Hans Abmeier (Pädagoge)

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Hans Abmeier (* 17. Juni 1889 in Einum; † 29. Mai 1953 in Hildesheim) war ein deutscher Pädagoge und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Abmeier war der Sohn eines Krankenwärters. Er besuchte das Josephinum Hildesheim bis zum Abitur 1909 und studierte in Münster, Breslau und Greifswald Germanistik, Geschichte und alte Sprachen bis zur Promotion 1912 und dem I. Staatsexamen. Ab 1909 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung VKDSt Saxonia Münster. Anschließend absolvierte Abmeier das praktische Jahr am Lehrerseminar in Habelschwerdt. Von 1914 bis 1918 wirkt er als kommissarischer Seminarlehrer ebendort sowie in Peiskretscham, Proskau und Paradies. Dort war er bis 1926 ordentlicher Seminarlehrer. Zwischen 1922 und 1926 vertrat Abmeier die Deutsche Zentrumspartei im Reichsrat (Deutschland) für die Provinz Posen-Westpreußen. Nach Auflösung der Seminare 1926 wurde er Dozent, 1927 Professor für Geschichte und Staatsbürgerkunde sowie stellvertretender Direktor der kath. Pädagogischen Akademie Bonn unter Georg Raederscheidt. 1930 wurde er zum Gründungsrektor der neuen Pädagogischen Akademie Beuthen in Oberschlesien berufen (seit 1933 Hochschule für Lehrerbildung), die wie Bonn nur katholische Studierende beider Geschlechter aufnahm.

Anfang 1934 wurde er wegen seiner Kritik am Nationalsozialismus beurlaubt und arbeitete ab 1935 als Studienrat am Gymnasium Fridericianum Glogau (Niederschlesien).[1]

Nach Kriegsende 1945 wurde Abmeier von der britischen Militärregierung als Dezernent für Schule und als Referent für Sport bei der Bezirksregierung Hildesheim eingesetzt. Am 18. Januar 1946 wurde er zum Direktor der neuen Pädagogischen Hochschule in Alfeld (Leine) auf Dauer vom Oberpräsidenten ernannt. Im ersten Studienjahr 1946/47 verzeichnete sie zunächst 110, dann mehrere Jahre hindurch etwa 50 Einschreibungen, wobei eine konfessionelle Relation von ungefähr 85 katholischen Studierenden sowie 15 evangelischen «und sonstigen» eingehalten wurde. Die von Abmeier ausgewählte Dozentenschaft bestand überwiegend aus Männern, die einzige Frau war seit 1. März 1950 Dr. Ludgera Kerstholt. Von den 51 Absolventen des ersten Kurses 1946/47 waren 39 männlich, zwölf weiblich. Nach dem Studium wurde die «Erste Prüfung für das Lehramt an Volksschulen» abgelegt. Sie bestand aus einer schriftlichen Hausarbeit und der mündlichen Prüfung in Erziehungswissenschaft und mehreren Schulfächern. Von 1947 bis 1955 haben in Alfeld 510 Studierende ihr Studium absolviert, das Durchschnittsalter betrug 27 Jahre.[2]

Seit 1909 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung VKDSt Saxonia Münster.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Frühling in der deutschen Lyrik des 17. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte des Landschafts- und Naturgefühls bei den Renaissancedichtern, Greifswald 1912 [=Diss. Universität Greifswald]
  • Die Reichsverfassung in der Arbeitsschule, Zickfeldt, Osterwieck 1924
  • Staatsbürgerliche Erziehung und neue Lehrerbildung, in: Lehrer und Volk, 1927/28, S. 175–181

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Busch: Staatsbürgerkunde in der Weimarer Republik: Genese einer demokratischen Fachdidaktik. Klinkhardt, 2016, ISBN 978-3-7815-2069-1, S. 401 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Biografie).
  • Alexander Hesse: Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941). Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1995, ISBN 3-89271-588-2, S. 130–131 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelbelege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. die Biografie des Sohnes Hans-Ludwig Abmeier (* 1927) Kulturwerk Schlesien, 4/12, S. 60
  2. Friedrich Winterhager: Von Alfeld nach Hildesheim. Aus der Geschichte der Pädagogischen Hochschule (1945–2002). In: Siebzig Jahre im Dienste der Bildung: von der Pädagogischen Hochschule Alfeld zur Stiftung Universität Hildesheim 1945–2015, hrsg. von Wolfgang-Uwe Friedrich und Martin Schreiner, Hildesheim 2015, S. 9–28