Hans Preiss (Gewerkschafter)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Preiss (* 31. Mai 1927; † 30. April 2005) war ein deutscher Gewerkschafter und Publizist. Als Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstand der IG Metall von 1972 bis 1989 war er insbesondere in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit aktiv.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preiss trat 1949 in die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr ein[1] und war von 1951 bis 1959 Betriebsratsmitglied.[1] 1957/1958 studierte er an der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main,[1] anschließend hatte er bis 1960 eine Assistentenstelle.[1] Von 1960 bis 1962 war er Grundsatzreferent im hessischen Arbeitsministerium,[1] dann bis 1964 Angestellten- und Bildungssekretär beim Deutschen Gewerkschaftsbund in Wiesbaden.[1] 1964 wechselte er in die Vorstandsverwaltung der IG Metall in Frankfurt am Main.[1] Von 1965 bis 1968 lehrte er an der IG-Metall-Bildungsstätte Lohr.[1] Von 1970 bis 1972 war er persönlicher Referent von Otto Brenner[1] und wurde dann bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1989 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.[1] Preiss war verantwortlich für wichtige Weichenstellungen gewerkschaftlicher Bildungsarbeit. So schloss er zusammen mit Eugen Loderer 1975 für die IG-Metall die Kooperationsvereinbarung mit der Ruhr-Universität Bochum – seinen Worten nach zwar keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe, doch eine beständige.[2] Aus der von Preiss geprägten IG-Metall-Bildungsarbeit ging u. a. der spätere Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Klaus Ernst, hervor.[3]

Preiss hat in der Zeitschrift Sozialismus über Bildung, die Arbeiterbewegung und ihre Geschichte Beiträge veröffentlicht.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehrensenator der Ruhr-Universität Bochum.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Qualifizieren statt entlassen – Volksbildung statt Eliteförderung, VSA-Verlag, Hamburg 1986, ISBN 9783879753840
  • Gegen Krieg und Gewalt – für Frieden, Völkerverständigung, internationale Solidarität, Hannover 1983
  • Von der wirtschaftlichen Krise in die politische Katastrophe? Berlin 1983
  • Angestellte, Frankfurt a. M. 1970
  • Aussenwirtschaft, Frankfurt a. M. 1968
  • Lohn-Preis-Spirale? Legende und Wirklichkeit (mit Karl-Fred Zander), Frankfurt a. M. 1963

Daneben schrieb er zahlreiche Aufsätze und Gastbeiträge.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Kurzbiografie (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) im Archiv der sozialen Demokratie auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung, eingesehen am 31. August 2010
  2. Christiane Mattiesson: Keine Liebe auf den ersten Blick, Mitbestimmung 6/2005, Seite 54ff.
  3. Rüdiger Soldt: Ein bajuwarischer Volkstribun. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Juli 2005, Seite 4.
  4. Ehrentafel. Ruhr-Universität Bochum, abgerufen am 4. Dezember 2020.