Gymnasium Fridericianum Erlangen
Gymnasium Fridericianum | |
---|---|
Schulform | Humanistisches Gymnasium |
Gründung | 1745 |
Adresse |
Sebaldusstraße 37 |
Ort | Erlangen |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 34′ 56″ N, 11° 1′ 32″ O |
Schüler | etwa 550 |
Leitung | Gerhard Nöhring |
Website | www.gymnasium-fridericianum.de |
Das Gymnasium Fridericianum ist ein Humanistisches Gymnasium in der Sebaldussiedlung im Osten der Stadt Erlangen.
Als erste Fremdsprache wird Latein unterrichtet. In der sechsten Klasse kommt Englisch dazu, ab der achten Klasse wird Griechisch gelehrt. Ab der zehnten Klasse kann Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache als Alternative zu Latein oder Englisch gewählt werden.
Seit 1975 existiert am Gymnasium Fridericianum die Schülerzeitung „humblatt“, die ein- bis zweimal jährlich veröffentlicht wird. Das „humblatt“ hat mehrere Preise gewonnen, darunter den dritten Platz beim Schülerzeitungswettbewerb des Bundespräsidenten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Schule wurde 1745 als Gymnasium Illustre Erlangense von Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth gestiftet. Ursprünglich war es vor allem dazu gedacht, der zwei Jahre zuvor gegründeten Friedrich-Alexander-Universität Studenten zuzuführen.
Das Gymnasium befand sich zunächst in einem Gebäude der ehemaligen Ritterakademie am Erlanger Holzmarkt (heutiger Name Hugenottenplatz). 1828 erfolgte der Umzug in das sogenannte Lange Haus (Theaterstraße 3). 1879 bezog das Gymnasium den Schulneubau auf dem ehemaligen Reformierten Friedhof in der Oberen Karlstraße. Nach dem letzten Umzug in den 1968 fertiggestellten Neubau in der Sebaldusstraße 37 wurde das Gebäude in der Oberen Karlstraße abgerissen. Hier entstand von 1970 bis 1974 der Neubau der Universitätsbibliothek. Das Gebäude der ehemaligen Ritterakademie wurde 1958 bis auf einige erhaltene Reste der Fassade abgerissen.
Beim heutigen Standort Sebaldusstraße befindet sich die Plastik Schiller von Wilhelm Uhlig aus dem Jahr 1975, deren Name sich jedoch auf den Familiennamen des Modells bezieht, nicht auf Friedrich Schiller.[1]
Ehemalige Schulleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1745-1748: Friedrich Oertel (1706–1748), seit 1736 Professor der Beredsamkeit und Dichtkunst
- 1748-1758 Friedrich Deubner
- 1758-1770: Johann Wiesner
- 1770-1776: Friedrich Schweigger
- 1776-1790: Johann Sartorius
- 1790-1803: Johann Lippert
- 1803-1811: Kaspar Besenbeck
- 1812-1814: Lorenz Gerlach
- 1814-1816: Johann Stutzmann
- 1816-1819: Johann Richter
- 1819–1862: Ludwig von Döderlein (1791–1863)
- 1862-1869: Ludwig von Jan
- 1869-1885: Friedrich Sartorius
- 1885–1899: Adolf Westermeyer
- 1899-1916: Karl Dietsch
- 1916-1919: Christoph Schoener
- 1919-1928: Ernst Knoll
- 1928-1933: Karl Bullemer (1933 wegen angeblichen Hochverrats in Schutzhaft genommen)
- 1933–1941: Paul Kegler
- 1941-1943: Wilhelm Schelter
- 1943-1945: Fritz Bihrle
- 1945-1950: Paul Kegler (wiedereingesetzt)
- 1950-1955: Ernst Höhne
- 1955-1970: Hans Strohm
- 1970-1981: Leo J. Suschko
- 1981-1985: Herbert Fuchs
- 1985-2000: Hanns Kuen
- 2000-2016: Gerhard Hammer
Bekannte Fridericianer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Conrad Geiger (1751–1808), deutscher Maler
- Georg Simon Ohm (1789–1854), deutscher Physiker
- Friedrich von Ammon (1791–1855), deutscher Professor der Theologie
- August Ebrard (1818–1888), deutscher reformierter Theologe
- Carl von Müller (1845–1933), Regierungspräsident in Unterfranken
- Hans Geiger (1882–1945), deutscher Physiker, Entwickler des Geigerzählers
- Ernst Penzoldt (1892–1955), Schriftsteller, Zeichner, Bildhauer und Karikaturist
- Gert Specht (* 1925), Chirurg in Harburg, Lübeck und West-Berlin
- Elke Sommer (* 1940), deutsche Schauspielerin, Sängerin, Regisseurin und Malerin
- Heinrich von Pierer (* 1941), langjähriger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG
- Michael Holm (eigentlich: Lothar Walter; * 1943), bekannter deutscher Sänger, Musiker, Songwriter und Produzent
- Ulrich Strunz (* 1943), Internist, Triathlet, Buchautor („Fitnesspapst“)
- Karl-Heinz Hiersemann (1944-1998), Politiker, Vizepräsident des Bayerischen Landtags
- Josef Schmidt (Philosoph) (* 1946), Philosoph und Jesuit
- Johannes Friedrich (* 1948), Evangelischer Theologe, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
- Peter März (* 1952), Historiker, von 2004 bis 2011 Leiter der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
- Karlheinz Brandenburg (* 1954), Elektrotechniker und Mathematiker, einer der Väter des mp3-Verfahrens zur Audiodatenkompression
- Joachim Herrmann (* 1956), Politiker, bayerischer Innenminister
- Florian Schwarthoff (* 1968), Leichtathlet
Bekannte Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jens Holzhausen (* 1963), seit 2006 Lehrer für Latein, Griechisch, evangelische Religionslehre (Seit 2008 apl. Prof. an der Universität Bamberg)
- Hermann Künneth (1892–1975), Mathematiker
- Erich Mulzer (1929–2005), Gymnasialprofessor, Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde, Vorsitzender der Altstadtfreunde Nürnberg
- Günter Wojaczek (1932–1997), Altphilologe und Fachdidaktiker der Alten Sprachen, absolvierte hier einen Teil seines Vorbereitungsdienstes für das Lehramt an Höheren Schulen
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jahresbericht 1952/53 des Gymnasiums Fridericianum, Erlangen: Gymnasium Fridericianum, 1953 (erscheint jährlich)
- Gymnasium Fridericianum: Festschrift zur Feier des 200jährigen Bestehens des Humanistischen Gymnasiums Erlangen 1745–1945. Erlangen: Gymnasium Fridericianum, 1950, 118 S.
- Gymnasium Fridericianum <Erlangen>: Von Herzen gern. Eine Festschrift zum 240jährigen Bestehen des Gymnasium Fridericianum Erlangen. Gymnasium Fridericianum Erlangen in Zusammenwirken mit dem Elternbeirat und der Vereinigung der Freunde des Humanistischen Gymnasiums e.V. Hrsg. von Wolfram Krehmer. Erlangen, 1985, XI, 299 S.
- Gymnasium Fridericianum <Erlangen>: Gymnasium Fridericianum. Festschrift zum 250jährigen Bestehen des Humanistischen Gymnasiums Erlangen [1745–1995]. [Hrsg.: Direktorat des Gymnasiums Fridericianum im Zusammenwirken mit dem Elternbeirat und der Vereinigung der Freunde des Humanistischen Gymnasiums e.V. – Redaktion: Wolfram Krehmer; Manfred Stoll]. Erlangen: Gymnasium Fridericianum, 1995, 235 S.
- Edeltraud Loos: Gymnasium Fridericianum. In: Christoph Friederich, Bertold Freiherr von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (Gesamtausgabe online).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Kunst in Erlangen (Memento des Originals vom 7. September 2010 im Internet Archive)
Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , seniorennetz-erlangen.de, Zugriff am 30. Januar 2012