Hans Faust (Jurist)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans Faust als Göttinger Bremenser, 1914
Hinter dem Angeklagten Wilhelm Stuckart ein Organigramm des Reichsinnenministeriums (Nürnberger Prozesse, 1948)

Carl Georg Eduard Hans Faust (* 31. März 1894 in Frankfurt am Main; † 10. Februar 1974 in Bad Hersfeld)[1] war ein preußischer Verwaltungsjurist und Landrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Faust studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und wurde dort Mitglied des Corps Bremensia. 1920 trat er als Regierungsreferendar in den Staatsdienst ein. Ab 1923 wirkte er als Regierungsassessor bei der Regierung in Düsseldorf und beim Landrat in Essen. Seit 1924 war er Hilfsarbeiter im Ministerium des Innern. 1925 wurde der mittlerweile promovierte Jurist Regierungsrat und 1928 zum Oberregierungsrat ernannt. Ab 1930 amtierte Faust als Landrat im Kreis Landsberg a.d. Warthe in der Provinz Brandenburg. Zugleich war er auch Direktor der Kreisfeuersozietät. Von 1930 bis 1933 war er Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP), am 30. September 1933 trat er dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) bei. Am 24. Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.393.856).[2] Ab 1931 war Faust Mitglied des Aufsichtsrates der Märkischen Elektrizitätswerke AG. 1934 wirkte er aushilfsweise im Staatsministerium (StMinm). Er war 1936/37 Vizepräsident des Regierungsbezirks in Schneidemühl und ab 1938 in Wiesbaden. Seit 1941 wirkte Faust als Regierungspräsident in Kattowitz.[3] Ende 1944 wechselte Faust in das Reichsministerium des Inneren, wo er zum Ministerialdirektor befördert zunächst Generalsekretär des Generalbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz war und später die Personalabteilung leitete.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterbebuch des Standesamtes Bad Hersfeld Nr. 72/1974.
  2. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/8810007
  3. Reinhold Zilch, Bärbel Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 12/II. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 558 (Online; PDF 2,2 MB).
  4. Hans-Christian Jasch: Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik – Der Mythos von der sauberen Verwaltung, Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70313-9, S. 468