Hämaskos

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Klassifikation nach ICD-10
K66.1 Hämoperitoneum
S36.8 Verletzung sonstiger intraabdominaler Organe
- Peritoneum
R18 Aszites
- Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Hämaskos (männlich, aus griechisch αίμα, „Blut“ und ασκός, „Schlauch“) oder als Hämatoperitoneum oder Hämoperitoneum wird eine Blutung in die freie Bauchhöhle bezeichnet. Sie ist potenziell lebensbedrohlich. Blutungen in den Peritonealraum sind nach Verletzungen und Operationen, durch spontane Ruptur eines Aortenaneurysmas, eines Hämangioms der Leber oder des Eileiters oder auch bei allgemeiner Blutungsneigung (hämorrhagischer Diathese) möglich. Neben starken Schmerzen im Bauchraum durch die peritoneale Reizung sind schnell Zeichen des Schocks und des Blutverlustes (Blässe, Schwäche, schlechter Allgemeinzustand) zu verzeichnen. Das Abhorchen des Abdomens zeigt eine Abschwächung der Darmgeräusche, bei schlanken Menschen ist eine Zunahme des Bauchumfanges festzustellen. Im Blutbild zeigt sich neben einem Abfall von Erythrozytenzahl und Hämatokrit praktisch immer eine Leukozytose. Die Behandlung besteht in erster Linie aus der operativen Absaugung des Blutes und Versorgung der jeweiligen Blutungsquelle. Gleichzeitig muss der Blutkreislauf durch Volumensubstitution und gegebenenfalls durch Bluttransfusion stabilisiert werden.

Im weiteren Sinne wird manchmal auch ein blutiger Aszites als Hämaskos bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter H. Hörl, Christoph Wanner: Dialyseverfahren in Klinik und Praxis: Technik und Klinik. 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2004, S. 87/88 (auf Google Books)
  • Ulrich Kuhlmann: Nephrologie: Pathophysiologie – Klinik – Nierenersatzverfahren. 5. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008, S. 604 (auf Google Books)
  • D. Weitzel, E. Dinkel, M. Dittrich, H. Peters, R. Graf, C. Kupferschmid, D. Lang: Pädiatrische Ultraschalldiagnostik. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1984, S. 254 f. (auf Google Books)
  • Rainer Nowack, Reiner Birck, Thomas Weinreich: Dialyse und Nephrologie für Pflegeberufe. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2003, S. 226 (auf Google Books)
  • Karlheinz Seitz, Andreas Schuler, Gerhard Rettenmaier: Klinische Sonographie und sonographische Differenzialdiagnose, 2 Bände, 2. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008, S. 360 (auf Google Books)
  • Wolfram Wermke: Sonographische Differenzialdiagnose der Leber. Deutscher Ärzteverlag, 2006 (auf Google Books)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]