Ringhofen

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Gut Ringhofen
Gemeinde Drei Gleichen
Koordinaten: 50° 52′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 50° 52′ 20″ N, 10° 48′ 37″ O
Höhe: 296 m
Postleitzahl: 99869
Vorwahl: 036256
Gut Ringhofen (Thüringen)
Gut Ringhofen (Thüringen)

Lage von Gut Ringhofen in Thüringen

Teilansicht des Gutes
Teilansicht des Gutes

Das Gut Ringhofen besteht aus mehreren Gehöften eines früheren Ritterguts. Es gehört zu Mühlberg in der Gemeinde Drei Gleichen im Landkreis Gotha in Thüringen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gut Ringhofen liegt am nördlichen Ortsrand von Mühlberg in Richtung Wechmar an der Landesstraße 1045 südlich der Bundesautobahn 4. Der Ort befindet sich in Mittelthüringen am Südrand des Thüringer Beckens im Gebiet der Burgen Drei Gleichen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vorwerk der Burg Gleichen soll das Einzelgehöft im 10. Jahrhundert erbaut worden sein. In der Literatur ist die urkundliche Ersterwähnung am 9. März 1249 aktenkundig belegt.[1] Nach dem Aussterben der Grafen von Gleichen wurden 1631 die Hatzfelder ihre Nachfolger, bis 1793 auch dieses Geschlecht ausstarb. Ringhofen kam nun an Kurmainz und wurde dem Amt Mühlberg im Erfurter Staat angegliedert.[2] 1802 wurde Ringhofen preußisch und 1806 Teil des französischen Fürstentums Erfurt. Ab 1815 gehörte der Ort als Teil der Exklave Mühlberg zum preußischen Landkreis Erfurt im Regierungsbezirk Erfurt.

1816 schenkte der preußische König Friedrich Wilhelm III. das Rittergut Ringhofen, neben der Burg Gleichen und ihrem Vorwerk Freudenthal dem damaligen Oberst und späteren Generalfeldmarschall Karl von Müffling. Dieser hatte sich in den Befreiungskriegen gegen Napoleon besonders verdient gemacht. Er ließ das Rittergut Ringhofen beträchtlich erweitern und baute es zu einem ansehnlichen Herrensitz mit englischem Park aus. Es wurde nach dem Tod von Karl von Müffling von seinen Nachfolgern bewirtschaftet und bewohnt. 1920 wurde der damalige Besitzer von Müffling von den revolutionären Soldaten auf dem früheren Truppenübungsplatz Ohrdruf dorthin verschleppt und mehrfach mit Erschießen bedroht.[3] Daraufhin entschloss sich die schockierte Familie zur Übersiedlung nach München: „Ich gehe, weil Thüringen bestimmt noch einmal in die Hände der Roten kommen wird“. Das Gut wurde 1926 an den Kirchen- und Sozialfonds verkauft. Die Bewirtschaftung erfolgte durch Pächter. 1945 kam die Enteignung, und später übernahm die LPG „Bauernfreiheit Mühlberg“ das Anwesen. Es erfolgten keine Unterhaltungsmaßnahmen, die Gebäude verfielen. Ein Herrenhaus gibt es nicht mehr. Der frühere Park ist erheblich gelichtet.

Heute befindet sich auf dem nach der Wende sanierten Gut ein Reiterhof sowie ein Golfresort mit Restaurant und Hotel.[4]

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Panorama-Weg Röhrensee: Geo-Route. Am Wanderweg liegt der Ringhofer Teich mit klarem Quellwasser. Hier befand sich ab Anfang des 18. Jahrhunderts ein Bergwerk, in dem geringwertige Steinkohle abgebaut und Material für Alaun (Alaunhütte) und Vitriol gewonnen wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 233.
  2. Jakob Dominikus: Erfurt und das Erfurtische Gebiet. Nach geographischen, physischen, statistischen, politischen und geschichtlichen Verhältnissen. Eine von der Akademie der nützlichen Wissenschaften zu Erfurt mitgekrönte Preisschrift. 2. und letzter Teil. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793 (Rinkhofen: 2. Teil S. 48 )
  3. Alexander Freiherr von Seebach: Mit dem Jahrhundert leben. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1978. ISBN 3-87358-094-2. S. 64.
  4. Website des Gutes Ringhofen Abgerufen am 7. Februar 2012.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ringhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien