Harspelt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
?
Harspelt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Harspelt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 8′ N, 6° 10′ OKoordinaten: 50° 8′ N, 6° 10′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 485 m ü. NHN
Fläche: 4,81 km2
Einwohner: 79 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54617
Vorwahl: 06559
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 234
Adresse der Verbandsverwaltung: Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.harspelt.de
Ortsbürgermeister: Dirk Wetzel
Lage der Ortsgemeinde Harspelt im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Harspelt von Süden
St. Maria Geburt (Harspelt), Südseite

Harspelt ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt in der Landschaft Islek, im Westen der Eifel unmittelbar an der Staatsgrenze zu Luxemburg. Zu Harspelt gehören auch die Wohnplätze Harspeltermühle und Hubertyshof.[2]

Mit 66 % werden zwei Drittel des Gemeindegebietes landwirtschaftlich genutzt, 30 % sind von Wald bestanden.[3]

Nachbargemeinden sind Lützkampen im Norden, Herzfeld im Osten, Eschfeld, Roscheid und Sevenig (Our) im Süden sowie Burg-Reuland (Belgien) im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung Harspelts stammt aus dem 11. Jahrhundert. Spätestens im 12. Jahrhundert war schon eine Pfarrkirche vorhanden. Damit ist Harspelt eine der ältesten Siedlungen in der Westeifel.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Harspelt zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk der Meierei Leidenborn in der Herrschaft Dasburg im Herzogtum Luxemburg (Quartier Vianden).[4] Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Harspelt gehörte zum Kanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig dem Arrondissement Bitburg im Departement der Wälder zugeordnet war.[5] Wie die umliegenden Orte wurde Harspelt 1815 preußisch bzw. 1822 Bestandteil der Rheinprovinz. Unter der preußischen Verwaltung wurde 1816 die Bürgermeisterei Harspelt gebildet, die später vom Leidenborner Bürgermeister in Personalunion verwaltet wurde und 1927 in Amt Harspelt umbenannt wurde.

Den Ersten Weltkrieg überstand Harspelt unbeschädigt, während die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gravierend waren. Pläne zur Verwüstung des Ortes im Zusammenhang mit dem Ausbau des Westwalls konnten noch verhindert werden.

Nachdem 1936 das Amt Harspelt aufgelöst worden war, ging die Gemeinde verwaltungsmäßig zunächst an das Amt Daleiden-Leidenborn und ab 1970 an die Verbandsgemeinde Arzfeld.

Ortsname

Der Name Harspelts hat sich im Verlauf der Geschichte mehrfach geändert, für die Namensherkunft existieren verschiedene Varianten. 1420 hatte der Ort den Namen „Harrespelt“, 1489 „Harspell“, 1497 „Hardespelte“ bzw. „Hartevelt“, 1511 „Haldevelt“, 1517 „Herdespelt“, 1548 „Hartespel“, 1558 „Hortevelt“ bzw. „Hartevelt“, 1589 „Hartenspelt“ und etwa ab 1600 „Harspel“ bzw. „Harspelt“.

Der Name könnte von „Herter“ stammen, was so viel wie „der Hirte“ oder „Hirtenfeld“ bedeutet, „Hardt“ als zweite Möglichkeit ist mit „Höhe, Bergrücken“ zu übersetzen. Die dritte Möglichkeit kombiniert die beiden Bestandteile „Har“ und „-spelt“. Danach hieße „Har“ aus dem Fränkischen „steiler Hügel“ und „-spelt“ Dinkel, woraus sich die vollständige Bedeutung „Dinkelhügel“ ableiten ließe.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Harspelt, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 90
1835 119
1871 119
1905 115
1939 127
1950 107
Jahr Einwohner
1961 99
1970 95
1987 93
1997 88
2005 83
2022 79

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Harspelt besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dirk Wetzel wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Harspelt. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Wetzel.[7]

Wetzels Vorgänger Nikolaus Arens hatte das Amt 50 Jahre ausgeübt und war damit bis zur Amtsübergabe an Dirk Wetzel der dienstälteste Ortsbürgermeister im Eifelkreis Bitburg-Prüm.[7][8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harspelt war immer ein landwirtschaftlich geprägter Ort. Die früheren Nebenerwerbsbetriebe und auch einige ehemalige Haupterwerbsbetriebe haben inzwischen aufgegeben. Zurzeit bestehen noch zwei Haupterwerbsbetriebe und eine Betriebsgemeinschaft, zu der sich fünf ehemals selbstständige Haupterwerbsbetriebe aus Harspelt und den Nachbarorten Sevenig/Our und Leidenborn zusammengeschlossen haben. Die Betriebsgemeinschaft gehört zu den größten Betrieben in Rheinland-Pfalz. Einziger Gewerbebetrieb in Harspelt ist eine Schreinerei.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harspelt ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr mit 10 Mitgliedern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katholische Pfarrkirche Maria Geburt von 1741
  • An der Ostseite des Kirchhofs stehen vier aus Schiefer gearbeitete Pfarrergrabsteine des späten 18. und des 19. Jahrhunderts
  • Friedhofskapelle mit Gefallenentafeln
  • Über das Gemeindegebiet sind mehrere denkmalwerte Wegekreuze verteilt
  • „Reuschkapelle“ von 1920
  • „Stranenkapelle“ von 1900
  • „Konenkapelle“ von 1969

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Harspelt

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Es bestehen örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 30 km, markiert durch weiße Zahlen oder Buchstaben auf blauem Grund.[9]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest am zweiten Wochenende im September
  • Burgbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harspelt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 90 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten. Abgerufen am 22. Dezember 2021
  4. Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 1, Trier, Lintz, 1849, S. 86 (Google Books)
  5. Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 10, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 24. Juli 2022.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. a b Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Harspelt am 14. August 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 36/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  8. Viel Kontakt und auch ein Kriminalfall. Jubiläum in Harspelt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 4. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  9. Wandern in Harspelt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2019; abgerufen am 2. Januar 2019.
  10. Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  11. Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.