Gymnasium Hammonense

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gymnasium Hammonense
Logo
Logo des Gymnasiums Hammonense
Schulform Gymnasium
Schulnummer 169572
Gründung 1657
Adresse

Adenauerallee 2

Ort 59065 Hamm
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 41′ 4″ N, 7° 49′ 7″ OKoordinaten: 51° 41′ 4″ N, 7° 49′ 7″ O
Träger Stadt Hamm
Schüler 740 (2022)
Lehrkräfte 55 (2022)
Leitung Jörg Asshoff
Website [1]

Das Gymnasium Hammonense ist das älteste Gymnasium in Hamm; es hat seine Wurzeln im Akademischen Gymnasium zu Hamm.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gymnasium Hammonense (Postkarte, ca. 1908)

Das Akademische Gymnasium nahm am 28. Mai 1657 seinen Lehrbetrieb auf, nachdem Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1655 die Gründung einer weiteren reformierten Hochschule in seinen westlichen Territorien erlaubt hatte.

In den drei Fakultäten Theologie, Jurisprudenz und Philosophie gab es jeweils eine Professur. Eine medizinische Fakultät fehlte.

Aufgrund des gemeinsamen reformierten Bekenntnisses sind im 17. Jahrhundert enge Beziehungen zu den Universitäten in den Niederlanden festzustellen, aber auch mit der Universität in Duisburg (gegr. 1655) und der Hohen Schule zu Burgsteinfurt stand das Akademische Gymnasium in Hamm in regem Austausch. Während im 17. und frühen 18. Jahrhundert zahlreiche Studenten, vor allem aus den Städten der Grafschaft Mark (z. B. Altena, Hagen, Hattingen, Kamen, Lüdenscheid, Lünen, Neuenrade, Plettenberg, Soest, Unna), nachweisbar sind, verengt sich das Einzugsgebiet im Verlauf des 18. Jahrhunderts deutlich. Ein Tiefpunkt der Entwicklung zeichnet sich um die Mitte des Jahrhunderts ab. 1755 waren noch sechs und 1766 gar kein Student mehr immatrikuliert.

Im Jahre 1781 wurde das Akademische Gymnasium mit der Hammer Lateinschule zusammengelegt. So entstand ein humanistisches Gymnasium, geprägt von den Reformvorstellungen des preußischen Ministers Karl Abraham von Zedlitz († 1793). 1782 wurde daher die neue Schulordnung des Gymnasiums Hammonense an allen protestantischen Schulen in Kleve-Mark eingeführt. Bestehen blieb hingegen die akademische Buchdruckerei. Einen Schwerpunkt bildete nun der Druck amtlicher Verlautbarungen für die in Hamm befindliche Märkische Kriegs- und Domänenkammer.

Das Anwachsen der Stadt Hamm im Zuge der Industrialisierung führte zu einer Verdopplung der Schülerzahl in nur 40 Jahren (1835: 95 Schüler; 1875: 178 Schüler). Ein dadurch notwendig gewordener Neubau konnte 1880 an der Brüderstraße eingeweiht werden. Dieses Gebäude wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seit 1956 hat das Gymnasium Hammonense seinen Standort an der Adenauerallee.

1958, 1960 und 1961 wurde am Staatlichen Gymnasium Hammonense je ein spezieller Förderkurs für aus der DDR geflohene Schüler eingerichtet, um sie ihrer Vorbildung entsprechend zum Abitur zu führen.[1]

In den 1960er Jahren stiegen die Schülerzahlen am Gymnasium Hammonense wie an allen Hammer Gymnasien stark an. So besuchten 1964 insgesamt 1832 Jungen und Mädchen die damals vier Gymnasien der Stadt, am 15. Januar 1967 waren es schon 2227, am 1. September 1968 dann 2697. Die Stadtverwaltung bat daher 1964 den Kultusminister um Errichtung eines weiteren Staatlichen Gymnasiums, die 1968 genehmigt wurde. Mangels ausreichender Finanzen für ein weiteres selbständiges Gymnasium gab am 29. März 1968 der damalige Leiter des Gymnasiums Hammonense Kusian die Gründung einer Außenstelle seines Gymnasiums zum Beginn des Schuljahres 1968/69 bekannt. Das Staatliche Gymnasium II nahm seinen Betrieb im Sommer 1968 an der Sorauer Straße 20 (heute Dr.-Voßhage-Str. 1) im Hammer Norden auf, der Unterricht erfolgte in provisorisch errichteten Pavillons und z. T. in Fremdräumen. Zunächst pendelten Lehrer zwischen den Standorten und „Wanderklassen“ zwischen Räumen und Sporthallen, bis zum 1. Januar 1973 das Galilei-Gymnasium verselbständigt wurde. Gründungsrektor war der vorher am Gymnasium Hammonense lehrende Hans-Dieter Voßhage.

In drei Bauabschnitten wurden 1967 der Ost-West-Trakt zweigeschossig aufgestockt, 1971–1973 der zweigeschossige doppelhüftige Naturwissenschaftliche Trakt an den Ostflügel angebaut sowie zwischen 1972 und 1974 der Nord-Süd-Trakt um eine zweite Hüfte erweitert und aufgestockt. Die neue Kapazität an Klassen und Fachräumen übertraf die Erstausstattung um das Dreifache: 30 Klassenzimmer standen nun zur Verfügung, außerdem ein Sprachlabor mit Studio, zwei AV-Medienräume und Großgruppenraum, Schülerbücherei, Musikzimmer, Zeichensaal, Werkraum, Textilraum und neue Verwaltungsräume sowie ein Wartebereich für auswärtige Schüler.

Bekannte Professoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theologen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juristen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philosophen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktoren und Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle:[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Friedrich Wachter: Geschichtliche Nachrichten über das Hammsche Gymnasium. Hamm 1818.
  • Theodor Berndt: Aeltere Geschichte des Königlichen Gymnasiums in Hamm. 1781–1836, Hamm 1909.
  • Festschrift zur Feier des 250jährigen Bestehens des Königlichen Gymnasiums zu Hamm i.W., Hamm 1907.
  • Festschrift zur 300-Jahr-Feier des Staatlichen Gymnasiums in Hamm. 1657–1957, Hamm 1957.
  • Manfred Komorowski: Die Schriften des Akademischen Gymnasiums Hamm/Westfalen (1657–1781): Eine vorläufige Bilanz, in: Gutenberg-Jahrbuch 1992, S. 275–297.
  • Verein der Freunde des Gymnasium Hammonense e. V. (Hrsg.): Festschrift zur 325-Jahr-Feier des Gymnasium Hammonense. 1657–1982, Hamm 1982.
  • Festschrift zur 350-Jahr-Feier des Gymnasium Hammonense. 1657–2007, hrsg. vom Gymnasium Hammonense, Hamm 2007 ISBN 978-3-00-021512-4
  • Volker Pirsich (Hrsg.): Professoren, Studenten, Bücher. Hamm im 17. und 18. Jahrhundert. Hamm: Griebsch & Rochol 2009. ISBN 978-3-9813092-0-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vergl. dazu Gunda Wiegard: Von dort kamen wir, wohin gehen wir jetzt? Die gemeinsame Schulzeit am Hammonense als Schnittpunkt im Leben geflüchteter DDR-Schüler. Münster 1995.
  2. Sämtliche Angaben zu den genannten Schülern sind den u.g. Festschriften des Gymnasiums Hammonense sowie den „Mitteilungen des Vereins der Freunde des Gymnasium Hammonense zu Hamm“ (zuletzt Heft 63, Dezember 2008) entnommen. Weitere Auskünfte gibt die Schulleitung des Gymnasiums Hammonense.