Voltlage

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Wappen Deutschlandkarte
Voltlage
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Voltlage hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 26′ N, 7° 45′ OKoordinaten: 52° 26′ N, 7° 45′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osnabrück
Samtgemeinde: Neuenkirchen
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 42,35 km2
Einwohner: 1839 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49599
Vorwahl: 05467
Kfz-Kennzeichen: OS, BSB, MEL, WTL
Gemeindeschlüssel: 03 4 59 032
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Overbergstraße 4
49599 Voltlage
Website: www.voltlage.de
Bürgermeister: Hermann Dreising (CDU)
Lage der Gemeinde Voltlage im Landkreis Osnabrück
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Karte

Voltlage ist eine Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde Neuenkirchen im Westen des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voltlage liegt im westlichen Bramgau am Übergang zum Tecklenburger Land.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voltlage grenzt im Norden an Fürstenau, im Nordosten an Merzen, im Osten an Neuenkirchen sowie im Süden an Recke und im Westen an Hopsten (beide Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile Voltlage

Die Gemeindeteile sind

  • Höckel
  • Voltlage – Sitz der Gemeindeverwaltung
  • Weese

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Pfarrkirche St. Katharina prägt das Bild des Ortskerns.

Bis 1400 gehörte Voltlage zur Grafschaft Tecklenburg. Mit der Niederlage der Grafen von Tecklenburg gegen die Bischöfe vom Bistum Münster und Bistum Osnabrück wurde Voltlage ein Teil des Hochstifts Osnabrück. Voltlage gehörte seitdem bis 1802 zum Bistum Osnabrück. Nach der französischen Besetzung bis 1814 kam Voltlage infolge des Wiener Kongress an das Königreich Hannover. Mit der Niederlage des Königreichs Hannover von 1866 wurde Voltlage Teil von Preußen.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voltlage ist zum größten Teil römisch-katholisch. Der Hochaltar und die Seitenaltäre der 1766 geweihten katholischen Pfarrkirche St. Katharina stammen von dem Bildhauer Johann Heinrich König (1705–1784) aus Münster (Westfalen).

Kriegsende in Voltlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9. April 1945: Britische Panzer durchqueren Voltlage

Nachdem die britischen Streitkräfte mit der Operation Plunder ab dem 23. März 1945 den Rhein überquerten und innerhalb weniger Tage durch das Münster- und Tecklenburger Land vorrückten, geriet auch Voltlage in das Kampfgebiet. Als die 156. Brigade der 52nd (Lowland) Infantry Division am 7. April das Nachbardorf Halverde kampflos eroberte, wandte sich das Kriegsgeschehen am Folgetag auf Voltlage und Weese zu. Die Kämpfe am Sonntag, den 8. April um Voltlage gingen als der „blutige Weiße Sonntag“ in die Geschichte des Dorfes ein.[2]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1972 wurden mit der Gebietsreform in Niedersachsen die Gemeinden Höckel und Weese eingegliedert, welche zuvor dem Landkreis Bersenbrück als selbstständige Gemeinden angehörten.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in Voltlage seit 1987

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Voltlage im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.

Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[4] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.

Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die Volkszählungsergebnisse einschließlich der Orte, die am 1. Juli 1972 eingegliedert wurden.[3]

Jahr Einwohner
1961 1704
1970 1648
1987 1587
1990 1645
1995 1739
2000 1769
2005 1825
2010 1782
2011 1754
2015 1743
2017 1717
2018 1732
2020 1779

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[5] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.

Rat der Gemeinde Voltlage: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
CDU GRÜNE Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahlperiode % Mandate % Mandate % Gesamtanzahl der Sitze im Rat %
2021–2026 90,3 10 9,7 1 100 11 75,2
2016–2021 92,2 10 7,8 1 100 11 67,3
2011–2016 87,1 10 12,9 1 100 11 65,5
2006–2011 90,6 10 9,4 1 100 11 63,7
2001–2006 88,5 10 11,5 1 100 11 71,4
1996–2001 94,7 11 5,3 0 100 11 77,1
Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[6], Landkreis Osnabrück[7][8],
neuenkirchen-os.de .
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit November 2016 der Landwirt Norbert Trame.[9] Sein Vorgänger war Bernhard Egbert (CDU), der das Amt 15 Jahre lang innehatte.[10]

  • seit 2021 Hermann Dreising (CDU)
  • 2016–2021 Norbert Trame (CDU)
  • 2001–2016 Bernhard Egbert (CDU)
  • 1981–2001 August Mönter (CDU)[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen besteht aus drei Ähren, die die Ortsteile Voltlage, Weese und Höckel symbolisieren und einem gebrochenen Wagenrad, welches für die Namenspatronin Katharina von Alexandrien der Voltlager Kirche steht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heimatmuseum in Höckel

Es gibt ein Heimatmuseum in Höckel.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grundstein für die katholische Kirche St. Katharina im Ortskern von Voltlage wurde im Jahre 1752 gelegt. Äußerlich macht die Kirche einen sehr schlichten Eindruck, im Innenraum befindet sich jedoch einer der prachtvollsten Barockaltäre des Umkreises. Außerdem befindet sich in der Katharinenkirche eine seltene Klausing-Orgel.


Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es bestehen einige Busverbindungen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück von Voltlage nach Neuenkirchen, Merzen, Fürstenau, Recke und eine stündliche Verbindung nach Osnabrück.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindertagesstätte St. Katharina
  • Kindergarten St. Katharina
  • Overberggrundschule

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Detail der Overberg-Statue im Ortszentrum

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Mönter († 15. August 2017), ehemaliger Bürgermeister in Voltlage
  • Hermann Rotermann († 15. Januar 2013), Pastor

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Wegmann: Das Kriegsende zwischen Ems und Weser 1945. 2. erweiterte Auflage, H. Th. Wenner, Osnabrück 2000, ISBN 3-87898-367-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Voltlage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Christian Geers: 8. April 1945: Der „blutige Weiße Sonntag“ in Voltlage. In: NOZ.de (Neue Osnabrücker Zeitung). 5. April 2015, abgerufen am 2. April 2018.
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
  4. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 12. November 2014
  6. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
  7. Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 528 kB)
  8. Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11. September 2011 (enthält auch Ergebnisse 2006). (PDF 8,0MB S. 39 Spalte "Gemeindewahlen") Landkreis Osnabrück, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2016; abgerufen am 6. März 2016.
  9. Peter Selter: Norbert Trame neuer Voltage Bürgermeister. noz.de, 3. November 2016.
  10. Peter Selter: Bernhard Egbert bewies gutes Händchen für Voltlage. noz.de, 3. November 2016.
  11. https://traueranzeigen.noz.de/traueranzeige/august-moenter August Mönter; Nachruf der Gemeinde