Günther Mittergradnegger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gedenktafel für Günther Mittergradnegger am Haus Aribo in Millstatt.

Günther Anton Mittergradnegger (* 28. Jänner 1923 in Klagenfurt als Günther Anton Mittergradnegger-Wohlfahrt;[1]25. Februar 1992 ebenda) war ein österreichischer Chorleiter und Komponist.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günther Mittergradnegger (bis 1936 Mittergradnegger-Wohlfahrt) wurde am 28. Jänner 1923 als erstes Kind des aus der Gemeinde Glanegg stammenden Gerichtsbeamten Anton Mittergradnegger (bis 1936 Mittergradnegger-Wohlfahrt; * 8. Juni 1884) und der aus der Gemeinde Gmünd stammenden Margaretha Anna Mittergradnegger (geborene Leditznig; bis 1936 Mittergradnegger-Wohlfahrt; * 27. November 1900) in Klagenfurt geboren und am 5. Februar 1923 auf den Namen Günther Anton getauft.[3] Die Eltern hatten am 2. August 1922 in Maria Saal geheiratet.[1][3]

Der Vater wurde im Jahr der Geburt von Sohn Günther als Grundbuchführer an das Bezirksgericht Millstatt versetzt. Die Familie wohnte dort im Haus Aribo (Spittaler Straße 11) und blieb bis 1936. In der Volksschulzeit erhielt Günther Mittergradnegger bereits Klavierunterricht. Seit 1933 besuchte er die Bundeserziehungsanstalt für Knaben in Wien, die im heutigen Kommandogebäude General Körner untergebracht war.[4]

Im Jahr 1936 beantragte der Vater die Versetzung an das Bezirksgericht Klagenfurt, die wohl aufgrund seiner Nähe zum katholisch-autoritären Regime[5] auch bewilligt wurde. Im selben Jahr wurde Anton Mittergradnegger-Wohlfahrt durch Bescheid der Landeshauptmannschaft Kärnten als Sohn von Michael Mittergradnegger legitimiert und die Familie änderte ihren Nachnamen in Mittergradnegger.[3] Nach dem Gymnasiumsbesuch in Wien besuchte Günther Mittergradnegger ab 1937 die Lehrerbildungsanstalt Klagenfurt.[2] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Mittergradneggers Vater im Jahr 1939 wegen seiner Nähe zum Ständestaat als politisch unzuverlässig zwangspensioniert. Im April 1942 wurde Mittergradnegger zur Wehrmacht einberufen und nach der Grundausbildung im Gebirgsjägerregiment 139 im Westkaukasus und in Norwegen eingesetzt.[4]

Am 25. Mai 1947 heiratete er standesamtlich in Maria Feicht die Erika Stanner (* 23. Februar 1925; † 9. November 2019),[6] die er im Mai 1945 – damals war diese noch Maturantin an der Lehrerbildungs-Anstalt Bahnhofstraße – kennengelernt hatte.[1] Am 3. August 1947 fand die kirchliche Trauung in Klagenfurt statt.[1] Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Erika und Wolfgang, hervor.

Grab von Günther Mittergradnegger am Friedhof Annabichl in Klagenfurt.

Er besuchte das Konservatorium Klagenfurt bei Robert Keldorfer.[2][7] Danach studierte er an der Universität Wien Volkskunde und Musikwissenschaft und schloss dieses Studium im Jahr 1964 mit der Promotion zum Dr. phil. ab.[2][7]

Mittergradnegger war hauptberuflich Lehrer und gründete im Oktober 1948 den Kärntner Madrigalchor Klagenfurt aus jungen Kärntner Lehrern, dazu Studenten der damaligen Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt, und leitete diesen bis zum Jahr 1974.[2][7] Das Repertoire des Chores umspannt Literatur vom gregorianischen Choral bis hin zur zeitgenössischen Musik, vor allem jedoch auch der Pflege des Volksliedes und des Kärntnerliedes im Speziellen. Mittergradnegger schaffte es, den Chor alsbald als zu einem der bekanntesten Ensembles in der Kärntner und österreichischen Chorlandschaft zu etablieren und unternahm auch zahlreiche Auslandsreisen (1951 Italien, 1953 Wales, 1964 Finnland, 1972 Sowjetunion). Bei Wettbewerben errang der Chor zahlreiche Preise – 1954 in Arezzo (1. Preis); 1966 in Middlesbrough, England (1. Preis. Gemischter Chor, 1. Preis: Gemischter Kammerchor, 2. Preis: Frauenchor); 1974 Großer Kulturpreis des Landes Kärnten. Seit 1989 ist der Madrigalchor berechtigt, das Kärntner Landeswappen zu führen.

Zusammen mit dem Mundartdichter Gerhard Glawischnig schuf Mittergradnegger als Komponist auch selbst zahlreiche Kärntner Mundartlieder und tat sich als einer der bedeutendsten Vertreter des Neuen Kärntnerliedes hervor. Nebenbei komponierte er auch Messen und vertonte hochdeutsche Chorlieder. Ab dem Jahr 1975 war er verantwortlicher Redakteur der Kärntner Kulturzeitschrift Die Brücke.[8]

Günther Mittergradnegger wurde auf dem Zentralfriedhof Annabichl (Klasse II, Feld 20, Reihe S, Nr. 19) in Klagenfurt beigesetzt.[9]

Kontroverse über NSDAP-Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als sich die Stadt Klagenfurt mit Straßennamen von Personen mit Verbindung zum Nationalsozialismus beschäftigte, wurde auch bekannt, dass eine Mitglieder-Karteikarte der NSDAP für Günther Mittergradnegger mit der Mitgliedsnummer 10.082.124 existiert.[10] Auf dieser ist der Name falsch als „Mittergradenegger Günther“ angeführt. Nach dieser Kartei hätte Mittergradnegger am 4. Oktober 1943 die Aufnahme in die NSDAP beantragt und wäre rückwirkend zum 1. September 1942 aufgenommen worden.[11] In einem Dokument des Gedenkbeirats der Stadt Klagenfurt über eine vorgeschlagene Zusatztafel zur Mittergradneggerstraße wird außerdem angeführt, dass Mittergradnegger Oberscharführer in der Hitlerjugend war.[12] 2022 veröffentlichte der Historiker Wilhelm Wadl in der Zeitschrift des Geschichtsvereins für Kärnten die These, dass Günther Mittergradnegger nie NSDAP-Mitglied war.[4] Zur Mitgliedschaft in der Hitlerjugend wird angeführt, dass diese verpflichtend war und dass Mittergradnegger den Rang des Oberscharführers automatisch erhielt, da er von Anton Anderluh damit beauftragt wurde, die Spielschar – den Schulchor der Lehrerbildungsanstalt – zu leiten. Mittergradnegger war zu der Zeit 16 Jahre alt.[13] Seine These begründet Wadl damit, dass Mittergradnegger, da seine Familie streng katholisch war und sein Vater von den Nationalsozialisten wegen politischer Unzuverlässigkeit zwangspensioniert wurde, sich wohl nur wenig zur NSDAP hingezogen fühlte.[14] Weiters wäre Mittergradnegger zum Zeitpunkt der angegebenen Antragstellung bereits im Kriegsdienst in Norwegen gewesen, das Beitrittsansuchen von ihm wäre nicht vorhanden, die Berufsbezeichnung „Lehrer“ wäre falsch, da er zu der Zeit Wehrmachtssoldat war, sein Name ist falsch geschrieben, was bei einer Beteiligung des Antragstellers schwer möglich wäre. Sein Antrag wäre Teil einer Sammlung von Nachreichungen im Jahr 1944, wobei zwei Anträge dieser Sammlung zurückgewiesen worden wären, da die Antragsteller bereits Parteimitglied waren, was die Antragsteller persönlich wohl gewusst hätten.[15] Zuletzt argumentiert Wadl, dass laut Organisationshandbuch der NSDAP eine Aufnahme erst dann rechtswirksam wäre, wenn die Mitgliedskarte ausgehändigt wurde. Dies wurde üblicherweise durch den Ortsgruppenleiter in einer Mitgliederversammlung durchgeführt. Die Neumitglieder mussten dabei einen Eid ablegen. Bei Mittergradnegger wäre das aber nicht möglich gewesen, da er bis Mai 1945 im Kriegseinsatz war.[16]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiligenbluter Krippenmesse – für gemischten Chor mit Orgelzwischenspielen[17]
  • Die Weihnachtsgeschichte – nach dem Evangelisten Lukas[17]
  • Wir feiern heut’ Advent – Adventkantate für die Kleinsten[17]
  • Die Gailtaler Weihnacht – Solo für Chor[17]
  • Der Weg nach Emmaus – Solo für Chor[17]
  • Kleine Pfingstmotette – Solo für Chor[17]
  • Lieder für Feste, Feiern und frohes Singen – für Gemeinschaftschor und kleine Bläserbesetzung[17]
  • Aus der Liedermappe des Kärntner Lehrerquintetts – Solo für Chor[17]
  • Kärntner Bildstöcklmesse – Solo für Chor[17]
  • Kinder singen – Lieder für Kindergarten, Schule und Familie[17]
  • Drei kleine geistliche Chöre – Solo für Chor[17]
  • Chume, chum, geselle min – für Chor[17]
  • Fünf amerikanische Negro-Spirituals – für gemischten Chor[17]
  • Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder – Kantate für Kinderchor und Begleitinstrumente[17]
  • O Mensch, dein Bild – Aschermittwoch-Kantate für gemischten Chor, Orchester, Orgel und Holzbläser[17]
  • Ich hab dir ein Lied gesponnen – Liederzyklus nach zeitgenössischer afrikanischer Lyrik für Tenor und Gitarre, eingerichtet von Konrad Ragossnig[17]
  • Fröhliche Kräuterwelt – Zyklus für Chor a cappella[17]
  • Missa Domitiani für Chor und Orgel – Missa brevis[17]
  • Kleine Psalmenmotette – für gemischten Chor[17]
  • Drei Laub auf einer Linden – für gemischten Chor[17]
  • Requiem – für gemischten Chor und Einzelstimmen[17]
  • Drei Evangelienmotetten – für Chor a cappella[17]
  • Missa a cappella – für gemischten Chor[17]
  • Polsterzipfelreime – Kinderverse für Solostimme[17]
  • Ich treib in meinen Träumen – für Chor a cappella nach zeitgenössischer afrikanischer Lyrik[17]
  • Der kleine Prinz – für gemischten Chor und Soli[17]
  • für gemischten Chor und Soli – für gemischten Chor a cappella[17]
  • Ringlspiel – für Chor a cappella[17]
  • für Chor a cappella – Ein Liedzyklus für Chor a cappella[17]
  • Karelische Impression – Drei Chöre an Kärnten nach Texten von Otto Maria Polley[17]
  • Cantus carinthicus. Bilder aus der Geschichte Kärntens – Kantate für Soli, Chor, Soloinstrumente und Sprecher nach Texten von Gerhard Glawischnig[17]
  • Markuspassion – für gemischten Chor[17]
  • Sieben Sinnsprüche des Omar Chayyām – für gemischten Chor[17]
  • Millstätter Passion – für Soli, gemischten Chor, Bläser, Schlagzeug und Orgel[17]
  • Unter der Linden – für gemischten Chor[17]
  • Viele Tiere groß und klein – Kantate für Kinderchor und Schlaginstrumente[17]
  • Laßt springen die Füße – Schul- und Jugendmusik (1945–1955)[17]
  • Glückskind und Pechmarie – Schul- und Jugendmusik (1945–1955)[17]
  • Liebe lange Straße – Schul- und Jugendmusik (1945–1955)[17]
  • A Stern ist niederg'fallen – Kantate für Einzelstimmen, gemischten Chor und Instrumente nach einer Weihnachtslegende von Wilhelm Rudnigger (1949)[17]
  • Dies ist das Land – Aus „Schwarzer Orpheus“, für gemischten Chor (1950)[17]
  • Heiteres Herbarium – nach Texten von Karl Heinrich Waggerl für Tenor und Gitarre (1959/1972)[17]
  • Stiller als eine Wolke – Chorzyklus für gemischten Chor a cappella nach Texten von Gerhard Glawischnig (1964)[17]
  • Kinderwelt – Szenische Kantate für Kinder und Instrumente (1970/1980)[17]
  • Kärntner Hochzeitsmesse – nach alten und neuen Kärntner Weisen für gemischten Chor (1970)[17]
  • Kleine deutsche Messe – für Männerchor a cappella (1978)[17]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1971 Verleihung des Berufstitels Professor durch den Bundespräsidenten[2]
  • 1974 Großer Kulturpreis des Landes Kärnten[2]
  • 1978 Würdigungspreis für Musik des Landes Kärnten[2]
  • 1983 Goldenes Verdienstkreuz des Landes Kärnten[2]
  • 1986 Österreichisches Ehrenkreuz 1. Klasse für Wissenschaft und Kunst[2]
  • 1998 Benennung einer Straße „Mittergradneggerstraße“ im Klagenfurter Stadtteil Völkermarkter Vorstadt[18]
  • Gedenktafel am Haus Aribo in Millstatt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erika Jung-Mittergradnegger, Robert Jung: Klangwelten: Günther Mittergradnegger – Lebensmosaik. Eine Dokumentation (= Das Kärntner Landesarchiv. Band 42). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt am Wörthersee 2013, ISBN 978-3-900531-93-5 (712 S., mit Beiträgen von Birgit Jung, Werner Gruber und Sepp Ortner).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werke von und über Günther Mittergradnegger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Nikolaus Fheodoroff: Mittergradnegger Günther. Biografie. In: Musikdatenbank von mica – musicaustria.at. Music Information Center Austria, 1991, archiviert vom Original am 12. September 2021; (mit Link zum Werkeverzeichnis).
  • Kärntner Madrigalchor Klagenfurt
  • Seite über Günther Mittergradnegger gestaltet von seinen Nachfahren

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Geburtsbuch Klagenfurt-St. Ruprecht, tom. XVII, fol. 197 (Faksimile), abgerufen am 9. Januar 2024
  2. a b c d e f g h i j Alexander Rausch: Mittergradnegger, Günther. In: Oesterreichisches Musiklexikon online. doi:10.1553/0x0001d9c9 (musiklexikon.ac.at [abgerufen am 9. September 2021]).
  3. a b c Trauungsbuch Maria Saal, tom. V, fol. 136 (Faksimile), abgerufen am 9. Januar 2024
  4. a b c Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 653–674.
  5. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 659.
  6. Parte für Erika Mittergradnegger, abgerufen am 9. Januar 2024
  7. a b c Nikolaus Fheodoroff: Mittergradnegger Günther. Biografie. In: Musikdatenbank von mica – musicaustria.at. Music Information Center Austria, 1991, archiviert vom Original am 12. September 2021; (mit Link zum Werkeverzeichnis).
  8. Die Brücke (seit 1975) im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Abgerufen am 4. Oktober 2017.
  9. Verstorbenensuche Günther Mittergradnegger. In: klagenfurt.at, abgerufen am 12. September 2021.
  10. Bundesarchiv: R 9361-IX KARTEI Personenbezogene Unterlagen der NSDAP.- Mitgliederkartei.- Gaukartei /28811081.
  11. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 654, Abbildung 2.
  12. Gedenk- und Erinnerungsbeirat Klagenfurt am Wörthersee: [Straßenverzeichnis]. (PDF; 35 kB) Mittergradneggerstraße. In: klagenfurt.at. 9. September 2019, S. 3, archiviert vom Original am 16. Februar 2022; abgerufen am 9. Juni 2022..
  13. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 663.
  14. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 662.
  15. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 668–670.
  16. Wilhelm Wadl: „Ich bin nicht registrierungspflichtig“ – Günther Mittergradneggers angebliche NSDAP-Mitgliedschaft. In: Carinthia I. 212. Jahrgang. Klagenfurt 2022, S. 674.
  17. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at Werkverzeichnis von Günther Mittergradnegger. Mit Biografie. In: Musikdatenbank von mica – musicaustria.at. Music Information Center Austria, 23. Februar 2020, archiviert vom Original am 12. September 2021; (Werk 1–15 von 48 wird angezeigt; Mementos weiterer verfügbar).
  18. Hermann Theodor Schneider: Neue Straßennamen in Klagenfurt. In: Carinthia I. 188. Jahrgang. Klagenfurt 1998, S. 586 (onb.ac.at [abgerufen am 13. Dezember 2022]).