Halberstädter Straße 60 (Magdeburg)

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Halberstädter Straße 60

Das Haus Halberstädter Straße 60 ist eine denkmalgeschützte Villa im Magdeburger Stadtteil Sudenburg in Sachsen-Anhalt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es befindet sich auf der Nordseite der Halberstädter Straße, etwas östlich der Einmündung des Südrings.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweigeschossige Villa wurde 1863[1] im Auftrag des Viehlieferanten Julius Wernthal errichtet. Sie ist eines der ältesten Gebäude an der Halberstädter Straße. Der verputzte repräsentative Bau ist im Stil des Spätklassizismus gestaltet. Die Fassade ist neunachsig angelegt, wobei die mittlere Achse durch einen Balkon besonders betont wird. Unterhalb des Balkons befindet sich der Vordereingang zum Haus. Die Gliederung der Fassade erfolgt durch Wandvorlagen, die sich in Form vom Lisenen präsentieren. Außerdem besteht eine horizontale Putzrillung. Die Fenster des oberen Stockwerks sind als Rundbögen ausgeführt, wobei jeweils zwischen zwei Fenstern eine Säule angeordnet ist. Bedeckt ist die Villa mit einem Satteldach.

Zur Villa gehörte ein weit nach Westen reichendes Grundstück, mit Stallungen, Wirtschaftsbauten, Gewächshäusern und einem größeren Baumbestand. Hermann Brunner, Mitinhaber der Weingroßhandlung Brunner & Sohn erwarb 1879 das Anwesen und baute das Haus um. 1879 wurde an die östliche Seite des Hauses eine Vorhalle mit Terrasse angefügt. Nach dem Tode Brunners im Jahr 1905 lebte seine Witwe Johanna noch bis 1922 in der Villa. 1922 erwarb dann der Ingenieur und Inhaber einer Dampfkesselanlagenfirma das Haus. Er veranlasste die Sanierung und Modernisierung der Gebäude. So wurden Wassertoiletten eingebaut. Die im Dachgeschoss befindliche Mägdekammer und die Terrasse wurden zu Wintergärten, die Remisen zu Garagen umgebaut. 1933 ließ er das weiträumige Grundstück hinter dem Haus in 36 Grundstücke parzellieren und verkaufte diese Flächen. So entstand die heutige Brunnersiedlung.[2] 1936 wurde auf der Westseite der Villa ein Anbau angefügt.

Im Inneren des Hauses bestehen Stuckdecken in Formen des Klassizismus und des Expressionismus.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Villa unter der Erfassungsnummer 094 70025 als Baudenkmal verzeichnet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nadja Gröschner, Dieter Niemann, Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg, dr. ziethen verlag Oschersleben 2007, ISBN 978-3-938380-57-4, Seite 52.
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 244.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nadja Gröschner, Dieter Niemann, Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg, dr. ziethen verlag Oschersleben 2007, ISBN 978-3-938380-57-4, Seite 52
  2. Nadja Gröschner, Dieter Niemann, Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg, dr. ziethen verlag Oschersleben 2007, ISBN 978-3-938380-57-4, Seite 52
  3. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2757. (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de

Koordinaten: 52° 6′ 49,3″ N, 11° 36′ 30,5″ O