Haune

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Haune
früher: Hunaha
Die Haune in Hauneck-Unterhaun

Die Haune in Hauneck-Unterhaun

Daten
Gewässerkennzahl DE: 426
Lage in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg; Hessen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Fulda → Weser → Nordsee
Quelle in der Rhön am Giebelrain bei Dietershausen
50° 30′ 16″ N, 9° 49′ 23″ O
Quellhöhe ca. 480 m ü. NHN[1]
Mündung in Bad Hersfeld in die FuldaKoordinaten: 50° 51′ 47″ N, 9° 43′ 5″ O
50° 51′ 47″ N, 9° 43′ 5″ O
Mündungshöhe ca. 198 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 282 m
Sohlgefälle ca. 4,2 ‰
Länge 66,5 km[2]
Einzugsgebiet 499,965 km²[2]
Abfluss am Pegel Hermannspiegel[3]
AEo: 422 km²
Lage: 8,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (18.08.1976)
MNQ 1959/2012
MQ 1959/2012
Mq 1959/2012
MHQ 1959/2012
HHQ (11.08.1981)
300 l/s
818 l/s
3,35 m³/s
7,9 l/(s km²)
41 m³/s
114 m³/s
Abfluss[2] MNQ
MQ
979 l/s
4,113 m³/s
Linke Nebenflüsse Rhinabach, Bach von Rudolphshan
(diese und weitere: unten)
Rechte Nebenflüsse Wanne, Bieber, Nüst, Hasel, Eitra
(diese und weitere: unten)
Mittelstädte Bad Hersfeld
Kleinstädte Hünfeld

Die Haune, im frühen Mittelalter Hunaha genannt, in den osthessischen Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg ist ein 66,5 km[2] langer, orographisch rechter und südlicher Nebenfluss der Fulda.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haune entspringt im Naturpark Hessische Rhön und im Biosphärenreservat Rhön in der Milseburger Kuppenrhön, einem westlichen Teil der Rhön. Ihre Quelle liegt im Landkreis Fulda rund 2 km östlich des Künzeller Ortsteils Dietershausen auf der Westflanke des Berges Giebelrain (ca. 590 m ü. NHN) – auf etwa 480 m[1] Höhe.

Die Inschrift auf einer Tafel an der Haunequelle lautet:

„HAUNE HEISS ICH
DIE FULDA SPEISS ICH
DIE WESER GRÜSS ICH
ZUR NORDSEE FLIESS ICH“

Nach dem Durchfließen von Dietershausen, wo die Haune den Naturpark Hessische Rhön verlässt, verläuft der Fluss in überwiegend nördliche Richtungen. Dabei durchfließt er nach Verlassen des Biosphärenreservats Rhön Dirlos. Von dort an fließt die Haune parallel zur zumeist wenige Kilometer weiter westlich verlaufenden Fulda. Dabei fließt sie durch Böckels, Rex und Margretenhaun, wo die Wanne einmündet.

Nach dem Einmünden der Bieber passiert die Haune Almendorf und kurz darauf die beiden Nachbardörfer Steinau und Steinhaus, von dort fließt nach Norden, wo sie die Haunetalsperre durchfließt und unmittelbar danach, östlich von Marbach, erstmals die Bahnstrecke Bebra–Fulda unterquert, zu der sie fortan (zumeist westlich) parallel verläuft, während (meistens) östlich parallel die Bundesstraße 27 verläuft. Die Haune durchfließt nacheinander Rückers und Nüst, wo die Nüst einmündet, sowie Hünfeld mit der Einmündung der Hasel und Hünhan. Anschließend fließt sie an Burghaun und an Rothenkirchen vorbei.

Dann fließt die Haune im Landkreis Hersfeld-Rotenburg am sich östlich erhebenden Stoppelsberg (523,9 m) vorbei, auf dem die Burg Hauneck steht. Auf einem Höhenzug westlich des Flusstales steht das einstige Schloss Hohenwehrda. Danach passiert sie die Haunetaler Ortsteile Rhina und Neukirchen und fließt dann zwischen den Ortsteilen Mauers, Müsenbach und Meisenbach hindurch. Nach der u-förmigen Flussschleife von Odensachsen, in der die Haune das Dorf umfließt, verläuft sie an Hermannspiegel vorbei und nimmt dann im Gemeindegebiet von Hauneck bei Passieren des Ortsteils Eitra das Wasser der Eitra auf. Dann fließt sie vorbei an Sieglos sowie durch Ober- und Unterhaun.

Schließlich mündet die Haune in Bad Hersfeld – nach Unterqueren von Bundesautobahn 4 und Bundesstraße 62 – aus Richtung Süden kommend – auf rund 198 m[1] Höhe in die dort etwa von Südwesten heranfließende Fulda.

Einzugsgebiet und Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzugsgebiet der Haune

Die Haune entwässert ein 499,965 km²[2] großes Einzugsgebiet und fördert im Mittel (MQ) gut vier Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Ein Fünftel des Einzugsgebietes wird durch die Nüst, die etwa ein Viertel des Wassers beisteuert, entwässert.

Die längs der Bundesstraße 458 verlaufende Wanne verfügt demgegenüber zwar über ein absolut gesehen deutlich kleineres Einzugsgebiet, welches jedoch gleichwohl jenes der Haune oberhalb ihrer Mündung übersteigt (33,54 vs. 27,57 km²), wobei ihr Vorsprung im Abfluss wie auch in der Länge (16,1 vs. 12,6 km) noch größer ist. Entsprechend stellt sie nur nominell einen Nebenfluss der Haune dar.

Weitere wichtige Nebenflüsse sind die Eitra, die Bieber und die Hasel. Allen fünf genannten Flüssen ist die rechte Zuflussseite gemein, während die linken Zuflüsse allgemein spärlicher ausfallen.[2]

Folgende Nebenflüsse der Haune sind insgesamt erwähnenswert:

Name



Lage



Länge
[km][2]


Einzugs-
gebiet
[km²][2]

Mündungs-
höhe
[m. ü.
NHN]
[1]
Ortschaften
am Fluss,
Mündungsort

DGKZ[2]



Wanne rechts 16,1 33,5 311 Friesenhausen, Dipperz, Petersberg-Margretenhaun 426-2
Bieber[4] rechts 16,3 41,6 297 Kleinsassen, Schackau, Langenbieber, Niederbieber,
Wiesen, Mittelberg (alle Gemeinde Hofbieber)
426-4
Bernhardser Wasser links 03,7 07,2 285 Dietershan, Bernhards 426–516
Marbacher Wasser links 04,1 08,0 281 Marbach 426–518
Ahlerts[5] links 04,8 06,0 259 Unterleimbachshof, unterh. von Rückers 426–576
Dammersbach rechts 05,3 07,6 258 Dammersbach, unterh. von Rückers 426-58
Nüst rechts 22,8 97,2 255 Unterbernhards (Gemeinde Hilders); Mahlerts, Obernüst
(beide Gemeinde Hofbieber);
Gotthards, Morles, Rimmels, Silges (je Gemeinde Nüsttal);
Mackenzell, Nüst (beide Stadt Hünfeld)
426-6
Hasel rechts 12,8 33,9 250 Haselstein, Neuwirtshaus, Großenbach, Hünfeld 426-72
Bach von Rudolphshan links 05,5 06,2 249 Sargenzell, westl. von Hünfeld 426–732
Roßbach rechts 05,9 09,0 247 Roßbach, Gruben, Burghaun 426–736
Steinbach rechts 05,9 13,2 241 Steinbach 426–738
Rainbach links 05,3 10,9 233 Rothenkirchen 426-74
Pfuhlgraben links 04,4 10,2 230 Wehrda 426–754
Rhinabach links 05,5 11,9 226 Stärklos, Rhina 426-76
Barberbach links 01,5 ? 225 Holzheim (Haunetal), Neukirchen (Haunetal) ?
Herzbach links 01,8 ? 224 Holzheim (Haunetal), Mauers ?
Eitra rechts 11,9 59,2 213 Eiterfeld, Arzell, Buchenau, Bodes, Hauneck 426-8

Nebenflüsse höherer Ordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf „großen“ rechten Nebenflüsse der Haune verfügen je zum Teil noch über erwähnenswerte Zuflüsse:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im frühen Mittelalter wurde der Fluss „Hunaha“ genannt.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eines der bekanntesten Ausflugsziele direkt an der Haune ist die Ruine der Burg Hauneck auf dem 523,9 m hohen Stoppelsberg bei Haunetal.
  • Rund 4 km weiter flussaufwärts findet sich in Burghaun ein seltenes Kirchenspiel. Dort steht auf der Ruine eines alten Schlosses die jüngere, katholische Kirche. Links daneben, hinter dem mittelalterlichen Torhaus, das aus der Zeit stammt, in dem Burghaun in Stadt und Dorf aufgeteilt war, findet sich die ältere, evangelische Kirche. Einer Sage zufolge wurde nach der Reformation die katholische Kirche so erbaut, dass kein Licht mehr in die kleinere Evangelische Kirche fallen sollte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d e f g h i Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2012. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 135, abgerufen am 4. Oktober 2017 (PDF, deutsch, 6523 kB).
  4. a b In der Gewässerstationierung wird – entgegen der landläufigen Auffassung – die Bieber als Nebenfluss des deutlich kleineren Traisbachs geführt und der Letztere als direkter Nebenfluss der Haune – siehe Einzelnachweis „Gewässerkartendienst …“.
  5. Einzugsgebiet geschätzt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haune (river) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Haune – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Pegel bei Hermannspiegel auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Melzdorf auf der Seite des HLNUG