Handschlüssel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Handschlüssel wird in der Kryptologie ein Schlüsselverfahren (Ver- oder Entschlüsselungsverfahren) bezeichnet, das im Gegensatz zu einem Maschinenschlüssel nicht maschinell, beispielsweise mithilfe einer Rotor-Chiffriermaschine, durchgeführt wird, sondern das manuell, häufig mit Bleistift und Papier, erfolgen kann.

Bis etwa zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurden fast nur Handschlüssel eingesetzt. Aus dieser Zeit ist das deutsche ADFGX-Verfahren ein wichtiges Beispiel. Selbst im Zweiten Weltkrieg, als bereits verstärkt Schlüsselmaschinen eingesetzt wurden, dienten nicht nur der deutschen Seite weiterhin Handschlüsselverfahren zur Verschlüsselung ihres geheimen Nachrichtenverkehrs.[1] Sie kamen speziell dann zum Einsatz, wenn die entsprechenden Einheiten über keinen Maschinenschlüssel verfügten oder dieser defekt war. So verwendete die deutsche Kriegsmarine beispielsweise den Werftschlüssel und das Reservehandverfahren, während beim Heer der Doppelkastenschlüssel als Handschlüssel verwendet wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse, Methoden und Maximen der Kryptographie. Springer, Berlin 2000 (3. Aufl.), ISBN 3-540-67931-6.
  • Heinz Ulbricht: Die Chiffriermaschine Enigma – Trügerische Sicherheit. Ein Beitrag zur Geschichte der Nachrichtendienste. Dissertation Braunschweig 2005. PDF; 4,7 MB. Abgerufen: 18. Mai 2016.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2000, S. 68.