Heavenly Creatures

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Film
Titel Heavenly Creatures
Produktionsland Neuseeland, Großbritannien, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Jackson
Drehbuch Peter Jackson,
Fran Walsh
Produktion Jim Booth,
Hanno Huth
Musik Peter Dasent
Kamera Alun Bollinger
Schnitt Jamie Selkirk
Besetzung
Synchronisation

Heavenly Creatures ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1994. Regie führte Peter Jackson, in einer der Hauptrollen ist Kate Winslet zu sehen. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte der 1950er Jahre in Christchurch, Neuseeland: Die Teenager Pauline Parker und Juliet Hulme verbindet eine intensive Freundschaft. Sie versuchen, der Langeweile ihres Alltags zu entkommen, indem sie sich in ein Reich des Mittelalters träumen. Sie sind beide Außenseiterinnen, denn ihre Umwelt verachtet sie, ihre Eltern scheinen sie nicht zu verstehen, und sie werden schließlich für homosexuell gehalten, was in der Weltanschauung ihres Umfelds mit einer psychischen Krankheit gleichgesetzt wird. Daher setzen allen voran die Eltern alles daran, die beiden Mädchen auseinanderzubringen. Pauline entwickelt infolgedessen einen Hass auf ihre Mutter Honora, der mit der Zeit immer mehr wächst.

Als die Ehe der Hulmes in die Brüche geht und ihr Vater nach England zurückkehrt, soll Juliet wegen ihrer kranken Lunge in Südafrika bei entfernten Verwandten untergebracht werden. Pauline will Juliet unbedingt begleiten, jedoch sind die Eltern beider Mädchen damit nicht einverstanden. Pauline sieht in der Ermordung ihrer Mutter die einzige Möglichkeit, ihre Trennung von Juliet zu verhindern. Sie überredet diese, Honora am 22. Juni 1954 während eines Spaziergangs im Victoria Park mit einem im Strumpf versteckten Ziegelstein zu erschlagen.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Berardinelli lobte auf reelviews.net die Regie von Peter Jackson, die Anlage der Charaktere von Juliet und Pauline sowie die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen.[1]

Georg Seeßlen urteilte, es sei „einer jener Filme geworden, denen man nicht eigentlich böse sein kann, die in vielen Momenten drauf und dran [seien, ihn, Seeßlen] wirklich zu ergreifen, um cineastische Hitze zu erzeugen.“[2]

„Ein formvollendeter poetisch-psychologischer Thriller über die banalen Ursprünge des Bösen und, in gestalterischer Hinsicht, über die wechselseitige Bedingtheit von Horror und Idylle. Frei nach Aufzeichnungen der Täterinnen versucht der Film, die individuellen und gesellschaftlichen Hintergründe der Tat aufzuzeigen. Dabei enthält er sich jeder moralischen Wertung.“

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Jacksons Partnerin Fran Walsh war es, die Jackson nach einer Reihe von Horrorkomödien überzeugte, den Mordfall aus den 1950er-Jahren aus der Sicht der beiden Teenager zu erzählen, und auch dafür recherchierte und das Drehbuch schrieb.
  • Die Visualisierung der Traumwelt der Mädchen war der Anlass zur Gründung der Firma W.E.T.A. Digital durch Jackson und andere, die seither visuelle Effekte zu zahlreichen Filmen beigesteuert hat, darunter Jacksons Tolkien-Trilogien Der Herr der Ringe und Der Hobbit.
  • Die echte Juliet Hulme wurde unter dem Namen Anne Perry eine erfolgreiche Romanautorin. Ihre wahre Identität kam erst zum Filmstart ans Tageslicht. Hulme missbilligte in einem Interview den lesbischen Aspekt in Peter Jacksons Film.
  • Peter Jackson hat einen Cameo als Obdachloser, der von Kate Winslet auf die Wange geküsst wird, als diese mit ihrer Freundin aus dem Kino kommt.
  • Der Film wurde in der Fernsehserie Die Simpsons parodiert (Folge: Die Chroniken von Equalia)
  • Das deutsche Fernsehen sendet das Filmdrama unter dem Titel Himmlische Kreaturen.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher[4]
Pauline Parker Melanie Lynskey Bianca Krahl
Juliet Hulme Kate Winslet Alexandra Wilcke
Honora Parker Sarah Peirse Brita Sommer
Hilda Hulme Diana Kent Karin Buchholz
Dr. Henry Hulme Clive Merrison Reinhard Kuhnert
Herbert Rieper Simon O’Connor Klaus Jepsen
Dr. Bennett Gilbert Goldie Hermann Ebeling
John/Nicholas Jed Brophy Peter Flechtner
Bill Perry Peter Elliott Lutz Riedel
Miss Stewart Darien Takle Marianne Lutz
Miss Waller Elizabeth Moody Gisela Fritsch
Mrs. Stevens Moreen Eason Christel Merian
Steve Glen Drake Gerrit Schmidt-Foß
Wendy Kirsti Ferry Melanie Pukaß

Soundtrack[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bei Milan erschienene Soundtrack umfasst 22 Musiktitel.

Nr. Titel
1. The Princess of Ilam (Dasent)
2. Meet the Reipers (Dasent)
3. Be My Love (Brodsky/Cahn) performed by Mario Lanza
4. The Shrine (Dasent)
5. „Two Dutiful Daughters“ (Dasent)
6. The Donkey Serenade (Frim/Stothart/Wright/Forrest) performed by Mario Lanza
7. The Fourth World (Dasent)
8. Bad Chests and Bone Diseases (Dasent)
9. Funiculi, Funicula (Traditional) performed by Mario Lanza
10. Life in Borovnia (Dasent)
11. To Hollywood (Dasent)
12. Divorce (Dasent)
13. Pauline & Juliet (Dasent)
14. E lucevan le stelle (Puccini) performed by Peter Dvorsky
15. For the Good of Your Health (Dasent)
16. The Most Hideous Man Alive (Dasent)
17. Juliet’s Aria (Sono Andati by Puccini) performed by Kate Winslet
18. A Night With the Saints (Dasent)
19. The Loveliest Night of the Year (Aaronson/Webster) performed by Mario Lanza
20. The Pursuit of Happiness (Dasent)
21. The Humming Chorus (Puccini) performed by the Hungarian State Opera
22. You’ll Never Walk Alone (Rodgers/Hammerstein) performed by Mario Lanza

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kritik von James Berardellini auf reelviews.net, abgerufen am 21. Februar 2014.
  2. Kritik von Georg Seeßlen auf getidan.de, abgerufen am 21. Februar 2014.
  3. Heavenly Creatures. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 21. Februar 2013.
  4. Heavenly Creatures. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 7. März 2018.
  5. Heavenly Creatures – Awards. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
  6. Heavenly Creatures auf fbw-filmbewertung.com, abgerufen am 27. Februar 2020.