nördlich des Hauptgipfels schließt der Kleine Rosennock (2361 m ü. A.) an. In einem Kar östlich unterhalb der beiden Gipfel liegt der Nassbodensee.

Lage und Umgebung

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Der Rosennock liegt im südlichen Teil des Biosphärenparks Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge. Der Berg hat – typisch für die Nockberge – ein vorwiegend grasbewachsenes Erscheinungsbild, in dem rundliche Formen dominieren. Zwischen dem Großen und dem insgesamt schrofferen Kleinen Rosennock im Nordosten befindet sich jedoch ein schmaler, schartiger Grat, von dem ein schuttbedecktes Kar nach Osten zum Nassbodensee abfällt. Vom Großen Rosennock ziehen sich zwei langgestreckte Rücken nach Süden bzw. Südwesten. Der südliche läuft rund 3,5 Kilometer[1] über die sogenannte Feldhöhe bis zun Gridleck (1887 m ü. A.) nördlich der Ortschaft Kaning. Der südwestliche Rücken findet nach rund 1,8 Kilometern seinen Abschluss in einer Steinernes Mandl genannten Kuppe (2036 m ü. A.). Im Graben zwischen diesen beiden Rücken entspringt der Tiefenbach.

Von Kaning im Süden ausgehend umlaufen zwei große Gräben den Rosennock: In einem westlichen Bogen umläuft der Graben des Koflachbachs, der am Zusammenfluss mit dem genannten Tiefenbach seinen Namen auf Kaningbach ändert, das Bergmassiv. Er endet an der auf rund 2000 m gelenen Wolitzenalm nördlich des Kleinen Rosennocks. (Kaninger Wolitzen, nicht zu verwechseln mit der touristisch genutzten Kirchheimer Wolitzen nahe der Nockalmstraße). Von Kaning östlich unter dem Gridleck und der Feldhöhe verläuft geradlinig das Langalmtal. Die nordöstliche Abgrenzung des Rosennocks bildet das sogenannte Törl (2107 m ü. A.), wo ein flacher Sattel zum Predigerstuhl überleitet.

In der detailreichen Gebirgsgruppengliederung für das österreichische Höhlenverzeichnis bildet der Rosennock mit zahlreichen umgebenden Gipfeln eine von acht Untergruppen der Nockberge.[2] Für eine detaillierte Beschreibung siehe den entsprechenden Abschnitt im Artikel über die Nockberge.

Der Rosennock gehört zu jenem westlichen Teil der Nockberge, der aus kristallinen Gesteinen des Mittelostalpins aufgebaut wird. Diese sind in der Regel mittelgradig metamorph und wurden mindestens zweimal bei Gebirgsbildungen überprägt (im Zuge der alpidischen, variszischen, mitunter auch der kaledonischen Gebirgsbildung).[3] Die vorherrschenden Gesteine am Rosennock sind Paragneise, seltener kommen Orthogneise, Glimmerschiefer und Amphibolit vor.[4] Der Karboden östlich zwischen dem Großen und Kleinen Rosennock ist von einer Grundmoräne bedeckt, die auf eine kleinräumige, lokale Vergletscherung (in den Nockbergen sonst selten[5]) während der Würm-Kaltzeit hinweist.

In einer Senke des gerade erwähnten Kars liegt auf 2029 m ü. A.der von einem Moränenwall umgebene Nassbodensee. Der abflusslose See ist 0,35 ha groß und bei relativ stark schwankendem Wasserspiegel bis zu drei Meter tief. Rund um diese tiefe Zone befindet sich ein breiter Flachwasserbereich, der im groben Schutt langsam ausläuft. Zwischen den Steinen dieses Flachwasserbereichs finden Schwimmkäfer und Wasserwanzen Schutz, der Alpenmolch laicht im Nassbodensee. Der tiefere Bereich des Sees hat einen sandigen Grund, hier leben Larven von Zuckmücken und Wenigborstern. Darüber hinaus leben Kleinkrebse (Hüpferlinge und andere) im See.[6]

Den Großen Rosennock erreicht man am einfachsten vom Erlacherhaus im Langalmtal, das von Kaning aus über eine Mautstraße bedahrbar ist. Von dort aus kann der Gipfel in mehreren leicht unterschiedlichen Varianten in zwei bis drei Stunden erwandert werden.[7] Wesentlich langwieriger ist der Aufstieg von Kaning über Gridleck oder eine „Umrundung“ von Kaning durch den Graben des Kaning- und Koflachbachs via Wolitzenalm und Törl. Auf den Kleinen Rosennock führt ein unmarkierter Steig vom Törl aus. Die Überschreitung des Rosennocks erfordert am schmalen, schroffen Grat zwischen dem Großen und Kleinen Rosennock Kletterkönnen im zweiten Schwierigkeitsgrad.[8]

Commons: Großer Rosennock – Sammlung von Bildern
Commons: Nassbodensee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Sofern nicht anders ausgewiesen entstammen alle Flurnamen, Höhen- und Distanzangaben der amtlichen Karte laut Geoinformationssystem des Landes Kärnten, siehe Weblinks
  2. Günter Stummer, Lukas Plan: Handbuch zum Österreichischen Höhlenverzeichnis inklusive bayerischer Alpenraum. Hrsg.: Verband Österreichischer Höhlenforscher und karst- und höhlenkundliche Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien (= Speldok 10). Wien 2002, S. 95 f. (hoehle.org [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 28. August 2025]).
  3. Friedrich Hans Ucik: Geologie. In: Paul Mildner, Helmut Zwander (Hrsg.): Kärnten – Natur. Die Vielfalt eines Landes im Süden Österreichs. 2., erweiterte Auflage. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 1999, S. 61.
  4. Geologische Karte 1:25.000 und 1:50.000. In: maps.geosphere.at. Abgerufen am 9. Oktober 2025.
  5. Martin Seger: Geographische Einführung. In: Helmut Zwander (Hrsg.): Die Nockberge. Ein Naturführer. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 2012, S. 8.
  6. Hans Sampl: Die Gewässer der Region. In: Helmut Zwander (Hrsg.): Die Nockberge. Ein Naturführer. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 2012, S. 42 f.
  7. Alexander Kimmer, Helmut Lang, Gerhard Baumhackl: Nockberge Biosphärenpark - Gurktaler Alpen - Maltatal. 51 Touren. Mit GPS-Daten. 7. Auflage. Bergverlag Rother, Oberhaching 2023, S. 107–109.
  8. Rosennocküberschreitung über Nassbodensee. In: alpenvereinaktiv.com. 12. Dezember 2018, abgerufen am 9. Oktober 2025.