Hainosaurus

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Hainosaurus

Hainosaurus in einer Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Oberkreide (Santonium bis Maastrichtium)
86,3 bis 66 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Sauropsida
Schuppenkriechtiere (Squamata)
Mosasauroidea
Mosasaurier (Mosasauridae)
Tylosaurinae
Hainosaurus
Wissenschaftlicher Name
Hainosaurus
Dollo, 1885

Hainosaurus (nach dem Fluss Haine) ist eine Gattung der Mosasaurier aus der Zeit der Oberkreide.

Es wurden drei Arten beschrieben: H. bernardi, dessen fossile Überreste in Belgien gefunden wurden, H. pembinensis aus frühen Campanium von Manitoba und Hainosaurus gaudryi aus dem Santonium von Frankreich. Ein 65 Millionen Jahre alter, nur teilweise erhaltener Schädel, der auf der Seymour-Insel östlich der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel gefunden wurde, könnte von Hainosaurus oder seinem nahen Verwandten Tylosaurus stammen. Andere Funde stammen z. B. aus Schweden, Polen und Deutschland.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hainosaurus war neben Mosasaurus hoffmannii einer der größten Mosasaurier und konnte 12 bis 17 Meter lang werden. Er hatte einen verlängerten Körper und wies 53 Präcaudalwirbel auf – die meisten von allen Mosasauriern (alle Wirbel außer denen des Schwanzes (lat. cauda)), Tylosaurus besaß 35. Hainosaurus hatte allerdings einen kürzeren Schwanz als Tylosaurus mit weniger Schwanzwirbeln.

Der 1,5 Meter lange Schädel hatte die Form einer Pfeilspitze und ein verstärktes, zahnloses Rostrum. Er konnte möglicherweise dazu eingesetzt werden, Beute oder Rivalen durch Rammstöße zu töten oder kampfunfähig zu machen, ähnlich wie Delfine im Kampf gegen Haie. Im Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique befindet sich ein Fossil von Mosasaurus hoffmannii, dessen Hirnschädel durch einen starken Stoß eingedrückt wurde. Die Zähne von Hainosaurus waren gesägt. Im Magen eines Exemplars fand man Schildkrötenteile.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Ellis: Sea Dragons. Predators of the Prehistoric Oceans. University Press of Kansas, Lawrence KS 2003, ISBN 0-7006-1269-6.
  • Sven Sachs, Jahn J. Hornung & Mike Reich: Mosasaurs from Germany – a brief history of the first 100 years of research. In: Netherlands Journal of Geosciences —– Geologie en Mijnbouw, 2015, Band 94, Ausgabe 1, S. 5–18 doi:10.1017/njg.2014.16

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ben Creisler: Mosasauridae Translation and Pronunciation Guide Hainosaurus
  • Michael J. Everhart: Rapid evolution, diversification and distribution of mosasaurs (Reptilia; Squamata) prior to the K-T Boundary. In: Tate 2005. 11th Annual Symposium in Paleontology and Geology. The Cretaceous-Tertiary boundary. Adaptive radiation after the bottleneck. Tate Geological Museum – Casper College, Casper WY 2005, S. 16–27, online auf oceansofkansas.com.