Großmaischeid

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Wappen Deutschlandkarte
Großmaischeid
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Großmaischeid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 30′ N, 7° 38′ OKoordinaten: 50° 30′ N, 7° 38′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Dierdorf
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 15,52 km2
Einwohner: 2334 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56276
Vorwahl: 02689
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 023
Adresse der Verbandsverwaltung: Neuwieder Straße 7
56269 Dierdorf
Website: www.grossmaischeid.de
Ortsbürgermeister: Guido Kern (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Großmaischeid im Landkreis Neuwied
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Karte

Großmaischeid (mundartlich: Grußmäschd, Mäschd oder Maischeid) ist eine mittelgroße Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz.

Großmaischeid ist mit rund 2.500 Einwohnern die größte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Dierdorf. Sie liegt nahe dem Naturpark Rhein-Westerwald und hat eine direkte Anbindung an die A 3 zwischen den Ballungsräumen Köln und Frankfurt.[2]

Großmaischeid, Luftaufnahme (2016)

Geographie

Geographische Lage

Großmaischeid liegt im Westerwald im nördlichen Rheinland-Pfalz im Landkreis Neuwied, nahe dem Mittelzentrum Neuwied und dem Oberzentrum Koblenz. Großmaischeid hat eine günstige wirtschaftliche Lage zwischen den Ballungsräumen Köln und Frankfurt am Main und als Nachbarort von Kleinmaischeid auch eine touristisch attraktive Lage, da Kleinmaischeid einst der Mittelpunkt der 25 Mitgliedsstaaten von Europa war. Lokal gesehen liegt Großmaischeid südwestlich der Stadt Dierdorf im Naturpark Rhein-Westerwald, auf einem von Osten nach Westen zum Tal des Ommelsbach abfallenden Gelände.

Zur Ortsgemeinde Großmaischeid gehören die Ortsteile Großmaischeid und Kausen sowie die Wohnplätze Ommelsbachermühle und das Jagdschloss Sayneck.[3]

Umliegende Gemeinden und Städte

Unmittelbare Nachbargemeinden:

Die nächsten Städte:

Die nächsten Großstädte:

Geschichte

Eine erste Besiedlung Großmaischeids fand bereits in der mittleren Bronzezeit statt (1550–1200 v. Chr.). Dies belegen die beim Bau der Autobahn (1937–1939) entdeckten Hügelgräber zwischen Giershofen und Großmaischeid. Im Jahre 80 n. Chr. errichteten die Römer den Grenzwall Limes, der etwa 6 km südwestlich von Großmaischeid verlief. Die heutige Gemarkung Großmaischeid war vor der Besiedlung bewaldet. Es war eine Naturlandschaft, die wahrscheinlich in der Zeit 850 bis 1300 n. Chr. gerodet wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung als Metscheid erfolgte am 20. Januar 1148 durch eine Bestätigungsurkunde der Abtei Laach (heute Abtei Maria Laach) von Papst Eugen III.

Der Papst erwähnte in diesem Schreiben an den Laacher Abt Gilbert († 1152) den salischen Zehnten (decimae salicae) zu Maischeid, der auf eine Schenkung des Rembold von Isenburg (1092–1121) zurückgeführt wurde. Diese Schenkung diente offensichtlich zur Güterausstattung des 1093 gegründeten Klosters Laach.

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Großmaischeid; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 560
1835 867
1871 917
1905 1.029
1939 1.297
1950 1.367
1961 1.559
Jahr Einwohner
1965 1.704
1970 1.747
1975 1.772
1980 1.876
1985 1.873
1987 1.848
1990 1.928
Jahr Einwohner
1995 2.168
2000 2.396
2005 2.457
2010 2.351
2015 2.348
2022 2.334

Politik

Rathaus Großmaischeid

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Großmaischeid besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[4]

Wahl SPD CDU Gesamt
2019 7 9 16 Sitze
2014 9 7 16 Sitze
2009 9 7 16 Sitze
2004 7 9 16 Sitze

Bürgermeister

Guido Kern (SPD) wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Großmaischeid. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 70,55 % für fünf Jahre gewählt worden. Sein Vorgänger Uwe Engel (SPD) hatte nach zehn Jahren im Amt nicht erneut kandidiert.[5][6][7]

Wappen

Wappen von Großmaischeid
Wappen von Großmaischeid
Blasonierung: „Spätgotischer Halbrundschild von Silber vor Blau gespalten; vorn zwei rote Balken, hinten ein durchgehendes Hochkreuz.“[8]
Wappenbegründung: Der vordere Teil bezieht sich auf das Wappen der Herrschaft Niederisenburg, zu der bis 1664 die Orte Großmaischeid und Kausen gehörten und stellt die Isenburgischen Grundfarben des Remboldstammes dar. Die horizontalen Querbinden oder Balken sind im alten Gerichtssiegel der Gemeinde Großmaischeid zu finden. Der hintere Teil zeigt ein Kreuz, das ein altes christliches Kirchspiel symbolisiert und sich an eine Darstellung im linken gotischen Fenster der Apsis in der Pfarrkirche des Ortes anlehnt.

Gebietsreform 1974

Im Rahmen der mit Wirkung vom 17. März 1974 ausgeführten Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Kausen in die Ortsgemeinde Großmaischeid eingegliedert.[9]

Kultur

Wasserturm Großmaischeid
Römisch-katholische Pfarrkirche St. Bonifatius
Waldstadion Großmaischeid

Bauwerke

Großmaischeid

Gemarkung

Großmaischeid-Kausen

  • Hohlstraße 8: Fachwerk-Quereinhaus, teilweise massiv, 18. Jahrhundert

Gemarkung

  • westlich oberhalb der Ortslage an der Straße nach Großmaischeid: Wegekreuz; Schaftkreuz, Basalt, bezeichnet 1851

Musik

In Großmaischeid gibt es einen Spielmannszug, der 2015, mit dem „2. Mäschder Sommerkarneval“, sein 65-jähriges Bestehen feierte.

Sport und Freizeit

Seit August 2012 verfügt Großmaischeid über einen Kunstrasenplatz (vorher Hartplatz).

Des Weiteren gibt es mehrere Reiterhöfe, einen Reitplatz, einen Hundeplatz, einen Tennisplatz, eine Turnhalle, eine ADTV Tanzschule, eine große Grillhütte und mehrere Spielplätze.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Veilchendienstagszug
  • Große Zeltkirmes „Mäschder Quätsche-Kärmes“
  • Martinsfeier
  • Weihnachtlicher „Plätzchenmarkt“
  • „Mäschder Sommerkarneval“ (Jubiläum des Spielmannszugs; alle fünf Jahre)

Wirtschaft und Infrastruktur

Grundschule „Hermann-Gmeiner-Schule“ Großmaischeid
Katholische Kindertagesstätte „St. Bonifatius“

Die Lage von Großmaischeid in der Nähe des Oberzentrums Koblenz und des Mittelzentrums Neuwied, sowie zwischen den Ballungsräumen Köln/Düsseldorf und Frankfurt und die Verkehrsanbindung durch die A 3 mit eigener Anschlussstelle (AS Dierdorf) begünstigen die wirtschaftliche Entwicklung der Ortsgemeinde.

Besonders stark entwickeln konnte sich die kunststoffverarbeitende und metallverarbeitende Industrie, der Schattierungsbau und der Tourismus.

Bildung

  • Katholische Kindertagesstätte „St. Bonifatius“
  • Grundschule Großmaischeid „Hermann-Gmeiner-Schule“

Weiterführende Schulen gibt es in der benachbarten Stadt Dierdorf („Martin-Butzer-Gymnasium“ und „Nelson-Mandela-Realschule plus“ (beide freiwillige Ganztagsschulen)).

Verkehr

Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Großmaischeid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 12. Juli 2019.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 47 (PDF; 3,3 MB).
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2019, Gemeinderat
  5. Bericht über die konstituierende Sitzung. Ortsgemeinde Großmaischeid, 14. August 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2020; abgerufen am 21. März 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 21. März 2020 (siehe Dierdorf, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile).
  7. Uwe Engel: Abschied. Ortsgemeinde Großmaischeid, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2020; abgerufen am 21. März 2020.
  8. Kurze Historie zu Großmaischeid auf Großmaischeid.de, abgerufen am 15. Juli 2011.
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 164 (PDF; 2,8 MB).