Hans von Langendiepach gen. Kussenziech

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Hans von Langendiepach gen. Kussenziech (* um 1445 in Frankfurt am Main; † 1486 ebenda) war ein in Frankfurt am Main wirkender deutscher Maler.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans von Langendiepach wurde in Frankfurt als Enkel des Webers Hermann von Langendiepach geboren. Vermutlich hat Hans 1464 geheiratet und sich vielleicht selbstständig gemacht, da er damals das Haus Zum Schyd in der Frankfurter Fahrgasse kaufte. In den späten 1460er Jahren arbeitete er allerdings zusammen mit Hans Caldenbach gen. Hess bei Conrad Fyoll in dessen Frankfurter Werkstatt.[1] Dort schuf die Werkstatt für das Kloster Selbold den neuen Hochaltar.

1470 musste Hans von Langendiepach sein Haus wegen Schulden verkaufen. 1486 kaufte er das Haus Klein-Roseneck in der Fahrgasse. Im selben Jahr schied er durch Selbstmord aus dem Leben.

Unter den heute erhaltenen Werken ist ihm keines mehr mit Sicherheit zuzuschreiben, doch hat er vielleicht an 15 Tafeln des genannten Langenselbolder Altares (um 1467/1468), die heute als anonyme Werke in Museen in Lyon, Karlsruhe und anderswo erhalten sind, unter der Leitung von Conrad Fyoll mitgearbeitet.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schedl 2016, S. 141–157.
  2. Kemperdick 2019.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Kemperdick: Frankfurt im mittleren 15. Jahrhundert. Die Malerfamilie Fyoll. In: Martin Büchsel, Hilja Droste, Berit Wagner (Hrsg.): Kunsttransfer und Formgenese in der Kunst am Mittelrhein 1400–1500. Berlin 2019, S. 257–276.
  • Michaela Schedl: Tafelmalerei der Spätgotik am südlichen Mittelrhein (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 135). Mainz 2016, hier S. 141–157.
  • Walther Karl Zülch: Frankfurter Künstler 1223–1700 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Frankfurt. Band 10). Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1935, S. 177–180 (Digitalisat ub.uni-heidelberg.de).