HC Bozen

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HCB Südtirol Alperia
Größte Erfolge
Vereinsinformationen
Geschichte HC Bozen (seit 1933)
Standort Bozen, Südtirol
Spitzname Foxes
Vereinsfarben rot, weiß
Liga ICE Hockey League
Spielstätte Sparkasse Arena
Kapazität ca. 7.200 Plätze
Geschäftsführer Dieter Knoll
Cheftrainer Glen Hanlon
Kapitän Daniel Frank
Saison 2022/23 1. Platz (Hauptrunde)

Der HC Bozen (ital.: HC Bolzano) ist ein italienischer Eishockeyverein aus Bozen in Südtirol, der in der österreichischen ICE Hockey League spielt.

Der Verein ist 19-facher italienischer Meister und damit auch italienischer Rekordmeister, zudem konnte der Klub dreimal die Coppa Italia, den Pokalwettbewerb der italienischen Liga, gewinnen. Ebenso gewann der HC Bozen drei Mal die Supercoppa Italiana. Zu den größten internationalen Erfolgen gehören der Gewinn der Alpenliga in der Saison 1993/1994 und des Sechs-Nationen-Turniers[1], auch Europäischer Ligacup[1] genannt, im Jahr 1994.

Seine Heimspiele trägt der HC Bozen in der 7.200 Zuschauer fassenden Mehrzweckhalle „Sparkasse Arena“ (früher Eiswelle, ital. Palaonda) aus, auch der Frauen-Eishockeyverein EV Bozen Eagles Südtirol ist hier zu Hause.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der HC Bozen wurde im Jahr 1933 gegründet und trug in den ersten zwanzig Jahren seine Heimspiele auf einer Natureisbahn in der Nähe des Bozner Zugbahnhofes aus. Erst 1953 übersiedelte der Club in die Bozner Messehalle, womit erstmals Kunsteis zur Verfügung stand. Elf der insgesamt neunzehn italienischen Meistertitel wurden dort gewonnen, ehe die Mannschaft 1994 die für die Eishockey-Weltmeisterschaft der Gruppe A neu errichtete Eiswelle bezog. Zur selben Zeit nahm die Mannschaft auch an der Alpenliga teil, einem internationalen Eishockeywettbewerb, an dem auch Mannschaften aus Slowenien und Österreich beteiligt waren. Neben einem Meister- und drei Vizemeistertiteln in diesem Bewerb konnte die Mannschaft auch sieben weitere italienische Titel gewinnen, den letzten davon im Jahr 2012. Dazu kam der dreimalige Gewinn der Coppa Italia, des Pokalwettbewerbs der italienischen Liga. Weitere Erfolge waren drei Gewinne der Supercoppa Italiana und des Sechs-Nationen-Turniers, auch Europäischer Ligacup genannt, im Jahr 1994.[1]

Im Jahr 2013 bewarb sich der HC Bozen um die Aufnahme in die österreichische Erste Bank Eishockey Liga (EBEL), nachdem frühere Anträge ein ums andere Mal am Widerstand des italienischen Eishockeyverbandes gescheitert waren. Die chaotischen Verhältnisse im italienischen Eishockey ebneten dem Club jedoch den Weg zu einer Teilnahme, da kurz zuvor ein Großteil der Clubs aus der zweiten Spielklasse zur Teilnahme an der ebenfalls supranationalen Inter-National-League freigegeben worden war.[2]

Für die Teilnahme an der EBEL wurde unter der Führung von Sportdirektor Dieter Knoll und Cheftrainer Tom Pokel ein völlig neues Team zusammengestellt, um in der gegenüber der italienischen Liga stärkeren EBEL konkurrenzfähig zu sein. Bei der Kaderplanung wurden auch einige sogenannte Italo-Kanadier berücksichtigt, also kanadische Spieler mit italienischen Wurzeln. In der EBEL trat der HC Bozen in seiner ersten Saison als HCB Südtirol auf. Bozen schaffte es erst im letzten Augenblick, einen Kader aufs Eis zu bringen. Das Budget der Weißroten war ein Viertel oder gar ein Fünftel von jenem der österreichischen Spitzenklubs. Allgemein wurde damit gerechnet, dass der HCB Südtirol abgeschlagen in der unteren Tabellenhälfte landen würde. Doch dann sicherte sich die Mannschaft gleich im ersten Jahr sensationell den Meistertitel (Sieg in der Overtime im entscheidenden fünften Match in Salzburg). Damit gewann zum ersten Mal ein Team, das nicht in Österreich beheimatet ist, die Meisterschaft. Auch in den folgenden vier Spielsaisonen erreichte der HCB Südtirol immer wenigstens das Viertelfinale. In der Spielzeit 2017/18 konnte dann sogar der zweite Titel eingefahren werden, nachdem man in der Regular Season lange Zeit am letzten Platz gestanden und sich erst im letzten Spiel der Zwischenrunde für die Playoffs qualifiziert hatte. Meister dieses Erfolges waren der Finne Kai Suikkanen, der ab Dezember das Traineramt übernahm, und sein Landsmann Pekka Tuokkola, der ebenfalls in der laufenden Saison zu den Füchsen wechselte, um deren Tor zu hüten.

Die Zuschauerzahlen in der heimischen Sparkasse Arena stiegen konstant an; zuletzt lag der Schnitt in der regular season über 3.000 - für italienische Verhältnisse ein mehr als beachtliches Ergebnis.

Hauptsponsor des Clubs war über viele Jahre die Supermarkt-Kette Interspar und die Brauerei Forst, seit der Saison 2015/2016 ist die Alperia AG neuer Hauptsponsor. i Neben der Kampfmannschaft betreibt der Club auch diverse Nachwuchsteams. Entgegen der in der EBEL geltenden Regelungen nimmt jedoch keine Mannschaft an der Erste Bank Young Stars League und der Erste Bank Juniors League teil.

Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader der Saison 2021/22[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 7. September 2022

Nr. Nat. Spieler Pos. Geburtsdatum im Team seit Geburtsort
38 Kanada Samuel Harvey G 4. Februar 1998 2022 Alma, Québec, Kanada
7 Kanada Ryan Culkin D 15. Dezember 1993 2022 Montreal, Québec, Kanada
89 NiederlandeNiederlande Mike Dalhuisen D 24. Januar 1989 2022 Nijmegen, Niederlande
90 Dylan Di Perna D 26. April 1996 2020 Mississauga, Ontario, Kanada
28 Cameron Ginnetti D 9. Juni 1998 2022 Vancouver, British Columbia, Kanada
98 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cole Hults D 22. Mai 1998 2022 Madison, Wisconsin, USA
15 ItalienItalien Enrico Miglioranzi D 8. Oktober 1991 2022 Padua, Italien
44 Kanada Scott Valentine D 2. Mai 1991 2022 Metcalfe, Ontario, Kanada
88 Domenic Alberga C 28. Juli 1992 2019 Maple, Ontario, Kanada
77 ItalienItalien Pascal Brunner F 16. Juni 2002 2023 Bozen, Italien
29 ItalienItalien Leonardo Felicetti RW 8. Mai 2000 2022 Cavalese, Italien
94 ItalienItalien Daniel Frank – C LW 21. März 1994 2013 Meran, Italien
39 Kanada Matt Frattin LW 3. Januar 1988 2022 Edmonton, Alberta, Kanada
93 ItalienItalien Luca Frigo – A LW 30. Mai 1993 2016 Moncalleri, Italien
10 Dustin Gazley LW 3. Oktober 1988 2020 Novi, Michigan, USA
13 ItalienItalien Diego Glück LW 29. August 1999 2021 Brixen, Italien
91 Kanada Mike Halmo – A LW 15. Mai 1991 2020 Waterloo, Ontario, Kanada
62 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mitch Hults C 13. November 1994 2022 Stoughton, Wisconsin, USA
71 ItalienItalien Hannes Kasslatter F 18. März 1999 2022 Sterzing, Italien
9 Daniel Mantenuto C 18. Oktober 1997 2022 Thornhill, Ontario, Kanada
19 Kanada Brad McClure RW 18. August 1993 2022 Stratford, Ontario, Kanada
26 Angelo Miceli C 1. März 1994 2017 Montreal, Québec, Kanada
92 Kanada Christian Thomas RW 26. Mai 1992 2022 Toronto, Ontario, Kanada

Farmteamregelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis August 2010 war der HC Eppan Pirates aus der italienischen Serie A2 das Farmteam des HC Bozen, ehe der HC Eppan die Kooperation beendete.[3] Am 22. September des gleichen Jahres wurde die Zusammenarbeit mit dem HC Eppan erneut gestartet.[4]

Bekannte ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Spiel gegen den SV Ritten, 30. Dezember 2006

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen: sonice.it[5]; bhsa.it[6]

Zeit Trainer
1948–1950 Ungarn Sandor Ott
1953/54 Tschechoslowakei Milan Matouš
1962–1965 Kanada und Italien Carmine Tucci
1967–1969 Tschechoslowakei Alois Cetkovský
1969–1972 Tschechoslowakei Bohuslav Rejda
1972–1974 ItalienItalien Gino Camin, Kanada Gérard Morin
1974/75 Sandy Archer
1975/76 Kanada Jack Holmes
1976–1979 SchwedenSchweden Gösta Johansson
1979–1981 Kanada Jack Holmes
1981–1983 Tschechoslowakei Jaroslav Pavlu
1983/84 Deutschland Toni Waldmann
1984–1989 Kanada Ron Chipperfield
1989–1991 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Rudi Hiti
1991 Kanada Bernie Johnston
1991–1994 Kanada Ron Ivany
1994–1996 Kanada und Italien Bob Manno
1996/97 ItalienItalien Adolf Insam
1997/98 ItalienItalien Roberto Varotto, Polen Czesław Panek
1998/99 SchwedenSchweden Kent Johansson
1999/2000 Deutschland Bernd Haake
2000/01 Polen Czesław Panek
2001/02 Kanada Tom Coolen, ItalienItalien Robert Oberrauch
2002/03 Kanada Ron Kennedy
2003/04 RusslandRussland Michail Wassiljew
2004/05 Schweiz Riccardo Fuhrer, Kanada und Italien Bruno Zarrillo
2005/06 SchwedenSchweden Johan Strömwall
2006/07 SchwedenSchweden John Sletvoll, ItalienItalien Stefan Mair Kanada Doug McKay, SchwedenSchweden Morgan Samuelsson
2007/08 Finnland Jari Helle, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jamie Dumont, Kanada Doug McKay
2008/09 Finnland Jari Helle
2009/10 Kanada und Deutschland Jamie Bartman, Finnland Jari Helle
2010–2012 ItalienItalien Adolf Insam
2012/13 Kanada Brian McCutcheon
2013/14 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Pokel
2014/15 Kanada Mario Simioni, Kanada Don MacAdam
2015–2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Pokel
2017 Kanada und Italien Pat Curcio
2017–2019 Finnland Kai Suikkanen
2019–2020 Kanada Clayton Beddoes
2020/21 Kanada Greg Ireland
2021 Kanada Doug Mason[7]
2021–2022 Kanada Greg Ireland
seit 2022 USA und Kanada Glen Hanlon

Saisonbilanz in der Erste Bank Eishockey Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle gibt die Bilanz des Clubs für dessen Spielzeiten in der Erste Bank Eishockey Liga wieder. Berücksichtigt wurden alle Vorrunden- und Zwischenrunden Spiele exklusive der Bonuspunkte.

Saison SP S N SNV/P NNV/P T GT TVH Punkte Rang Playoffs
2013/14 54 31 15 8 162 148 +14 70 2 Viertelfinal-Sieg gegen Fehérvár AV19 (4:0)
Halbfinal-Sieg gegen den EC VSV (3:1)
Final-Sieg gegen den EC Red Bull Salzburg (3:2)
2014/15 54 28 23 3 156 147 +9 59 7 Viertelfinal-Out gegen den EHC Linz (3:4)
2015/16 54 24 19 6 5 158 143 +15 891 4 Viertelfinal-Out gegen den EHC Linz (2:4)
2016/17 54 24 21 3 6 165 168 −3 851 6 Viertelfinal-Sieg gegen den EHC Linz (4:1)
Halbfinal-Out gegen die Vienna Capitals (0:4)
2017/18 54 20 23 6 5 155 141 +14 791 8 Viertelfinal-Sieg gegen den EC-KAC (4:2)
Halbfinal-Sieg gegen die Vienna Capitals (4:1)
Final-Sieg gegen den EC Red Bull Salzburg (4:3)
Summe 270 127 101 15 27 796 747 +49 382
1 
Ab der Saison 2015/16 gilt die 3-Punkte-Regel

Spielstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heimstätte des Clubs ist die 1994 in der Bozner Industriezone erbaute Mehrzweckhalle namens Sparkasse Arena (früher Eiswelle, ital. Palaonda). Sie fasst insgesamt 7.200 Zuschauer. Neben dem HC Bozen ist auch der Frauen-Eishockeyclub HC Eagles Bozen dort zu Hause.

Für die Teilnahme an der EBEL wurden dem HC Bozen diverse Auflagen übergeben, die eine geringfügige Modernisierung (Lichtverhältnisse für TV-Übertragungen u. Ä.) notwendig machten.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Coupe des ligues européennes 1994/95 bei hockeyarchives.info (französisch), abgerufen am 17. Juli 2010
  2. Aufnahme von HC Bozen in EBEL ist fix
  3. HC Bozen antwortet auf die Kritik des HC Eppan – Hockey Club Bozen. In: hcb.net. 29. August 2010, abgerufen am 11. Oktober 2019.
  4. HC Bozen beginnt Meisterschaft in Klobenstein – Hockey Club Bozen. In: hcb.net. 23. September 2010, abgerufen am 11. Oktober 2019.
  5. sonice.it: Trainer des HC Bozen
  6. bhsa.it: @1@2Vorlage:Toter Link/www.bhsa.itBHSA – The Badger’s Hockey Stats Archive (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Doug Mason ist der neue Head Coach der Foxes - Fabio Armani bleibt Assistant. 17. August 2021, abgerufen am 19. August 2021 (deutsch).
  8. „Servus-TV“ begutachtet Eiswelle – Hockey Club Bozen. In: hcb.net. 4. September 2011, abgerufen am 11. Oktober 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: HC Bozen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien