Zweifarbige Palmlanzenotter

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Zweifarbige Palmlanzenotter

Zweifarbige Palmlanzenotter

Systematik
ohne Rang: Toxicofera
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Grubenottern (Crotalinae)
Gattung: Palmlanzenottern (Bothriechis)
Art: Zweifarbige Palmlanzenotter
Wissenschaftlicher Name
Bothriechis bicolor
(Bocourt, 1868)

Die Zweifarbige Palmlanzenotter (Bothriechis bicolor), auch Guatemala-Palmlanzenotter oder Zweifarbige Lanzenotter, ist eine Art der Palmlanzenottern (Bothriechis) innerhalb der Grubenottern (Crotalinae). Ihr Verbreitungsgebiet ist auf das südliche Mexiko und das Hochland von Guatemala sowie isoliert auf Teile Honduras beschränkt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zweifarbige Palmlanzenotter erreicht eine Körperlänge von maximal etwa 70 Zentimetern, wobei einzelne Exemplare auch bis zu einem Meter lang werden. Sie hat als ausgewachsenes Tier eine grüne oder blaugrüne Grundfärbung, Jungschlangen sind dagegen gelbgrün gefärbt. Die Bauchseite ist gelblichgrün und das Schwanzende ist schwarz. Im Regelfall besitzt die Schlange keine Zeichnung, gelegentlich kommen schwarze Flecken oder bläuliche Bereiche vor. Der Kopf ist auf der Oberseite ungezeichnet und gleichmäßig grün, ein Schläfenband fehlt in der Regel. Die Iris ist grün.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet der Schlange ist auf die östlichen Chiapas in Mexiko und das Hochland von Guatemala beschränkt. Sie kommt dort nur in den Bergregenwäldern und Nebelwäldern höherer Lagen zwischen 1200 und 2300 m vor. In Honduras kommt sie zudem isoliert im Bereich der Sierra de Merendón und der Cerro Santa Bárbara vor.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zweifarbige Palmlanzenotter ist eine von sieben Arten der Palmlanzenottern (Bothriechis) und damit der amerikanischen Grubenottern. Bis vor wenigen Jahren wurde die gesamte Gattung den Amerikanischen Lanzenottern (Bothrops) zugeordnet. Nach der Revision der ehemaligen Großgattung durch Burger 1971 und Steven D. Werman 1992 erfolgte die Zuordnung als eigene Gattung.[1]

Innerhalb der Palmlanzenottern stellt sie die Schwesterart der Grüngelben Palmlanzenotter (B. lateralis) dar, mit der sie vor allem gemeinsame Merkmale der Körper- und Kopfbeschuppung sowie molekularbiologische Merkmale teilt. Gemeinsam sind diese beiden Arten nächstverwandt mit Marchs Palmlanzenotter (B. marchi).

  N.N.  

 Ophryacus undulatus (als Schwesterart)


  Palmlanzenottern  

 Greifschwanz-Lanzenotter (B. schlegelii)


  N.N.  

 Schwarzgefleckte Palmlanzenotter (B. nigroviridis)


  N.N.  
  N.N.  

 Rowleys Palmlanzenotter (B. rowleyi)


   

 Gelbgefleckte Palmlanzenotter (B. aurifer)



  N.N.  
  N.N.  

 Grüngelbe Palmlanzenotter (B. lateralis)


   

 Zweifarbige Palmlanzenotter (B. bicolor)



   

 Marchs Palmlanzenotter (B. marchi)







Schlangengift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gifte von Grubenottern enthalten eine Mischung von Enzymen, niedermolekularen Polypeptiden, Metallionen und anderen, in ihrer Funktion bisher kaum verstandenen Komponenten. Entsprechend vielfältig sind die Wirkungen dieser Gifte. Wie bei allen Arten der Gattung hat das Gift der Zweifarbigen Palmlanzenotter entsprechend Gewebe zerstörende und neurotoxische Bestandteile.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steven D. Werman: Phylogenitic Relationships of Central and South American Pitvipers of the Genus Bothrops (sensu lato): Cladistic Analyses of Biochemical and Anatomical Characters. In: Jonathan A. Campbell, Edmund D. Brodie Jr.: The Biology of the Pitvipers. Selva, Tyler (Texas) 1992; S. 21–40, ISBN 0-9630537-0-1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brian L. Crother, Jonathan A. Campbell, David M. Hillis: Phylogeny and Historical Biogeography of the Palm-Pitvipers, Genus Bothriechis: Biochemical and Morphological Evidence. In: Jonathan A. Campbell, Edmund D. Brodie Jr. (Hrsg.): Biology of the Pitvipers. Selva, Tyler (Texas), 1992; S. 1–20, ISBN 0-9630537-0-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]