Grumme (Bochum)
![]() Stadtteil von Bochum | |
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Koordinaten | 51° 29′ 59″ N, 7° 13′ 42″ O |
Höhe | 85 m ü. NHN |
Fläche | 4,46 km² |
Einwohner | 13.334 (30. Sep. 2022) |
Bevölkerungsdichte | 2990 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 1. Apr. 1904 |
Postleitzahlen | 44807, 44791, 44809 |
Bezirk | Mitte, Nord |
Quelle: [1][2] |
Der Bochumer Ortsteil Grumme gehört zu einem großen Teil zum Stadtbezirk Mitte und schließt sich nördlich an die Innenstadt an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1150 wurde Grumme als Grumheim zum ersten Mal in einer Urkunde, der sog. Urbare, der Reichsabtei Werden erwähnt. In dieser Zeit dürften in der Bauerschaft Grumme rund 10 Bauernhöfe existiert haben. In den nachfolgenden Jahrhunderten veränderte sich die Anzahl der Bauernhöfe und die Bewohnerzahl nicht wesentlich.
1220 wurde der Ort Grummeheim genannt. 1321 wird urkundlich ein Hugone de Grumhem erwähnt. In den Jahren 1332 und 1467 der Ort Grummen genannt. Eine Deutung des Ortsnamens bleibt unklar, könnte aber vermutlich mit der hier in früheren Zeiten „besonders fein gewesenen Bodenbeschaffenheit“ umschrieben werden.[3]
Grumme gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit mit eigener Bauerschaft (Grummen) im Oberamt Bochum zur Grafschaft Mark.[4] Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 15 Steuerpflichtigen Hofbesitzer der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten.[5] Im Jahr 1705 waren in der Baurschafft Grum 18 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Mittelamt Bochum im Kataster verzeichnet.[6]
Um etwa 1850 hatte Grumme ca. 250 Einwohner. Im Zuge der Industrialisierung stieg die Bevölkerungszahl dann rasant an.
1880 wurde eine katholische Volksschule, zunächst zweiklassig, mit insgesamt 212 Kinder, errichtet,
1891 wurde die Katholische Kirche St. Liborius eingeweiht,
1901 folgte eine evangelische Schule,
Ab 1903 wurde die Zeche Constantin. mit den Schächten VI und VII auf dem Höhenzug des Kötterberges über Grumme abgeteuft. Heute befindet sich dort die Sportanlage Hiltroper Straße.
Am 1. April 1904 wurden die um Bochum liegenden kleinen Ortschaften eingemeindet, so auch Grumme.[7]
1914 war der Baubeginn für das evangelische Jugendheim, das auch als Gemeindehaus genutzt wurde.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die durch Grumme verlaufende A 40, den sogenannten Ruhrschnellweg, wird der Stadtteil zerschnitten. Dieser Umstand wurde im Bereich der Heckertstraße durch einen nachträglich auf die Autobahn gesetzten Deckel etwas abgemildert. Er dient nicht nur dem Lärmschutz für die anliegenden Siedlungen, auf die Schnellstraße wurde ein Park mit Spielgelegenheiten gesetzt. Der Grummer Deckel wurde 1989 eingeweiht.
An der Abfahrt Bochum-Stadion liegen neben dem Ruhrstadion, der Spielstätte des VfL Bochum, auch die Veranstaltungshalle RuhrCongress Bochum, verschiedene Hotels, das Starlight Express Theater, in dem das Musical Starlight Express gezeigt wird, und das St.-Josef-Hospital, eines der vier großen Bochumer Krankenhäuser.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einmal im Jahr findet das Volksfest an den Grummer Teichen statt. Die Teiche wurden zwischen 1950 und 1970 als Naherholungsgebiet künstlich angelegt. In diesem Teil von Grumme, besonders im Bereich der alten Gaststätte Goeke (Josephinenstraße 65) oder am Kötterberg, wirkt Grumme eher wie eine Kleinstadt auf dem Land als ein Teil einer Metropolregion.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 2023 lebten 13.465 Einwohner in Grumme.
Strukturdaten der Bevölkerung in Grumme:
- Minderjährigenquote: 13,3 % [Bochumer Durchschnitt: 15,1 % (2023)]
- Altenquote (60 Jahre und älter): 30,3 % [Bochumer Durchschnitt: 29,1 % (2023)]
- Ausländeranteil: 11,5 % [Bochumer Durchschnitt: 16,7 % (2023)]
- Arbeitslosenquote: 5,7 % [Bochumer Durchschnitt: 8,9 % (2017)]
Das durchschnittliche Einkommen in Grumme liegt oberhalb des Bochumer Durchschnittes (2007).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Schlinkert: Die historische Entwicklung der Bäche im Einzugsbereich der Emscher im Nordwesten Bochums (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 44). Bochum Dezember 2023, S. 18–35.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2017 (Archivierte Kopie ( des vom 26. Februar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
- ↑ Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen dafür stehen im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum
- ↑ Michael Flöer: Die Ortsnamen des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Stadt Bochum und der Stadt Herne, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 14, Bielefeld 2020, S. 96/97.
- ↑ Willy Timm: Die Ortschaften der Grafschaft Mark, Stadtarchiv Unna, Schriftenreihe Heft 11, S. 54.
- ↑ Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 4 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Grumme).
- ↑ Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 165/166.
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 238.