Hannelore Fischer (Kunsthistorikerin)

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Porträt einer Frau mit gewelltem, etwa kinn- bis nackenlangem Haar, Brille mit oval-runden Gläsern und einem blau-gemusterten Schal um den Hals
Hannelore Fischer 2022

Hannelore Fischer (* 1956 in Jülich[1]) ist eine deutsche Kunsthistorikerin. Von 1990 bis 2022 war sie Direktorin des Käthe-Kollwitz-Museums in Köln.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hannelore Fischer wurde 1956 als „Buchhändlers-Tochter“[2] in Jülich geboren. Sie absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft an der Universität Köln.[1]

Nachdem sie 1984 ihre Magisterarbeit über die Plakate von Käthe Kollwitz geschrieben hatte, trat sie 1985 – als alleinerziehende Mutter und eigentlich noch mitten in den Abschlussprüfungen[3] – zur Neugründung des Käthe-Kollwitz-Museums durch die Kreissparkasse Köln eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an. Ihre bereits begonnene Dissertation gab sie zugunsten der Museums- und Erziehungsarbeit auf.[4] Seit Januar 1990 übernahm sie von der Gründungsdirektorin und Kollwitz-Enkelin Jutta Bohnke-Kollwitz die Leitung der Einrichtung und entwickelte das Käthe-Kollwitz-Museum zur international umfangreichsten und wichtigsten Kollwitz-Instanz.[5][3][6] Neben der Ausstellungstätigkeit erschienen unter ihrer Herausgeberschaft zahlreiche Ausstellungskataloge und Monografien.

Als sie im März 2022 in den Ruhestand ging, war sie die dienstälteste Museumsdirektorin Kölns.[7][4] Zeitgleich gab sie mit Käthe Kollwitz – der Werküberblick eine umfangreiche Grundlagen-Monografie zu der Künstlerin heraus und arbeitete noch an einem geplanten Verzeichnis der Handzeichnungen.[5][4] Ihre Nachfolge als Museumsdirektorin trat Katharina Koselleck an.[8]

Im Mai 2022 wurde Hannelore Fischer für ihr Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Jury des Kölner Kulturpreises ausgezeichnet.[9]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Verfasserin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Engagierte Kunst in der Frühphase der Weimarer Republik. Plakate und Flugblätter von Käthe Kollwitz 1919-1924. (Magisterarbeit; Maschinenschrift). Köln 1984.
  • mit Alexandra von dem Knesebeck, Petra Kuhlmann-Hodick, Agnes Matthias: Käthe Kollwitz in Dresden. Hrsg.: Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Paul Holberton Publishing, London 2017, ISBN 978-1-911300-30-4.

Als Herausgeberin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hannelore Fischer. Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln. Interview. In: stadtzauber.de. April 2008, abgerufen am 4. Juni 2022.
  2. Westdeutsche Zeitung: Kultur: „Menschen brauchen wieder ihre Sehnsuchtsorte“. 12. Januar 2021, abgerufen am 4. Juni 2022.
  3. a b Michael Kohler: „Ich war nie Teil der Kulturpolitik“ Hannelore Fischer über ihre Jahre als Direktorin des Kölner Käthe-Kollwitz-Museums. (Interview). In: Kölner Stadt-Anzeiger. Nr. 143, 30. Mai 2022, S. 20.
  4. a b c Käthe Kollwitz Museum: Abschied der Direktorin – WDR 5 Scala - Hintergrund Kultur – Deutsche Podcasts. 2. Juni 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  5. a b Walter Kayser: Hannelore Fischer (Hg.)/Käthe-Kollwitz-Museum Köln: Käthe Kollwitz. Der Werküberblick 1888-1942. Hirmer Verlag. In: Portal Kunstgeschichte – Das Informationsportal für Kunsthistoriker im deutschsprachigen Raum. 12. April 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  6. Köln: Hannelore Fischer geht in den Ruhestand. In: kunstforum.de. 1. März 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  7. 37 Jahre für Käthe Kollwitz Abschied von Hannelore Fischer als Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln. In: kollwitz.de. 21. März 2022, abgerufen am 4. Juni 2022.
  8. Das Käthe Kollwitz Museum Köln – Geschichte. In: kollwitz.de/. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  9. Kölner Kulturpreis 2022. Koelner Kulturrat, 30. Mai 2022, abgerufen am 4. Juni 2022 (deutsch).