Hédervár

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Hédervár
Wappen von Hédervár
Hédervár (Ungarn)
Hédervár (Ungarn)
Hédervár
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Westtransdanubien
Komitat: Győr-Moson-Sopron
Kleingebiet bis 31.12.2012: Mosonmagyaróvár
Kreis: Mosonmagyaróvár
Koordinaten: 47° 50′ N, 17° 27′ OKoordinaten: 47° 49′ 52″ N, 17° 27′ 17″ O
Fläche: 14,28 km²
Einwohner: 1.323 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 96
Postleitzahl: 9178
KSH-kód: 12308
Struktur und Verwaltung (Stand: 2022)
Gemeindeart: Gemeinde
Bürgermeister: József Juhász[1] (parteilos)
Postanschrift: Fő u 42.
9178 Hédervár
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)
Schloss Khuen-Héderváry
Schloss Khuen-Héderváry

Hédervár [ˈheːdervaːr] (deutsch Heidrichsturn[2]) ist eine Gemeinde im Kreis Mosonmagyaróvár im Komitat Győr-Moson-Sopron im Nordwesten Ungarns.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt auf der Kleinen Schüttinsel zwischen der Kreishauptstadt Mosonmagyaróvár und dem Komitatssitz Győr. Nachbargemeinden sind Ásványráró, Darnózseli und Lipót.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegend um Hédervár war bereits zur Bronzezeit besiedelt. Zur Zeit der Römer verlief nördlich von Hédervár an der Donau der Limes Pannonicus. Archäologische Ausgrabungen aus dem Jahr 1961 lassen vermuten, dass unter dem heutigen Schloss Khuen-Héderváry und auf dem sogenannten Zsidó-domb (dt. Judenhügel) Wachtürme gestanden haben könnten. Zur Zeit der Herrschaft Großfürst Gézas ließ sich der Hainburger Ritter Héder in der Gegend nieder und ließ hier ab 1162 die Burg Héder (ung. Héder vára) errichten, die erstmals 1395 als Castellanus magistri Johannis filii Hedrici de Hedrehuara urkundlich erwähnt wurde. Der Ort Hédervár wurde erstmals 1210 urkundlich erwähnt und erhielt 1658 den Status einer Minderstadt, den er bis 1886 behielt. Hédervár war bis 1873 im Besitz der Adelsfamilie Viczay und ging dann als Erbe an den späteren Ministerpräsidenten Ungarns Károly Khuen-Héderváry über, der das Schloss von István Möller 1906/07 umbauen ließ. Im Jahr 1907 gab es in der damaligen Kleingemeinde 123 Häuser und 937 Einwohner auf einer Fläche von 2428 Katastraljochen. Sie gehörte zu dieser Zeit zum Bezirk Tószigetcsilizköz im Komitat Győr.[3] Im Zweiten Weltkrieg diente das Schloss als Kanzleigebäude der Deutschen Botschaft und wurde nach der Eroberung durch die Rote Armee als Lazarett genutzt.[4]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hédervár unterhält Partnerschaften mit folgenden Gemeinden:[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Römisch-katholische Kirche Szent Mihály, 1755 im barocken Stil erbaut
  • Römisch-katholische Kapelle Boldogasszony, ursprünglich Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut, Ende des 17. Jahrhunderts umgebaut
  • Schloss Khuen-Héderváry
    • Sphinxfiguren am Eingang zum Schloss aus dem 18. Jahrhundert
    • Füllhorn-Säule im Schlosspark aus dem 18. Jahrhundert
  • Pestsäule
  • Skulptur Kampf der Kentauren (Kentaurok harca), erschaffen 1885
  • Skulptur Kolorádó-bogár, in Erinnerung an das erste Auftreten des Kartoffelkäfers in Hédervár 1947
  • Millenniumsdenkmal zur Staatsgründung

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Hédervár verläuft die Landstraße Nr. 1401, von der der die Landstraßen Nr. 1403 und Nr. 1411 abzweigen, wenige Kilometer südlich die Hauptstraße Nr. 1 und die Autobahn M1. Es bestehen Busverbindungen nach Mosonmagyaróvár und Győr. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich südwestlich in Kimle-Károlyháza.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helyi önkormányzati választások 2019 - Hédervár (Győr-Moson-Sopron megye). Nemzeti Választási Iroda, 13. Oktober 2019, abgerufen am 15. Juli 2022 (ungarisch).
  2. Fritz Zimmermann: Historisch-ethnographische Analyse der deutschen Siedlung im Pressburgerland. W. Braumüller, 1980, ISBN 978-3-7003-0239-1 (google.com [abgerufen am 11. Juli 2023]).
  3. Hédervár. In: A Magyar Korona Országainak helységnévtára 1907. Budapest 1907, S. 385 (ungarisch).
  4. Helytörténet. In: hedervar.hu. Abgerufen am 15. Juli 2022 (ungarisch).
  5. Testvérközségek. In: hedervar.hu. Abgerufen am 15. Juli 2022 (ungarisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hédervár – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien