Großer Preis von Portugal 1985

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 Großer Preis von Portugal 1985
Renndaten
2. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985
Streckenprofil
Name: XIV Grande Premio de Portugal
Datum: 21. April 1985
Ort: Estoril
Kurs: Autódromo Fernanda Pires da Silvaist
Länge: 291,45 km in 67 Runden à 4,35 km

Wetter: Regen
Zuschauer: ~ 20.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:21,007 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:44,121 min
Podium
Erster: Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Italien Michele Alboreto Italien Ferrari
Dritter: Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault

Der Große Preis von Portugal 1985 fand am 21. April auf dem Autódromo Fernanda Pires da Silvaist in der Nähe von Estoril statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den Tag genau sechs Monate nach der Premiere im Vorjahr fand bereits zum zweiten Mal ein Großer Preis von Portugal als WM-Lauf der Formel 1 statt.

Kurz nach dem Saisonauftakt in Brasilien war René Arnoux überraschend von der Scuderia Ferrari entlassen worden. Stefan Johansson wurde daraufhin als neuer Stammfahrer neben Michele Alboreto engagiert, nachdem sich Ken Tyrrell mit Stefan Bellof auf eine Vertragsverlängerung in seinem Team geeinigt hatte.

Erstmals anwesend war der deutsche Rennstall Zakspeed mit Jonathan Palmer als einzigem Fahrer. Zum Einsatz kam ein Rennwagen des Typs Zakspeed 841, der über einen Vierzylinder-Turbomotor aus eigener Fertigung verfügte. Somit war Zakspeed neben Ferrari und Renault eines der wenigen Teams, die ihre Motoren selbst herstellten.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ayrton Senna sicherte sich im Lotus 97T die erste Pole-Position seiner Formel-1-Karriere. Er verwies Alain Prost auf den zweiten Startplatz vor Keke Rosberg und Elio de Angelis im zweiten Lotus. Michele Alboreto und Derek Warwick bildeten die dritte Startreihe vor Niki Lauda und Andrea de Cesaris.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des gesamten Renntages regnete es. Bereits in den Aufwärmrunden verunglückten deshalb Nigel Mansell und Eddie Cheever, sodass sie mit ihren jeweiligen T-Cars aus der Boxengasse ins Rennen starten mussten.

Ayrton Senna verteidigte seine Spitzenposition, die von seinem Teamkollegen de Angelis, der vom vierten Rang aus gestartet war, bereits vor der ersten Kurve zu einer Lotus-Doppelführung ergänzt wurde. Dahinter folgte Prost vor Alboreto. Rosberg kam nicht gut von seinem Startplatz weg. Nahezu alle Kontrahenten konnten dem Williams jedoch ausweichen. Palmer kollidierte allerdings leicht mit dem fast stehenden Fahrzeug und musste am Ende der Runde aufgrund zu starker Beschädigungen an seinem Zakspeed aufgeben.

Es stellte sich heraus, dass die Pirelli-Regenreifen denen des Konkurrenten Goodyear unterlegen zu sein schienen. Mehrere namhafte Piloten fielen aussichtslos zurück. Die Reihenfolge der ersten vier Piloten blieb bis zur 30. Runde konstant, wobei Senna den Vorsprung gegenüber seinem zweitplatzierten Teamkollegen auf bemerkenswerte Weise ausbaute. Dann drehte sich Prost ins Aus und überließ somit Alboreto den dritten Platz vor Patrick Tambay, Niki Lauda und Nigel Mansell.

In der 43. Runde zog Alboreto an de Angelis vorbei. Dieser fiel in der Schlussphase hinter Tambay zurück und wurde somit Vierter vor Mansell und Bellof.[2]

Ayrton Senna erreichte seinen ersten Grand-Prix-Sieg mit einem Vorsprung von mehr als einer Minute vor dem Zweitplatzierten. Außerdem erzielte er einen Grand Slam.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 1 Osterreich Niki Lauda McLaren MP4/2B TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t G
2 Frankreich Alain Prost
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 3 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Tyrrell 012 Ford Cosworth DFY 3.0 V8 G
4 Deutschland Stefan Bellof
Vereinigtes Konigreich Canon Williams Honda Team 5 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams FW10 Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 7 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT54 BMW M12/13 1.5 L4t P
8 Frankreich François Hesnault
Vereinigtes Konigreich Skoal Bandit Formula 1 Team 9 Deutschland Manfred Winkelhock RAM 03 Hart 415T 1.5 L4t P
10 Frankreich Philippe Alliot
Vereinigtes Konigreich John Player Special Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 97T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE60 Renault EF4B 1.5 V6t G
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich Barclay Arrows BMW 17 Osterreich Gerhard Berger Arrows A8 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Spirit Enterprises Ltd. 21 Italien Mauro Baldi Spirit 101D Hart 415T 1.5 L4t P
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 185T Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1F P
Frankreich Équipe Ligier 25 Italien Andrea de Cesaris Ligier JS25 Renault EF4B 1.5 V6t P
26 Frankreich Jacques Laffite
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 156/85 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Schweden Stefan Johansson
Italien Minardi F1 Team 29 Italien Pierluigi Martini Minardi M185 Ford Cosworth DFY 3.0 V8 P
Deutschland West Zakspeed Racing 30 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Zakspeed 841 Zakspeed 1500/4 1.5 L4t G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:21,708 191,658 km/h 1:21,007 193,317 km/h 01
02 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:23,887 186,680 km/h 1:21,420 192,336 km/h 02
03 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda keine Zeit 1:21,904 191,199 km/h 03
04 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:22,306 190,266 km/h 1:22,159 190,606 km/h 04
05 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:23,831 186,804 km/h 1:22,577 189,641 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:24,538 185,242 km/h 1:23,084 188,484 km/h 06
07 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:23,670 187,164 km/h 1:23,288 188,022 km/h 07
08 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 1:24,723 184,838 km/h 1:23,302 187,991 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:26,459 181,126 km/h 1:23,594 187,334 km/h 09
10 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:25,588 182,970 km/h 1:23,618 187,280 km/h 10
11 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 1:25,136 183,941 km/h 1:23,652 187,204 km/h 11
12 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:25,718 182,692 km/h 1:24,111 186,183 km/h 12
13 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:24,519 185,284 km/h 1:24,230 185,920 km/h 13
14 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:24,880 184,496 km/h 1:24,563 185,187 km/h 14
15 Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:34,876 165,058 km/h 1:24,721 184,842 km/h 15
16 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:24,747 184,785 km/h 1:26,695 180,633 km/h 16
17 Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:26,154 181,768 km/h 1:24,842 184,578 km/h 17
18 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 1:24,943 184,359 km/h 1:26,181 181,711 km/h 18
19 Frankreich François Hesnault Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW keine Zeit 1:25,717 182,694 km/h 19
20 Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:27,430 179,115 km/h 1:26,187 181,698 km/h 20
21 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:27,284 179,414 km/h 1:27,474 179,025 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:28,694 176,562 km/h 1:27,602 178,763 km/h 22
23 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 1:28,166 177,619 km/h keine Zeit 23
24 Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 1:30,231 173,555 km/h 1:28,473 177,003 km/h 24
25 Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Ford 1:31,205 171,701 km/h 1:28,596 176,757 km/h 25
26 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:30,855 172,363 km/h keine Zeit 26

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 67 0 2:00:28,006 01 1:44,121
02 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 67 0 + 1:02,978 05 1:44,864
03 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 66 0 + 1 Runde 12 1:46,290
04 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 66 0 + 1 Runde 04 1:45,212
05 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 65 0 + 2 Runden 09 1:46,697
06 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 65 0 + 2 Runden 21 1:47,861
07 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 65 1 + 2 Runden 06 1:45,985
08 Schweden Stefan Johansson Italien Ferrari 62 1 + 5 Runden 11 1:46,297
09 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 61 1 + 6 Runden 26 1:51,747
Deutschland Manfred Winkelhock Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 50 3 NC 15 1:50,480 nicht gewertet
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 49 0 DNF 07 1:46,633 Elektronikausfall
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 36 0 DNF 14 1:47,908 Motorschaden
Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 30 0 DNF 02 1:44,901 Unfall
Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 29 2 DNF 08 1:49,658 Handlingprobleme
Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 28 0 DNF 16 1:49,518 Ladedruckverlust
Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 28 4 DNF 10 1:51,619 Handlingprobleme
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 20 0 DSQ 22 1:48,395 disqualifiziert
Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 19 1 DNF 24 1:54,588 Dreher
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 16 0 DNF 03 1:45,717 Fahrfehler
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Renault 15 0 DNF 18 1:50,491 Handlingprobleme
Osterreich Gerhard Berger Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 12 0 DNF 17 1:48,561 Fahrfehler
Italien Pierluigi Martini Italien Minardi-Ford 12 2 DNF 25 1:56,040 Motorschaden
Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 04 0 DNF 13 1:51,658 Fahrfehler
Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 03 0 DNF 20 1:50,643 Fahrfehler
Frankreich François Hesnault Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 03 0 DNF 19 1:53,975 Fahrfehler
Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Deutschland Zakspeed 02 1 DNF 23 2:55,894 Kollisionsfolgeschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Michele Alboreto Ferrari 12
02 Brasilien 1968 Ayrton Senna Lotus 9
03 Frankreich Alain Prost McLaren 9
04 Italien Elio de Angelis Lotus 7
05 Frankreich Patrick Tambay Renault 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
06 Frankreich René Arnoux Ferrari 3
07 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams 2
08 Deutschland Stefan Bellof Tyrrell 1
09 Frankreich Jacques Laffite Ligier 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus 16
02 Italien Ferrari 15
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 9
04 Frankreich Renault 6
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich Williams 2
06 Frankreich Ligier 1
07 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Übersicht“ (Memento des Originals vom 16. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 19. Februar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 14. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 19. Februar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]