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HP 350.01

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HP 350.01, Ausführung mit Flachplane

Der HP 350.01 war ein in der DDR gebauter Pkw-Starrdeichselanhänger aus dem VEB Stanz- und Emaillierwerk Großenhain. 1976/77 wurde die Ausführung mit Flachplane, von der bis dahin etwa 30 000 Stück gebaut wurden, um weitere Varianten mit Hochplane, mit Deckel, mit abnehmbarer Rückwand und um eine Ausführung für den Transport von Booten ergänzt.[1]

Technische Daten HP 350.01

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Parameter mit Flachplane mit Hochplane mit Deckel zum Bootstransport
Zulässige Gesamtmasse (kg) 350
Eigenmasse (kg) 80 90 100 110
Nutzmasse (kg) 270 260 250 155 + Boot
Länge (mm) 2030 5500
Breite (mm) 1415 1450
Höhe (mm) 860 1240 920 1560

Angaben nach Stand von 1976[1]

Die Produktion von Lastanhängern für Pkw erfolgte in der DDR relativ dezentral, jedoch nach einer zentral festgelegten Typbezeichnung. Es gab verschiedene Varianten, die sich in der zulässigen Gesamtmasse und dem herstellenden Betrieb unterschieden. Die Zahl nach dem Typenkürzel HP (für „Hochlader-Pritschenanhänger“) gibt die zulässige Gesamtmasse in Kilogramm an. Als Einachs-Lastenanhänger verbreitet waren dabei die folgenden Größen:

  • HP 280
  • HP 300
  • HP 350
  • HP 400
  • HP 500
  • HP 550
  • HP 700
  • HP 750

Die Zahl nach dem Punkt (zum Beispiel „HP 350.01“) weist auf die Anzahl der Achsen hin: eine.

Die weiteren Angaben kennzeichnen den herstellenden Betrieb wie zum Beispiel:

Der Übergang von größeren zu kleineren Betrieben bis hin zu privaten Initiativen war dabei recht fließend. Die obenstehende Nomenklatur galt für alle produzierten Anhänger gleichermaßen. In Ermangelung ausreichend verfügbarer Fertigprodukte wurden auch zahlreiche Anhänger von den Bürgern selbst gebaut. Auch dafür waren diverse Bau- und Betriebsvorschriften einzuhalten.[2] Für bis zu fünf in Eigenregie hergestellte Anhänger konnte bei einer Bezirksstelle des KTA eine Einzelbetriebserlaubnis erteilt werden. Für mehr als fünf gebaute Anhänger, die ein und demselben Typ entsprechen, war eine Allgemeine Betriebserlaubnis erforderlich, die bei der Zentralstelle des KTA in Dresden eingeholt werden konnte.[2]

Eine gewisse Zentralisierung mit angestrebt größeren Stückzahlen und entsprechend rationeller Fertigung gab es stellenweise dennoch. So wurde beispielsweise der für den Trabant besonders relevante Typ HP 300.01 ab 1973 nur noch in Werdau gebaut, wo man sich um steigende Stückzahlen und Weiterentwicklungen bemühte.[3]

Scherzhaft wurde der Anhänger auch „Mausefix“ oder „Klaufix“ genannt.

Einzelnachweise

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  1. a b Weiterentwicklung der PKW-Anhängerbaureihe HP 350.01. In: Kraftfahrzeugtechnik 9/1976, S. 278–279.
  2. a b Bau- und Betriebsvorschriften für PKW-Einachsanhänger. In: Kraftfahrzeugtechnik 2/1981, S. 62–65. Mit Ergänzung in 3/1981, S. 84
  3. PKW-Anhänger HP 300.01 — gebrauchswertgesteigert. In: Kraftfahrzeugtechnik 3/1981, S. 71, 84 und Umschlagseiten.