Großsteingräber bei Glücksburg

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Großsteingräber bei Glücksburg
Das Großsteingrab Glücksburg 1
Das Großsteingrab Glücksburg 1

Das Großsteingrab Glücksburg 1

Großsteingräber bei Glücksburg (Schleswig-Holstein)
Großsteingräber bei Glücksburg (Schleswig-Holstein)
Koordinaten Glücksburg 1Koordinaten: 54° 50′ 47,5″ N, 9° 33′ 39″ O, Glücksburg 2, Glücksburg 3, Glücksburg 4
Ort Glücksburg, Schleswig-Holstein, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 17–20

Zu den Großsteingräbern bei Glücksburg gehören vier von Ernst Sprockhoff klassifizierte megalithische Grabanlagen der jungsteinzeiten Trichterbecherkultur nahe der Stadt Glücksburg im Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein. Außer diesen vier Grabanlagen existieren noch 8 weitere, die über den Glücksburger Dolmenpfad erreicht werden können.

Beschreibung der klassifizierten Grabanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Gräber bilden keine zusammenhängende Gruppe, sondern verteilen sich im weiten Umkreis in den Glücksburg umgebenden Waldgebieten. Grab 1 und 2 befinden sich etwa einen Kilometer nordöstlich der Stadt im Friedeholz und liegen nur wenige Meter voneinander entfernt. Westlich des Stadtgebietes, etwa ein Kilometer nordwestlich des Schlosses, liegt Grab 3 im Forst Groß-Tremmerup. Grab 4 liegt ebenfalls im Forst Groß-Tremmerup, etwa 1,3 Kilometer südwestlich von Schloss Glücksburg.

Grab 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 1 gehört zum Typ der erweiterten Dolmen und ist nord-südlich orientiert. Der Grabhügel hat einen Durchmesser von etwa 9 m. Umfassungssteine sind nicht mehr vorhanden. Von der Grabkammer sind nur noch drei Wandsteine vorhanden, bei denen es sich um zwei Trägersteine der Ostseite und den südlichen Abschlussstein handelt. Die Wandsteine der West- und Nordseite sowie die beiden Decksteine sind nicht mehr erhalten. Der Eingang zur Grabkammer lag vermutlich in der Südostecke. Die Kammer hatte eine Länge von etwa 1,50 m und eine Breite von etwa 1,00 m. Ernst Sprockhoff führt das Grab in seinem Atlas der Megalithgräber als Nummer 17.

Großsteingräber bei Glücksburg, Grab 1 (Details)

Grab 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Grab 2 handelt es sich um einen ost-westlich orientierten Urdolmen im Friedeholz. Der Grabhügel hat einen Durchmesser von 8 bis 9 m. Eine Umfassung konnte auch hier nicht festgestellt werden. Die Grabkammer besteht aus vier Wandsteinen und einem Deckstein. Die Wandsteine messen zwischen 1,4 m und 1,5 m und sind stark nach innen geneigt. Der Deckstein ist in drei Stücke zersprengt worden und lag 1936 noch außerhalb der Grabkammer. Er wurde bei einer späteren Restaurierung wieder zusammengefasst und aufgelegt. Die Kammer hat eine Länge von 2,0 m und eine Breite zwischen 0,7 m und 0,8 m. Ernst Sprockhoff führt das Grab in seinem Atlas der Megalithgräber als Nummer 18.

Großsteingräber bei Glücksburg, Grab 2 (Details)

Grab 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 3 ist wie Grab 1 ein erweiterter Dolmen und nordost-südwestlich orientiert. Der Grabhügel lässt sich nur erahnen, eine Umfassung fehlt auch hier. Von der Grabkammer haben sich nur drei Wandsteine erhalten: Zwei Tragsteine an der Nordwestseite und der nordöstliche Abschlussstein. Ursprünglich bestand das Grab wahrscheinlich aus zwei Paar Tragsteinen, dem Abschlussstein, einem Eingangsstein im Südwesten und einem Deckstein. Die Maße der Kammer werden auf 1,60 m Länge und 1,10 m Breite geschätzt. Ernst Sprockhoff führt das Grab in seinem Atlas der Megalithgräber als Nummer 19.

Großsteingräber bei Glücksburg, Grab 3 (Details)

Grab 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab 4 besteht nur noch aus drei Steinen und es ist unsicher, ob es sich wirklich um die Reste eines Großsteingrabes handelt. Nur einer der Steine steht noch in situ; es könnte sich hier um einen Tragstein handeln. Ein Grabhügel konnte nicht festgestellt werden. Ernst Sprockhoff führt das Grab in seinem Atlas der Megalithgräber als Nummer 20.

Großsteingräber bei Glücksburg, Grab 4 (Details)

Der Glücksburger Dolmenpfad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Glücksburger Dolmenwanderweg

Der Glücksburger Dolmenpfad führt im Friedeholz bei Glücksburg an insgesamt 10 steinzeitlichen bzw. bronzezeitlichen Grabanlagen vorbei. Ein Teil der Grabanlagen ist ausgeraubt oder teilweise zerstört, so dass oft nur die Grabhügel übrig geblieben sind. Die oben beschriebenen Gräber 1 und 2 sind auch Bestandteil des Glücksburger Dolmenpfads (als Nummer 3 und 4). Folgende Grabanlagen liegen an diesem Weg (Bezeichnungen entsprechend dem Übersichtsplan des Dolmenpfads):

  1. erweiterter Dolmen (teilweise zerstört).[1]
  2. Großsteingrab (zerstört).[2]
  3. erweiterter Dolmen, entspricht dem oben beschriebenen Grab 1 (Sprockhoff 17).[3]
  4. Urdolmen, entspricht dem oben beschriebenen Grab 2 (Sprockhoff 18).[4]
  5. Langbett (teilweise zerstört).[5]
  6. Dolmenkammer.[6]
  7. Grabhügel
  8. Grabhügel
  9. Grabhügel
  10. Langbett (teilweise zerstört).[7]

Die oben beschriebenen Gräber 3 und 4 (Sprockhoff 19 und 20) liegen außerhalb des Dolmenpfads.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefanie Klooß, Leif Schlisio, Wiebke Naujoks, Doris Köther, Dietrich Waldow: Große Steine und verborgene Reste. Grabanlagen bei Glücksburg. In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein. 2019, S. 32–39.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 1: Schleswig-Holstein. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1966, S. 8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großsteingräber bei Glücksburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.strahlen.org
  2. www.strahlen.org
  3. www.strahlen.org
  4. www.strahlen.org
  5. www.strahlen.org
  6. www.strahlen.org
  7. www.strahlen.org